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Verhandlungsverfahren | 11/2010

Energetische Sanierung Heizwerk /Erfurt – Brühl/

4. Rang

Preisgeld: 5.950 EUR

Osterwold°Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA PartGmbB

Architektur

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Architektur

ieb Ingenieurbüro Endter & Butler

Bauingenieurwesen

Die Lichtplaner

Lichtplanung

Erläuterungstext

KRAFTWERK 2.0 Erläuterungen zur Energetischen Sanierung Heizwerk „Erfurt-Brühl“

Das historische Heizwerk im Erfurter Brühl bildet ein kraftvolles Zeichen im Stadtgebiet und ein großzügiges Angebot an Innenraumvolumina für eine künftige multifunktionale Nutzung.
Wir gehen von einer maximalen Akzeptanz der substanziellen Vorgaben aus und implizieren die neuen Funktionen für Konferenz- und Tagungsräume, Demonstrations-, Ausstellungs- und Büronutzungen mit repräsentativer Wirkung für das ThEGAZ als „KRAFTWERK 2.0“.

Die neue Freitreppenanlage an der Maximilian-Welsch-Strasse erschließt unmittelbar das Foyer mit den Schlüsselfunktionen wie Empfang, Zwischenaufenthalt/Verteiler und Shop. Es bildet mit einem Teilraum für Wechselausstellungen den Auftakt für den Demonstrationsbereich, der sich von hier in einer Art Wegeschleife durch das gesamte Gebäude zieht - im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung des beispielgebend umgenutzten Gebäudes. Auf diese Weise werden die unterschiedlichen Geschosse miteinander verbunden, differenzierte Räume und Ebenen für Präsentationsflächen angeboten und gleichermaßen kann das Gebäude selbst mit den ernergetischen Sanierungsmaßnahmen dargestellt werden.
Die vertikale Erschließung durch die vorhandenen Treppenhäuser (+Lift) sichert zusätzlich die unabhängige und schnelle Erschließung der unterschiedlichen Geschosse und Nutzungsbereiche.

Grundsätzlich werden die neuen Funktionen nach dem Haus-im-Haus-Prinzip in die bestehende Gebäudesubstanz eingefügt. Das heißt, dass das alte Heizwerk als bergende Hülle für die neuen Raummodule fungiert, die weitestgehend als unabhängige Kerne eingestellt werden. Vor allem für die Büros in den Obergeschossen des Frontbaus wird so eine maximale Flexibilität der Teilung und Nutzung erreicht. Durch das Einschneiden zweier Lichthöfe bis zur Decke des Erdgeschosses wird die fassadenunabhängige Belichtung und Belüftung der einzelnen Etagen erreicht. Die unmittelbar daran ausgerichteten Raumbereiche der Büros werden durch einen umlaufenden Flurbereich zwischen alten und neuen Wänden erschlossen. Gleichzeitig dient dieser Erschließungsbereich als Klimapuffer, der einen freien Umgang mit der Denkmalssubstanz offeriert und dient so unmittelbar auch darstellenden Zwecken. Die Lichthöfe übernehmen als Wintergärten (Glaslamellendach) natürlich klimatisierende Funktionen und eröffnen zudem repräsentative Aufenthaltsqualitäten für die Mitarbeiter.

Die alte Kesselhalle bietet ergänzt durch eine neue Galerie Raum für Konferenzen (ca. 970 Sitzplätze), Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen. Verschiedene Lichtszenarien unterstützen die unterschiedlichste Bespielbarkeit des Saales unter jeweiliger Herausarbeitung der atmosphärisch prägenden räumlichen Einbauten (Schütten, Rampen, Stützen).
Auf der Galerieebene befindet sich im unmittelbaren Anschluss der teilbare Multifunktionsraum für kleinere Tagungen im „Kern“ des zweiten Anbaus mit neuem Sheddach. Zu Gunsten der Showroom-Bereiche wurde der rückwärtige Anbau zurückgebaut. In den Fluchtpunkten von Heizwerk und vorderem Eckanbau fügt sich das neue Bauteil der Ausstellungsschleife als zeitgenössisches Statement zum historischen Ensemble.
Für den vorderen Eckanbau wird die Einordnung einer Bar/Restaurants im Erdgeschoss unter der Kranbahn vorgeschlagen. Im Obergeschoss finden separat erschließbare Büros und Nebenräume Platz.

Im Kurzschluss zum Foyer wird hier eine Erschließungsmöglichkeit in Rampenform angeboten, die den Auftakt der Ausstellungsschleife zusätzlich symbolisiert, das Gebäude komplett durchläuft und als „Himmelsleiter“ (Skywalk) einen sehr besonderen Raum im Dach des Gebäudes erschließt. Dabei steht der Weg symbolisch für die Verbindung der Elemente Erde, Wasser, Luft, Feuer als Potentiale der Gewinnung regenerativer Energieen. Die Mündung in der Dachampel über den Kohleschütten bietet ein zusätzliches Raumpotential als „Himmelslabor“ z.B. für Technikdemonstration im Raumvolumen der Schütten über transparente Böden oder „Trichtergalerien“.
Prädestiniert scheint dieser Ort für die Einordnung des Elektromuseums zu sein mit konsequenter Vervollkommnung durch den Brückenschlag (Skywalk) zum Petersberg als Remineszenz zur alten Eisenbahnbrücke, unabhängige Erschließung, Anbindung an Besucherwege in der Stadt und in neuer baulicher Ausformung als überbaute Brücke mit Bezug zur historischen Bautypologie in Erfurt.
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