Umbau des Eisenbahnerhauses zum Glasmuseum Warmensteinach

Auszug aus dem Juryprotokoll

Alt- und Neubau formen in dieser Arbeit eine Einheit und bilden in ihrer Mitte einen Lichthof (ein eigenes Ausstellungsexponat aus recyceltem Glasgranulat) aus. Die heterogene Dachlandschaft des Denkmals wird aufgenommen und weitergesponnen. Eine gelungene Metamorphose vom kleinteiligen Denkmal zum Museumsbau entsteht. Vom Platz aus kommend sind über eine große Öffnung bereits Einblicke in das Museumsgeschehen möglich der Haupteingang liegt dann jedoch im Altbau und verleiht diesem damit Respekt, bzw. würdigt ihn.

Das neue Glasmuseum weist in seiner Verschmelzung mit dem Bestand und gleichzeitig klaren und kräftigen Kubatur eine hohe architektonische Qualität auf. Mit seinem Hochpunkt, dem Oberlicht der Glashütte, ist es von weitem sichtbar, ohne sich dann in seiner äußeren Hülle zu wichtig zu nehmen. Letztere, eine Verkleidung aus karbonisiertem Nadelholz, wirkt in Kombination mit den gezielt eingesetzten farbigen Glaselementen geheimnisvoll und vielversprechend. Die Fassade zum Platz hin wird von einem Teil der Jury als „burgartig“ charakterisiert und sollte auf ihre etwas zu wuchtige Erscheinung hin überprüft werden.

Das höhengestaffelte Foyer dient als übersichtliches Bindeglied zwischen allen Nutzungen. Ein sinnfälliger Parcours mit vielfältigen Blickbeziehungen führt die Besucher durch die Exponate in Alt- und Neubau. Die überhohe Schauglashütte im Obergeschoss verspricht ein besonderes Raumerlebnis. (...)

Der Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand geschieht in würdiger, jedoch nicht ehrfürchtiger Manier. Neben einer behutsamen Instandsetzung der Fassade, werden im Innenraum nur einzelne Wände entfernt. Die Decke zum Dachgeschoss wird geöffnet. In wie weit dieser Eingriff für die Präsentation kleinteiliger Glaselemente notwendig ist, sollte geprüft werden.