modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020

Neubau des internationalen Wissenschaftszentrums der Universität in Passau

Anerkennung

Preisgeld: 21.000 EUR

ZT Arquitectos Lda. - Zinterl Architekten ZT GmbH

Architektur

LAND IN SICHT - Büro für Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

Modellbau Rudy Manzl

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit 1006 zeichnet sich durch eine klare städtebauliche Setzung aus. Entlang des kleinen Exerzierplatzes nehmen die Verfasser geschickt Bezüge zum nahen Universitätscampus und zur Topografie auf. Der große Hörsaal bildet das Zentrum des Gebäudes und ist mit der Cafeteria auf das Nikolakloster hin orientiert. Die Seminarräume sind ebenfalls funktional richtig oberhalb der Cafeteria entlang der Nordostfassade platziert. Parallel zur Dr-Hans-Kapfinger-Straße werden die Verwaltung und die Räume der Universitätsleitung angeordnet. Vom Preisgericht wird allerdings die Einbindung des Investorengrundstücks außerordentlich kritisch beurteilt. Ohne dieses Grundstück bleibt der Gesamtentwurf Stückwerk. Darüber hinaus wird durch die vorgeschlagene Höhe das Investorengebäude zu einem Zeichen und Orientierungspunkt, welches an dieser Stelle der Universität selbst hätte vorbehalten sein sollen.

Der Freiraumentwurf reagiert geschickt auf die städtebauliche Struktur. In engen Bezug mit der neuen Bebauung entstehen großzügige Plätze, die eine hohen Aufenthaltsqualität erwarten lassen.
Der geplante Philosophensteig wird gut in die Hofgestaltung angebunden.

Die äußere wie innere Erschließung sind grundsätzlich logisch entwickelt, wenngleich Fragen an der Nahtstelle zwischen Verwaltungs- und Investorenbau offen bleiben.
Besonders positiv wird der Entwurfsansatz für den großen Hörsaal und dessen Akustik gesehen. Nicht überzeugen kann hingegen die Ausformung der Fassade, die unentschlossen wirkt und die Anmutung eines Gewerbebaus oder Einkaufszentrum zulässt. Das die Fassade überspannende Metallgewebe erzeugt einen monolithischen Eindruck, der die Unterscheidbarkeit der verschiedenen Nutzungen vermissen lässt.
Die Kennwerte zur Wirtschaftlichkeit sind etwas erhöht, besonders was das Verhältnis von
Bruttorauminhalt zu Nutzfläche angeht.

Die variablen raumakustischen Maßnahmen sind umfangreich und ausführlich dargestellt. Des Weiteren ist eine einfache Handhabung derselben festzustellen. Die Volumenkennzahl, d. h. das Verhältnis von Saalvolumen je Sitzplatz, übertrifft die Empfehlung der Auslobung. Die Längswände und Deckenfläche sind gut strukturiert. Flatterechos können sicher vermieden werden. Vielmehr ist eine hohe Diffusität und somit eine sehr gute „räumliche“ Akustik bzw. „einhüllende“ Akustik zu erwarten. Durch eine konsequente Raum-in-Raum-Bauweise kann eine ggf. erforderliche elastische Lagerung des Saals voraussichtlich kostengünstig umgesetzt werden. Außerdem führt die zweischalige Bauweise zu einer hohen Schalldämmung gegenüber dem Außenbereich mit hoher Verkehrslärmeinwirkung.

Flächen für Technikzentralen sind nicht ausreichend berücksichtigt und ungünstig positioniert, sodass sehr lange Erschließungswege für technische Leitungstrassen entstehen. Dadurch wird ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagentechnik erschwert.