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Offener Wettbewerb | 07/2022

Ersatzneubau Kiosk Stadthausanlage in Zürich (CH)

Visualisierung Kiosk am Mittag

Visualisierung Kiosk am Mittag

5. Preis

Preisgeld: 5.000 CHF

Appels Architekten GmbH

Architektur

Building Applications Ingenieure Kasche Lußky Dr. Krühne

TGA-Fachplanung

planbar ag | entwickelt und plant gastronomie

Innenarchitektur

Onirism Studio

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Setzung des neuen Kiosks ist klug von der Kante der Fraumünsterstrasse zurückgenommen, so dass die Kleinarchitektur Teil des Platzes wird. Das Beurteilungsgremium schätzt die Schonung des Baumbestandes und das weitgehende visuelle Freispielen der Kante des Eckhauses an der Lochmannstrasse. Die Betonung der Diagonalen in der Stadthausanlage, die die Verfasserinnen und Verfasser vornehmen, erscheint überzogen, nimmt aber dem städtebaulichen Konzept nichts von seiner Plausibilität.

Der angenehm kompakte ovale Fussabdruck setzt das neue Gebäude von den benachbarten urbanen Grossbauten ab und schafft eine harmonische Beziehung zum Maillart-Pavillon, analog und eigenständig zugleich. Auch die bewusst moderat gehaltene Höhe wird positiv bewertet. Ausgabe und Marktbüro sind funktionell untergebracht, allerdings scheint die dezidierte – und ausschliessliche – Ausrichtung der Ausgabe nach Süden in Bezug auf den Baumplatz problematisch. Der Zugang zu den Toiletten und die Anlieferung sind mit geschickter Diskretion gelöst, aber sehr eng ausgefallen. Die Ostund Westseite sind weitgehend geschlossen, wirken etwas abweisend und könnten einladender gestaltet sein.

Die gleichzeitig skulpturale und zurückgenommene Form mit dem moderat auskragenden Dach und den prägnanten bogenförmigen Einschnitten der Ausgabe und des Bürofensters wird vom Beurteilungsgremium intensiv diskutiert. Einem Teil des Gremiums erscheint sie fremd und wenig attraktiv, einem anderen innovativ und identitätsstiftend. Die Ästhetik entspricht den Möglichkeiten und Grenzen der Konstruktion aus Infraleichtbeton, die auch in Hinblick auf die Nachhaltigkeit positiv eingeschätzt wird. Ebenso positiv gewertet werden das low-tech Haustechnikkonzept und die Minimierung des Lebenszyklusaufwands. Die sowohl gebrauchstechnisch als auch ästhetisch wichtige Oberflächenstruktur des Betons wird leider nicht präzisiert. Die Referenz auf die Zürcher Tradition von Kleinbauten wird kontrovers, aber überwiegend zustimmend diskutiert.

Insgesamt handelt es sich in den Augen des Beurteilungsgremiums um ein sorgfältig und intelligent durchgearbeitetes Projekt, das sich mit grosser Ambition in die Stadthausanlage einfügt. Das Beurteilungsgremium schätzt den Ehrgeiz, die Anlage mit einer neuen, auch neuartigen Kleinarchitektur zu bereichern, ist aber nicht ganz davon überzeugt, dass deren formale Ausarbeitung dem selbstgestellten Anspruch vollständig gerecht wird und das räumliche Versprechen einlöst.
Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss UG

Grundriss UG

Visualisierung Kiosk am Morgen

Visualisierung Kiosk am Morgen

Visualisierung Kiosk am Abend

Visualisierung Kiosk am Abend

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Materialcollage

Materialcollage

Situation

Situation