Städtebauliche Entwicklung Wohnquartier Nienberge – südlich Feldstiege in Münster

Die Arbeit überzeugt zunächst sowohl über den Titel „Nachbarschaftsinsel“ als auch mit dem Strukturplan. Die Mischung und Verteilung verschiedener Wohntypologien und Gewerbe entlang der Feldstiege ist nachvollziehbar. Auch die polyzentralen Mobilitätsangebote sind sinnfällig den sogenannten Nachbarschaftstaschen zugeordnet. Diese werden als Versuch zur Adressbildung und Orientierung positiv bewertet. Insgesamt wird aber der Charakter und die Dimensionierung der zentralen Räume kon-trovers diskutiert.

Die viergeschossigen Punkthäuser im Übergang zur Landschaft werden positiv bewertet. In Bezug auf den Freiflächenanteil liegt die Arbeit sehr hoch. Leider wird gerade in Bezug auf die Hierarchisierung und Ablesbarkeit der gezeigten Freiraumstrukturen in der Arbeit ein Defizit festgestellt. Ein differenziertes Freiraumbild für die größeren Grünräume fehlt. Größere Gartenflächen im Übergang zur Landschaft hätten den Freiflächenquotienten optimieren können. Der Korridor für die Hunnebecke ist zwar vorhanden, aber eine naturnahe Führung des Fließgewässers ist nicht ablesbar.

Die dargestellte Südtrasse zur Ableitung des Regenwassers ist aufgrund der Grundstücksverhältnisse nicht umsetzbar. Der gewählte Ansatz von Versickerung der Oberflächenwässer ist aufgrund der Bodenverhältnisse nicht möglich. In den dargestellten Querschnitten der Straßen und Erschließungsflächen ist kein Raum für Gräben oder Tiefbeete zur Führung und Vorhaltung von Regenwasser enthalten.

Auch wenn der Entwurf im Modell und im Lageplan schwer lesbar dargestellt ist, leistet die Arbeit einen wertvollen Beitrag für die Entwicklung des Wohnstandorts Nienberge.