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Offener Wettbewerb | 02/2023

Österreichischer Pavillon für die EXPO 2025 OSAKA (JP)

Visualisierung

Visualisierung

4. Preis

magma architecture

Architektur

Erläuterungstext

Immersive Austria: Ein besonderes Expo-Erlebnis
Die Leitthemen der EXPO2025 verweisen mit großem Optimismus auf eine bessere Zukunft, in der sich Menschen entfalten und Gesellschaft mitgestalten. Immersive Austria nimmt diesen Optimismus auf übersetzt ihn in eine Interaktion: Die Besuchenden können gemeinsam ihre Wünsche und Vorstellungen an eine KI schicken und werden mit inspirierenden Bildern vom „Österreich der Zukunft“ belohnt, die raumgreifend in den Pavillon projiziert werden: Die Besuchenden gestalten für einige Minuten ihre Umgebung mit einer Vision der Zukunft, gemäß dem Thema Empowering Lives. Gleichzeitig entsteht auch ein Schatz an Informationen darüber, wie Menschen aus der ganzen Welt über Österreich denken.
Dramaturgie und Ablauf
Zunächst tauchen die Besuchenden in einen beeindruckenden Raum der Cloud ein – eine Hommage an das Thema „Himmel“ der EXPO2025. Auf dem Floating Walkway wandeln sie inmitten eines kantenlosen, textilen Raumes, auf dessen Oberflächen Bilder projiziert werden. Es ist ersichtlich Österreich – die Berge, Wälder, Seen sowie bekannten Landmarks, jedoch scheint irgendetwas anders zu sein. Es riecht nach Natur, Wald und Wasser, ein Geruch, der guttut. Man hört das Geräusch der Wälder, des Wassers, der Tiere. Auf einmal wird die Landschaft wie weggeweht. Alles weiß. Stück für Stück bauen sich die Bilder neu auf. Immer noch Österreich mit Bergen und Wäldern, jedoch nun auch mit Windrädern und Solarfeldern, die Stadt scheint nun viel grüner, moderne Holzbauten und weniger Beton. Ein „Österreich der Zukunft“. Der Gast fragt sich was diese Veränderung verursacht hat.
Die Cloud nach unten verlassend stellen die Besuchenden fest, dass sie selber an den Labortischen diesen Raum mitgestalten können, indem sie mit einer künstlichen Intelligenz über einen Chatbot in Dialog treten. Dieser verwickelt die Besuchenden in ein Gespräch über ihre Vorstellungen des heutigen und Wünsche für das zukünftige Österreich. Alle Inputs zu einem Thema werden für 5 Minuten gesammelt und in eine bildgenerierende KI gefüttert, welche auf Basis der Antworten und vieler Basis Keywords das Österreich der Zukunft visualisiert – mal poetisch, mal verrückt, mal futuristisch. Diese Visualisierung wird auf der Cloud projiziert und kann einige Minuten lang beobachtet werden, bevor sie wieder von einem digitalen Wind aus der Wolke verblasen wird. Ergänzt wird diese Zukunftsvision Österreichs durch eine Soundinstallation, die ebenfalls stets neu generiert wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Berücksichtigung der Anregungen des Preisgerichts:
Das in der ersten Stufe seitens des Preisgerichts ausgemachte, offenkundige Potential wurde nicht in entsprechender Weise ausgeschöpft. Die Weiterentwicklung zeigt zwar eine Konkretisierung bei der technischen Umsetzung (z.B. Anzahl und Art der Projektoren), lässt aber bei der Bespielung der Projektionsflächen weiterhin viele Fragen offen.

Leitidee des Pavillons:
Die »Team Lab« Thematik trifft durchaus den japanischen Zeitgeist. Das Preisgericht stellt sich jedoch die Frage, ob mit dem Fokus auf die Mediengestaltung nicht „Eulen nach Athen“ getragen werden. Die Visualisierungen zeigen fast unglaubwürdig homogene Bilder auf den komplexen Flächen. Andererseits werden aus immersiven Räumen bekannte Attraktionen wie die Integration der Besucher in die Projektionen (Selfie-points) nicht genutzt.

Szenografie / Content der Ausstellung:
Das Preisgericht hätte sich ungleich mehr zum Content in der Aufbereitung erwartet. Der Beitrag zeigt auf den Visualisierungen zwar spektakuläre Bilder, die Einreichung lässt aber offen, wie diese hergestellt bzw. beschafft werden. Da der Jury nur stehende Bilder zur Verfügung stehen, konnte ein Verständnis für die von Bewegtbildern dominierte Atmosphäre nicht wirklich beurteilt werden.

Architektur des Pavillons:
Die einfache Ausgestaltung ist signifikant. Manche PreisrichterInnen empfinden sie jedoch als zu wenig einladend. Ob der Einblick von außen auf die mit Video bespielte Skulptur bei Tageslicht funktioniert ist fragwürdig, nachts könnte eine interessante Wirkung entstehen.

Kohärenz zwischen Szenografie und Architektur:
Die einfache Umsetzung der Kernidee des projizierbaren Wegflusses und der Sichtbarkeit im Außenbereich wird – unter Berücksichtigung der o.g. Bedenken – als positiv bewertet.

Österreichbezug:
Einzig die rot-weiß-rote Hülle wird als zu geringer Österreichbezug gesehen. Inwieweit dies als »großes Bild« für einen Expo Pavillon ausreicht bleibt fragwürdig.

Raumbuch:
Das Projekt ist zu klein. Vor allem in den Nebenbereichen fehlen Quadratmeter.

Realisierbarkeit:
Baulich ist das Projekt vergleichsweise einfach zu realisieren. Die für die Umsetzung des Contents erforderliche Medientechnik und Produktion von hochauflösenden Projektionen erscheinen dem Preisgericht im vorgegebenen Rahmen nicht möglich. Vor allem ist eine Abschätzung der Produktionskosten auf Basis der vorliegenden Unterlagen nicht möglich. Die dominierende Bedeutung des Contents für das Projekt wird aber einen hohen Aufwand für die Beschaffung und Produktion der Video-Bespielungen notwendig machen.

Nachhaltigkeit:
Durch die standardisierte Bauweise von Hallentragwerken und die Verwendung von gemieteter Hardware (Projektoren) kann ein hoher Wiederverwendungsgrad sichergestellt werden.
Visualisierung

Visualisierung

Visualisierung

Visualisierung

Visualisierung

Visualisierung

Visualisierung

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Konzept

Konzept

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Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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