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Einladungswettbewerb | 03/2023

MQ goes Green: Begrünung der Außenflächen im MuseumsQuartier Wien (AT)

Gewinner

DnD Landschaftsplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Temporäres Grün – MQ in morphosis

Das Museumsquartier ist ein Hotspot in mehrfacher Weise. Es ist ein beliebter Treffpunkt für alle Altersgruppen, von Gästen, aber auch Wienerinnen und Wiener. Im Sommer wird die coole Location zu einem Hitze Hotspot, da die Höfe einen hohen Versiegelungsgrad haben. Dem wirken gezielte Begrünungsmaßnahmen nun entgegen. Eine temporäre Begrünung für die nächsten drei Jahre soll einen Vorgeschmack geben, wie sich das MQ zu einem coolen Green-Chillout künftig wandeln wird. Die vier Höfe haben alle ein anderes Begrünungsthema, das den Charakter des jeweiligen Hofraumes prägt. Auch der Vorplatz Richtung Natur- und Kunsthistorischem Museum wird üppig begrünt. Mit dem Konzept "MQ in morphosis" konnten wir beim Wettbewerb überzeugen.

Die vier Höfe des Museumsquartiers bekommen unterschiedliche Begrünungsthemen. Betritt man den Kleinen Hof von der Mariahilfer Straße aus, erschließt sich ein grünes Refugium. Immergrüne Pflanzenfossilien wie die baumförmige Magnolie oder die Aralie sowie verschiedene Farne wie Schildfarn und Hirschzungenfarn schaffen eine Stimmung wie in den tropischen Ur- und Nebelwäldern.

Der Haupthof bekommt ein tropisches Flair. Dafür sorgen exquisit-bizarre Charakterbäume wie die Seidenakazie, die Zelkove und eine reichhaltige Unterpflanzung mit opulenten Pflanzen, die spektakulär blühen. Die Blütenfarben der Gewächse stehen im wirkungsvollen Kontrast zu den erfrischenden Grünnuancen und attraktiven Blatttexturen. Die Gewächse sind robust und besonders hitzeliebend.

Im Kinderhof macht sich Jungle-Feeling durch üppig sprießendes Grün breit. Großblättrige Gehölze, berankte Hopfenstangen, Fiederspieren, Großblatt-Funkien und wogende Ziergräser verleihen dem Hof ein exotisch-verzaubertes Flair. In den Pocket-Auwald können Kinder eintauchen und Natur mitten in der Stadt erleben. Alle Pflanzen sind ungiftig und anschmiegsam.

Der Hof des Architekturzentrums Wien verströmt mit Palmen, überschäumenden Gräsern und Palmlilien eine mediterrane Atmosphäre, die an marokkanische Hofgärten der traditionellen Riads erinnern. Eine ruhige Grünoase mitten in der Stadt. Die exotischen Arten sind klimaresilient und trotzen auch den Wiener Wintertemperaturen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt durch seine detaillierte Planung unter Einbeziehung der unterschiedlichen Anforderungen und Nutzungen der Höfe. Der Entwurf schafft konzeptionell eine sofort erkenn- und erlebbare atmosphärische Wirkung. Das Narrativ bezieht allumfassend das Besuchererlebnis ein (Sichtachsen; olefaktorisches Erleben). Das ganzjährige Erscheinungsbild und die Winterfestigkeit wird bei den unterschiedlichen Pflanzenarten berücksichtigt. Besonders Augenmerk wurde auf Klima- und Hitzeresilienz gelegt. Auf die Hinweise aus Rebriefing wurde eingegangen und die aus der anonymen Phase abgeleiteten Fragen beantwortet. So wurde nunmehr die Vorplatzgestaltung einbezogen (Parlament der Klimabäume), der Nachweis der freizuhaltenden Schleppkurve erbracht und die die Auswahl der Bepflanzung adaptiert (Föhre statt Palme). Die Umsetzbarkeit der Paletten-Konstruktion und die Widerständigkeit gegenüber den am Areal vorherrschenden Windlasten wurde erläutert. Die Budgetkalkulation ist ausführlich und beinhaltet einen überzeugenden Anteil an Ausgaben für Bäume/Pflanzen. Positiv gewertet wird der Vorschlag, dass ein größerer Teil gleich am Anfang investiert wird, um so eine sichtbare Wirksamkeit zu erzeugen. Pflegekosten (jenseits des Bewässerns) wurden nicht berücksichtigt.