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5. Rang 6 / 6

Offener Wettbewerb | 11/2023

Neubau Mehrfamilienhaus Steinlig in Bassersdorf (CH)

5. Rang / ein 5. Preis

Preisgeld: 5.000 CHF

OPNA Studio

Architektur

BĂ–E studio

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau/Freiraum
Das Projekt «offene Ohren» überzeugt in seiner ortsbaulich stimmigen Setzung und Volumetrie. Zwei versetzte, schlanke Gebäudetrakte quer zum Hang folgen der Steinligstrasse und reagieren mit einem Höhenversatz auf die gegebene Topografie. Dies ermöglicht den Erhalt der bestehenden vier Bäume und schafft nach Osten einen grosszügigen Freiraum. Zwei prägnante Dachaufbauten mit einseitigen Schrägdächern stärken die volumetrische Feinteiligkeit des Gebäudes und verbinden es mit der prägenden Dachlandschaft der Umgebung. Die beiden Gebäudetrakte schaffen mit einer Laubenterrasse eine räumlich prägnante Eingangssituation nach Osten. Alle Wohnungen sind so über den gedeckten Bereich im Erdgeschoss oder die Laubenterrasse im Obergeschoss direkt vom Aussenraum erschlossen, dass ein gemeinschaftliches Wohnen zum Garten entstehen kann und dennoch die Privatheit des Wohnens gewährleistet ist.

Wohnungen
Es sind fünf Wohnungen mit verschiedenen räumlichen Besonderheiten geplant. Die beiden südlichen Wohnungen folgen mit einem Höhenversatz dem Terrain und in den drei Wohnungen im Obergeschoss schaffen die Dachaufbauten eindrücklich überhohe Räume, welche jedoch nicht überall kohärent mit dem Grundriss gedacht sind. Die Konzeption der Wohnungen bietet mehrheitlich gute Raumproportionen und Orientierungen. Allerdings gibt es Defizite im Bereich von Zugängen und Zuordnungen, welche in diesem Wohnsegment problematisch sind. Das Pfarrbüro zeichnet sich aus durch einen hohen Besprechungsbereich, welcher die Bedeutung dieser Institution repräsentiert. Der vorgeschlagene architektonische Ausdruck eines massiven Gebäudes entspricht, soweit beurteilbar, dessen plastisch volumetrischer Konzeption und ist im Kontext vorstellbar.

Landschaftsarchitektonisch fehlt eine Adresse in Form eines Zugangs in angemessener Grösse und Qualität. Der vorgeschlagene Plattenweg ist nicht hinderniskonform und wirkt wenig einladend. Generell wird ein klar erkennbares Konzept für den Aussenraum mit entsprechenden Informationen zur Materialisierung und eine übergeordnete Idee für die Begrünung und Bepflanzung vermisst. Die aufgezeigten Gestaltungselemente wirken fragmentarisch und zufällig.

Das Untergeschoss weist grosse grundsätzliche Mängel auf, da es den baulichen und normativen Vorgaben der Erschliessung, der Parkierung, des Brandschutzes und des Raumprogramms in keiner Weise entspricht. Die im Vergleich der Projekte eher niedrigen Baukosten weisen auch darauf hin, dass der im Untergeschoss notwendige Raumbedarf nicht planerisch berücksichtigt wurde. Die Zufahrt zur Einstellhalle im Norden übersteigt die maximal zulässige Neigung deutlich und ist so nicht umsetzbar. Zudem generiert deren Einschnitt beidseits massive Stützmauern, die ortsfremd wirken.
5. Rang 6 / 6