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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2022

Siedlungsentwicklung Schönefeld-Nord

Auf dem Bahnhofsvorplatz

Auf dem Bahnhofsvorplatz

Anerkennung

Preisgeld: 12.500 EUR

Albert Wimmer ZT GmbH

Stadtplanung / Städtebau

QUERFELDEINS Landschaft | Städtebau | Architektur PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Rosinak & Partner ZT GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Das Potential des sich zwischen freiem Landschaftsraum, urbaner Stadt und internationalem Flughafen aufspannenden Areals „Schönefeld Nord“ soll durch seine Konzeption als smartes, klimaneutrales Quartier und die Betonung von urbanen Wohn- und Lebensformen optimal genutzt werden. Der Ort ist heute geprägt durch seine historischen Landschaftsachsen und Chausseen, durch offene Feldflure, niedrige Wäldchen und die durch den hohen Grundwasserstand bedingten Teiche. Die historische Zelle Schönefelds ist in seiner ursprünglichen als Angerdorf angelegten Siedlungsstruktur ablesbar. Die landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten werden im Entwurf aufgegriffen, erhalten und weiterinterpretiert.

Dabei sollen die Freiräume nicht durch das geplante Stadtquartier begrenzt werden, sondern im Gegenteil, selbst Grenzen für die Stadt definieren, ganz nach dem Prinzip: Landschaf(f)t Stadt! Einen strukturellen und gestalterischen Schwerpunkt bildet deswegen eine vielschichtig ausgeprägte blau-grüne Infrastruktur. Es entsteht ein Gerüst aus Alleen und dichten Gehölzstrukturen, dem großen „Blaugrünen Angerpark“ in Ost-West-Verbindung und den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden landschaftlichen Zäsuren. Darüber hinaus wird ein Freiraumangebot im Inneren der Quartiere etabliert, das Nachbarschaften durch Stärkung des Öffentlichen Raums fördert. Durch die Aufnahme bestehender Strukturen und das Hineinleiten von Grünzügen in das Areal, entstehen in den Zwischenräumen der Grünachsen urbane Felder. Diese sind in ihrer Bebauung so strukturiert, dass sowohl eine Durchlässigkeit zum angrenzenden Park als auch der umliegenden Stadtviertel gegeben ist.

Ziel ist die Schaffung eines Stadtteils mit unverwechselbarem Charakter, der attraktive Ansätze im Hinblick auf Identität, Identifikation und Orientierung in sich vereint. Gleichzeitig werden durch innovative Impulse und allgemeine Angebote, wie dem „Blaugrünen Angerpark“ als Erholungs- und Freizeitgrün und die „Urbane Kante“ als neues Zentrum, auch die angrenzenden bestehenden Nachbarschaften aufgewertet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Blaugrüne Stadtlandschaft Schönefeld Nord

Die Gliederung des Areals in neue Quartiere erscheint als ein eigenständiger und schlüssiger Ansatz zur Weiterentwicklung von Schönefeld. Allerdings erscheinen die gliedernden Freiräume überdimensioniert und in ihrer Wirkung eher trennend.
Als Idee wird gewürdigt, dass zwischen Bahnhof und Gymnasium entlang der Pestalozzistraße ein neuer städtischer Anger entsteht, der das Quartier aufwertet und den vorhandenen historischen Ortskern mit dem neuen zentralen Platz vor dem Bahnhof schlüssig verbindet.

Das Mobilitätskonzept funktioniert. Die Idee der Quartiere mit unterschiedlichen Charakteren, die um öffentliche Plätze / Anger entwickelt werden, überzeugt. Auch die Anordnung der Parkgaragen und öffentlicher Nutzungen wie Kitas erscheint schlüssig. Die Anger erscheinen allerdings überdimensioniert.

Die starke Grünzäsur an der Rudower Chaussee verstärkt die Trennung zwischen der bestehenden und der neuen Bebauung und wirkt in seiner Funktionalität beliebig. Insgesamt erscheint der Grünanteil überproportional. Wie die spätere Unterhaltung und Pflege der zahlreichen Grünräume erfolgen soll, bleibt offen.

Nicht überzeugen kann die Ausprägung der Achse im Bereich der geplanten U-Bahntrasse. Der urbane Platzraum im Süden verliert sich als unklarer Grünraum nach Norden.

Die Hochspannungstrassenführung im Nordwesten wurde nicht berücksichtigt. Retentionsflächen in den Tiefpunkten im Norden fehlen. Gleichzeitig wird im zentralen Bereich ein See mit Strand angeboten, der auf einer Hochfläche liegt und somit künstlich gespeist werden müsste.

Der Bürokomplex Glienicker Kurze Enden kann städtebaulich nicht überzeugen, da er in keiner Weise mit der gegenüberliegenden Situation korrespondiert. Gleichzeitig bleibt die Erschließung ungelöst.

Insgesamt zeigt der Entwurf mit der Idee, eigenständige Quartiere zu entwickeln, einen guten Ansatz, der in Proportionierung und Konkretisierung den örtlichen Gegebenheiten nicht gerecht wird.
Im Quartier

Im Quartier

Lageplan

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Piktogramm

Piktogramm

Piktogramm

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Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

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Vogelschau

Vogelschau