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Studienauftrag | 06/2022

Erweiterung Musik-Akademie „Campus 2040“ in Basel (CH)

Engere Wahl

Diener & Diener Architekten

Architektur

Vogt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ZPF Ingenieure AG · ZPF Structure AG

Tragwerksplanung

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

Ingenieurbüro Stefan Graf

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Qualitäten des Beitrags liegen im moderaten Auftritt. Die Neubauten gliedern sich massstäblich gut in den Bestand ein. Das Projekt stellt einen wertvollen Beitrag dar, wie das umfangreiche Raumprogramm im Campus untergebracht werden kann, ohne das Hauptgebäude mit einem neuen dominanten Baukörper zu konkurrenzieren. Alt und Neu stehen in einem geschickt austarierten Gleichgewicht. Allerdings sind dazu drei neue Untergeschosse und ein Neubau am Leonhardsgraben notwendig.

Die Salle Modulable liegt im Neubau über der Bibliothek. Der Massivbau mit dem mit Photovoltaik-Kacheln verkleideten Tonnendach überzeugt sowohl gestalterisch, energetisch wie auch akustisch. Zwischen den beiden Neubauten liegt der schmale «Logenhof», welcher bis ins dritte Untergeschoss reicht. Er ist als Aufenthalts- und Veranstaltungsort, als aussenräumliche Entsprechung der Salle Modulable, konzipiert. Die Nutzer erachten die Kuratierung als sehr schwierig und weisen auf die betrieblichen Konflikte mit den angrenzenden Nutzungen hin. Der Nutzen des Hofraumes zur Belichtung der angrenzenden Räume fällt verglichen mit dem grossen baulichen Aufwand relativ bescheiden aus. Der Ausdruck der Fassade des Hauses 5 mit den Klappläden aus Glas wurde kontrovers diskutiert. Er oszilliert zwischen Kontextbezug und einer zeitgenössischen Architektur der leisen Töne. Der lange horizontale Einschnitt im Erdgeschoss wirkt fremd und überdimensioniert. Die geforderten Raumhöhen für die Musikzimmer sind im Neubau am Leonhardsgraben nicht eingehalten.

Als grosses Manko dieses Entwurfs erweist sich die erschwerte Zugänglichkeit des Campus. Der Neubau über der Bibliothek kappt den direkten, bestehenden Zugang vom Leonhardsgraben zum Hauptgebäude. Eine hindernisfreie Verbindung in Nord-Süd-Richtung ist nur im Untergeschoss vorgesehen. Das grosse unterirdische Volumen und der dadurch bedingte Rückbau des bestehenden Gebäudes am Leonhardsgraben wirken sich auf die Nachhaltigkeit nachteilig aus.