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Mehrfachbeauftragung | 06/2022

Neubau Gemeindehaus im Ortsteil Peterzell, St. Georgen im Schwarzwald

Visualisierung

Visualisierung

2. Rang

D´ALOISIO ARCHITEKTEN BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
Der „behütete“ Baukörper ist klar Nord/Süd ausgerichtet und leicht abgerückt von der Mühlbachstraße und dem Bärlochbächlein auf dem Grundstück eingepasst. Erschlossen wird der Baukörper über einen im Westen von der Straße leicht abgedrehten Vorplatz, der den Blick zum Ort weist. Die Erschließung sowie die Verflechtung im umliegenden Wegenetz erscheint im ersten Moment nicht nachvollziehbar, was jedoch eine Begründung mit den im Norden befindlichen Einrichtungen für Altglas sowie der Trafostation vermuten lässt.

Funktionalität
Das Foyer ist als Eingangsraum mit Verteilfunktion und Aufenthaltsqualität überzeugend. Küche und Büro schließen direkt daran an, was letztlich auch hinsichtlich der somit möglichen „sozialen Kontrolle“ geschickt erscheint. Die einfache Aufteilung im Grundriss vermeidet schlauchartige Erschließungswege und reiht mit großer Effizienz alle Programmanforderungen daran auf. Vom Foyer besteht ein direkter Durchblick durch den im Osten am Bach gelegen Saal in den Naturraum.

Alle Räume wurden annähernd in den geforderten Größen untergebracht. Lediglich die Lagerflächen werden nicht in separaten Räumen nachgewiesen, sondern als Schrankwände realisiert.

Qualität Außenraum
Die Qualität des Außenraums wird im Wesentlichen von zwei Kriterien erreicht: Durch die Setzung des Baukörpers mit Vorplatz und Eingang im Westen sowie den dem Saal zugeordneten Freibereich am Bach im Osten. Auch der den Baukörper umlaufenden Dachüberstand bietet hier viel Qualität und schafft allerlei Möglichkeiten für spontane oder wetterunabhängige Nutzungen. Auf die im Süden gelegene B33 reagiert der Baukörper mit einer konsequent geschlossenen Fassade. Die Parkplätze für den Individualverkehr sind schlüssig und kostengünstig an der Mühlbachstraße arrondiert.

Qualität Innenraum
Die Grundrissstruktur wirkt insgesamt stimmig durch wohlüberlegte Raumbezüge sowie die Proportionen der einzelnen Räume. Alle „Nebenräume“ sind durch abgehängte Decken abgeschlossen. Der Saal als Hauptraum wird insbesondere über das große Oberlicht akzentuiert, verspricht eine ganz eigene Raumstimmung, die dem Gemeindehaus als Ort der Glaubensgemeinschaft zusätzlich Ausdruck verleiht. Hinsichtlich der darin begründeten Dachlandschaft entsteht eine kontroverse Diskussion besonders zur Konstruktion sowie der Außenwirkung und Gestaltung. Das Tragwerkskonzept sowie die Lastabtragung sind nicht ersichtlich.

Wirtschaftlichkeit
Der umlaufende Dachüberstand schützt die Fassade vor Regen und die Innenräume vor direkter Sonne und Überhitzung, was hinsichtlich des Gebäudebetriebs und der Substanzerhaltung seine Wirksamkeit entfalten wird. Bezüglich der Kennwerte, Bruttorauminhalt & Fassadenfläche überzeugt der Entwurf durch seine Kompaktheit. Die vorgeschlagenen Konstruktionen und Materialien sind einfach, wert- und nachhaltig.

Fazit
Der Entwurf weist baukörperlich große Qualitäten auf. Hinsichtlich der Kompaktheit sowie der angebotenen Konstruktionen wird eine wirkliche und notwendige Auseinandersetzung mit den Aspekten der Wirtschaftlichkeit unterstellt. In angeregter und detailreicher Diskussion wurde der Vorschlag auf seine Potenziale und Schwächen untersucht.
Lageplan

Lageplan

Modellfoto

Modellfoto