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Interdisziplinäres kooperatives Gutachterverfahren | 12/2022

Bildungscampus am Wiesenweg der Stadt Brandenburg an der Havel

Axonometrie

Axonometrie

Teilnahme

Octagon Architekturkollektiv

Architektur

studiofutura

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

Leitidee des Entwurfs für das neue Bildungsquartier am Wiesenweg ist die Verzahnung der beiden Qualitäten, die aus der hervorragenden Lage des Standorts hervorgehen, die Verzahnung von Waldrand/ Kleingärten und Wasserkante.

Um eine direkte, naturnahe Verknüpfung vom Grünraum mit der Wasserkante zu gewährleisten wird der bestehende Grünraum des Naturdenkmals in Form eines Grünzugs bis an die Wasserkante fortgeführt und rahmt das neue Quartier von Westen. Als identitätsstiftende Leitstruktur wird ein Campusband als zentraler Öffentlicher Raum vorgeschlagen, welcher den nördlichen und südlichen Teil des Quartiers, die Waldkante (Feuchtgebietskomplex bzw. Flächennaturdenkmal) mit der Wasserkante verbindet. Das Bildungsquartier und die umgebende Landschaft sollen in einer symbiotischen Beziehung als Teil eines resilienten Gesamtsystems fungieren.

Das diagonal (von Südwest nach Nordost) verlaufende Campusband als übergeordneter Treffpunkt des Bildungsquartiers, aber auch für die umliegenden Nachbarschaften, verbindet drei differenzierte Freiräume mit unterschiedlicher Programmierung im Quartier. Den Campusplatz als Herz des Schul- und Sportcampus im Süden, den Entréeplatz am Wiesenweg, der die Eingänge in beide Quartiersteile markiert sowie den sowie der naturnah gestaltete, ruhige Uferbereich mit seinen Flächen zum Entspannen und dem Blick auf Havel und Richtung Stadt. Ein Landschaftsband, welches Sport- und Aktivangebote integriert, zieht sich als verbindendes Element um das gesamte Quartier.

Die Baufeldstruktur des Quartiers orientiert sich an den Raumkanten des Bestands, durch eine leichte Drehung der neuen Baufelder wird hier eine Öffnende Geste zur Stadt hin erzeugt sowie ein leichtes Spiel der Baufelder zueinander. Entlang des Wiesenwegs als Nahtstelle zwischen nördlichem und südlichem Quartiersteil wird eine klare bauliche Raumkante erzeugt, während die Struktur zum Havelufer und zum Grünraum im Süden durchlässiger wird. Die Bebauung ist bewusst von der Wasserkante zurückgesetzt und bildet eine spielerische, aufgelöste Kante zum Wasser, die den Bestand selbstverständlich integriert.
Die größeren Baukörper des Schulcampus im Süden sind (unter Berücksichtigung der Raumkante des Bestands) leicht zueinander verdreht, sodass trichterförmige Öffnungen in den Landschaftsraum hineinführen.

Beurteilung durch das Preisgericht

- Eine Urbane Charakteristik der Gesamtkonzeption wird deutlich; Es entsteht jedoch an einigen Stellen eine sehr dichte und kleinteilige Baustruktur mit überwiegend niedriger Geschossigkeit; Die Umsetzung wirkt stellenweise in sich widersprüchlich
- Es wird eine große programmatische Ideenvielfalt angeboten, die mit einer wünschenswerten Nutzungsmischung positiv aufgenommen werden (beispielsweise als Standort für eine Jugendherberge und ein Fahrradhotel, direkt angebunden am Fernradweg)
- Das Kontinuum mit der bestehenden Stadtstruktur ist bei diesem Entwurf gut gelöst
- Ein Campusgedanke ist nachvollziehbar dargestellt
- Die intendierten Charakteristiken und Qualitäten des Landschaftsbandes werden erst durch die Präsentation ersichtlich
- Die vorgeschlagene Konzeption der Verkehrsführung erscheint überzeugend
- Der Mobilitätshub ist sehr flächenintensiv und evtl. problematisch in Bezug auf die erforderlichen Außenflächen für die Schule und den Hort
- Aufgrund der abschnittweisen Errichtung in Bauphasen wird der gewählte Standort für die Grundschule kritisch gesehen (anfangs stünde das Gebäude zunächst alleine am Waldrand)
- Auch ist die Erschließung (Medien/ Anbindung) für die zurückgesetzte Position der Grundschule schwierig
- Die Hortplanung erscheint schlüssig (z.B. Vermeidung ungenutzter Flurflächen, in Teilen Doppelnutzung mit Schule)
- Die Lärmentwicklung in den inneren Höfen der Schulgebäude wird kritisch betrachtet
- Eine offene Gestaltung wird vermisst - teilweise erscheint der Entwurf introvertiert bzw. geschlossen
- Eine Nutzung der Dachflächen ist möglich, aber problematisch im Hinblick auf Unfall-/ Arbeitsschutz und mit hohen Anforderungen an Aufsichtspflichten und Betriebserlaubnis verbunden
Lageplan

Lageplan

EG-Plan

EG-Plan

Strukturplan

Strukturplan

Konzept Piktogramme

Konzept Piktogramme