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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

BUGA 2025 Rostock - Gestaltung Teilbereich FĂ€hrberg

Perspektive Stadtstrand

Perspektive Stadtstrand

3. Preis

Preisgeld: 31.500 EUR

BHF Bendfeldt Herrmann Franke LandschaftsArchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur, Architektur, Tragwerksplanung, Verkehrsplanung, Wasserbau

GÖSSLER KINZ KERBER SCHIPPMANN ARCHITEKTEN

Architektur

MIV Mecklenburgisches IngenieurbĂŒro fĂŒr Verkehrsbau

Verkehrsplanung

WTM Engineers

Wasserbau, Bauingenieurwesen, Tragwerksplanung

BBB IngenieurbĂŒro fĂŒr Bauwerksdiagnose, Bauphysik, Bauplanung GmbH

TGA-Fachplanung

ErlÀuterungstext

Der Entwurf betrachtet die Vielzahl der bestehenden Nutzungen und integriert die neuen AnsprĂŒche so, dass vorhandene QualitĂ€ten gestĂ€rkt werden. Es wird eine grĂŒne Uferkante geschaffen, die im Kontrast zum gegenĂŒberliegenden Stadthafen steht. Der FĂ€hrplatz wird als zentrales Gestaltungselement mit Verteilerfunktion am Ende der Warnow-BrĂŒcke gesehen. Die neu gestalteten RĂ€ume bieten im Sinne der ‚Verborgenen Orte‘ viel zu entdecken.

RAUMGLIEDERUNG. Die bestehenden rĂ€umlichen Strukturen werden erhalten und durch die neuen GestaltungsansĂ€tze ergĂ€nzt und unterstĂŒtzt. Der FĂ€hrplatz wird als Auftaktort fĂŒr den BUGA Bereich FĂ€hrberg ausgestaltet. Die Neubauten rahmen das bestehende FĂ€hrhaus.

AUFENTHALTSRÄUME. Unterschiedliche Nutzungsangebote schaffen neue AufenthaltsrĂ€ume. Es werden RĂ€ume zum Spielen, Entdecken und Entspannen geschaffen, die eine dauerhafte Einbindung ins Quartier ermöglichen.

FÄHRPLATZ UND SATTELPLATZ. Der FĂ€hrplatz dient als Aufenthaltsraum und MöglichkeitsflĂ€che fĂŒr Veranstaltungen. Der Übergang zum Stadtstrand in Form der FĂ€hrtreppen ergĂ€nzt dieses Angebot. Die MaterialitĂ€t der geplanten Warnow-BrĂŒcke, Ortbeton, wird aufgenommen. Der Sattelplatz erhĂ€lt durch die Aufteilung in eine Liegewiese und den Stadtstrand zwei QualitĂ€ten. Verstreute Baumgruppen schaffen schattige PlĂ€tze und verbinden die unterschiedlichen Höhenniveaus.

WALDRÄUME. Die Waldbereiche erhalten mit dem Motiv der ‚Verborgenen Orte‘ ein ĂŒbergeordnetes Thema. Dieses wird durch PflanzflĂ€chen, die Themen wie ‚Waldzauber‘ u.a. in die FlĂ€che ĂŒbersetzen, geschaffen. Steganlagen fĂŒhren baumschonend durch die WaldflĂ€chen. Der nördliche Waldbereich erhĂ€lt außerdem einen zentralen Spielbereich. Dieser gliedert sich in einen Wald-Klima-Lehrpfad ein, sodass ein spielerisches Erlernen der Bedeutung eines Stadtwaldes fĂŒr Groß und Klein ermöglich wird.

KLEINGARTENANLAGE. Die Kleingartenanlage wird durch Eingriffe im Bereich der EingangsflÀchen aufgewertet. Insbesondere das Umfeld des bestehenden Vereinshauses wird umgestaltet. Der Zugang zur Kleingartenanlage wird verlegt. Eine KleinkinderspielflÀche sowie ein neuer Aufenthaltsbereich werden geschaffen.

VEGETATION. Die Allee der Straße FĂ€hrberg wird ergĂ€nzt und auf dem FĂ€hrplatz verlĂ€ngert. Auf dem Sattelplatz werden einzelne BĂ€ume in Gruppen ĂŒber die FlĂ€che verstreut, um schattige Aufenthaltsbereiche zu schaffen. Vor dem Alten FĂ€hrhaus wird ein Baumdach geschaffen, dass die neuen FĂ€hrterrassen fasst und an die historischen EindrĂŒcke des Ortes erinnert.

ALTES FÄHRHAUS, NEUER ORT. Der Neubau fĂŒr den SSVR und das FunktionsgebĂ€ude greifen die Typologie der auf die WasserflĂ€che ausgerichteten BootshĂ€user auf und bilden zusammen mit dem historischen Alten FĂ€hrhaus ein markantes Ensemble. Zwischen den Neubauten spannt sich der Vorplatz der WarnowbrĂŒcke auf und leitet in den Außenbereich des Gasthauses ĂŒber. Der Entwurf der GebĂ€ude wurde von GKKS Architekten geschaffen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee des Entwurfes besteht darin, eine platzartige Situation durch Erweiterung Richtung Nordosten zu schaffen. Das neu entstehende PlatzgefĂŒge wird im Nordosten durch ein neues FunktionsgebĂ€ude gefasst, ohne dabei eine neue Mitte des Ensembles auszuformulieren. Die FunktionalitĂ€t dieses GebĂ€udes wird allerdings kritisch gesehen. Es entsteht eine Dreiteilung des durch den Hochbau gefassten Raumes, bestehend aus GastronomieflĂ€che, das tiefer liegende Winterlager fĂŒr die Boote und die erhöht liegende PlatzflĂ€che, einschließlich Schulungszentrum. Diese platzartige Situation wird in Richtung SĂŒdosten in Form einer balkonartigen Balustrade ergĂ€nzt, von der man die Stadtsilhouette von Rostock erfĂ€hrt. WĂ€hrend der Platz am BrĂŒckenkopf in seiner Funktion und Gestalt ĂŒberzeugt, hinterfragt die Jury die AttraktivitĂ€t insbesondere des Biergartens, welcher sich hinter dem Bootslager versteckt. Auch die durch die Rampe fĂŒr den Weg bedingte tiefere Lage des Bootslagers wird durchaus kritisch gesehen. Die FunktionalitĂ€t der GrĂŒninseln auf dem Platz wird ebenfalls hinterfragt, die WegefĂŒhrung im Bereich des Platzes ist nicht zielorientiert ausformuliert. Diese ist nicht als durchgĂ€ngige WegefĂŒgung erlebbar. Ebenfalls werden die Proportionen der kleinen FlĂ€chen auf dem Sandplatz kritisch gesehen. Der vorgeschlagene Ersatzbau wird sehr kritisch gesehen, da er aus dem GesamtgefĂŒge des Ensembles zu stark hervorspringt. Der denkmalwerte Bestand "Am FĂ€hrberg" wird erhalten. Die weiteren Wegebeziehungen erscheinen dagegen im Entwurf zu eckig (90 Grad abknickende WegefĂŒhrung). Der Sattelplatz im Übergang zur Warnow ist gut eingepasst und topographisch fein modelliert. Der Stadtstrand ist großzĂŒgig ausformuliert, ohne dabei die SchilfbestĂ€nde wesentlich zu beeintrĂ€chtigen. Der Wald dient inselartig der Verortung von verschiedenen Spielbereichen. Diese erscheinen standortgerecht eingepasst und sensibel in das NaturgefĂŒge eingebettet. Die Ausgestaltung der „verborgenen Orte“ im Wald mit Steganlagen als Verbindungen wird positiv gewertet. Das Preisgericht vermisst allerdings eine StĂ€rkung der Verbindungsfunktion der WaldflĂ€chen untereinander. Der geplante Parkplatz am Kreisverkehr wird kritisch gesehen, da die Zuwegung aus verkehrstechnischer Sicht nicht machbar erscheint. Interessiert diskutiert die Jury die Entwicklung einer parallelen zum "Am FĂ€hrberg" gefĂŒhrten FußgĂ€ngerachse durch die Kleingartenanlage. Damit gelingt es, eine erweiterte Erlebbarkeit der KleingĂ€rten fĂŒr die Besucher von Gehlsdorf zu inszenieren und eine direkte Umsetzung des Rostocker Kleingartenentwicklungskonzeptes. Die Realisierung dieser Idee wĂ€re im weiteren Planungsprozess zu prĂŒfen. Insgesamt stellt der Entwurf gelungene Lösungen fĂŒr die Entwicklung eines grĂŒnen naturnahen Ufers in Gehlsdorf dar.
Perspektive Stadtstrand

Perspektive Stadtstrand

Einbindung Warnow-Rundweg

Einbindung Warnow-Rundweg

Einbindung Warnow-Rundweg

Einbindung Warnow-Rundweg

Lageplan FĂ€hrberg

Lageplan FĂ€hrberg

Lageplan FĂ€hrberg

Lageplan FĂ€hrberg

Piktogramme Freiraum

Piktogramme Freiraum

Piktogramme Freiraum

Piktogramme Freiraum

Schnitte Neubauten

Schnitte Neubauten

Schnitte Neubauten

Schnitte Neubauten