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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2021

Neubau Bibliothek und Media Center in Furth im Wald

Anerkennung

Preisgeld: 2.700 EUR

Victoria von Gaudecker Architektur

Architektur

Planungsgesellschaft Dittrich mbH

Bauingenieurwesen

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser baut nach Süden und versucht dem Gebäude Raum zu geben. Er baut winkelförmig an das bestehende Sudhaus mit einer eigenständigen Architektursprache an. Dadurch kann das historische Sudhaus städtebaulich gut in Erscheinung treten und es entsteht ein attraktiver Freiraum nach Osten zur Pfarrkirche. Durch die Anordnung des südlichen Gebäudeteils an der Wasserfläche kann eine interessante stadträumliche Qualität entstehen. Die städtebauliche Verbindung von Süden nach Norden ist nachvollziehbar und gut ausgebildet. Die Situierung der öffentlichen Toilettenanlage im Nordosten der Insel ist von der Stadt so nicht gewünscht und widerspricht der Auslobung. Die Westfassade des Neubaus überschreitet die im Wettbewerb vorgegebene Grenze des Wettbewerbsgebiets. Inwieweit hier eine Korrektur auf Grund der wasserbaulichen Notwendigkeiten angezeigt erscheint müsste geprüft werden. Der Zugang in das alte Sudhaus von der Südseite über den Platz ist geschickt gewählt. Dadurch kann eine Interessante Raumqualität vor dem großen Fenster des Sudhauses an der Ostseite entstehen. Architektonische Qualität und Nutzbarkeit: Das historische Mansardendach des alten Sudhauses wird architektonisch gut heraus-gearbeitet. Die Dachlandschaft auf dem modernen Anbau im Süden bildet hierzu einen spannungsreichen Kontrast. Der eingeschossige Anbau im Norden hingegegen kann in seiner Formensprache nicht überzeugen und wirkt wie nachträglich angefügt. Raumprogramm: Im Inneren entstehen interessante Räume die durch großzügige Lufträume über mehrere Geschosse miteinander korrespondieren können. Die Geräuschkulisse dürfte allerdings bisweilen störend sein. Das Lesecafé mit den beiden Anschlüssen nach Osten und Westen wirkt gut situiert. Der dahinterliegende Veranstaltungsraum bietet eine gute Beziehung zu der nördlich anschließenden Parkanlage. Die Lese- und Stöberflächen in der Wasserfläche laden zu entspannten Lesestunden ein. Die Bibliothek über 3 Geschosse anzuordnen wird aus Nutzer- und Personalsicht kritisch gesehen. Die Anordnung der Toiletten im Kellergeschoss ist funktional nicht optimal gelöst. Die ganze Anlage hat eine repräsentative aber nur eine einzige Treppe. Der notwendige zweite Fluchtweg über ein Nottreppenhaus fehlt. Der Entwurf müsste deshalb aus brandschutzrechtlicher Sicht überarbeitet werden. Wirtschaftlichkeit: Der Entwurf verzeichnet eine höhere Nutzfläche als gefordert und erzeugt ein vergleichsweise großes Bauvolumen. In der Folge ist die Wirtschaftlichkeit dadurch eher im niedrigen Bereich. Nachhaltigkeit: Die gewählte Konstruktion mit Ortbeton, Kerndämmung und vorgesetzter Klinkerfassade stellt eine bewährte Lösung dar, zeigt aber wenig innovative Zukunfts-Perspektiven.