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Begrenzter Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 02/2006

Umbau und Erweiterung Immanuelskirche

Nordansicht

Nordansicht

1. Preis

Scholz Partner Architekten

Architektur

Erläuterungstext



Erschließung
Auf der Ostseite des Bestandes wird das Treppenhaus entfernt und eine nun gleichwertige Einganseite durch eine durchgehende innere Erschließung in 2 Ebenen erreicht. Die Besucher von der Nordseite werden über eine großzügige Treppenanlage auf den gemeinsamen Sockel in Erdgeschossebene geführt. Dieser verbindet den Bestand und den Neubau und erweitert die angrenzenden Räume wie Foyer, Café und den teilbare Gemeindesaal nach außen. Ein barrierefreier Zugang wird durch eine äußere Rampe und einen neuen Aufzug neben dem Nordzugang für alle Räume erreicht.
Die innere Erschließungsfläche verbindet den Neubau und den Bestand und ermöglicht eine freie Zugänglichkeit und Teilbarkeit des Gemeindesaales.
Der Gemeindesaal kann über mobile Trennwandsysteme um das Foyer erweitert werden und ist direkt an die Außenveranstaltungsfläche angebunden.
Das Café mit Außenbereichen ist auch unabhängig von Gemeindeveranstaltungen zu betreiben.
Die Küche liegt im Schnittpunkt und dient Café wie Saal und Foyer direkt an.
Der Raum der Stille ist auf der Südseite unter den auskragenden Baukörper geschoben und über den Windfang direkt auch außerhalb der Öffnungszeiten zu erreichen. Das Licht fällt über ein Oberlichtband in diesen asketisch gestalteten Raum.
Der Kirchenraum und die Hülle werden im ersten Bauabschnitt überarbeitet, im zweiten Bauabschnitt wird dieser dann über den Neubau auch großzügig erschlossen werden.
Die maroden Betonfenster werden nach der Neuordnung durch drehbare, farbige Senkrechtlamellen ersetzt, die auf einer Seite Schall absorbieren und auf der anderen reflektieren, um die Raumakustik flexibel anpassen zu können. Die einseitig schallabsorbierende Resopal-A2-coustik Oberfläche kann hier die Nachhallzeit um bis zu 0,7 s verkürzen. Die Farbigkeit der Lamellen soll die Natur-Elemente symbolisieren. Das einfallende Licht lässt sich steuern, zudem verdunkeln die Lamellen in geschlossenem Zustand den Raum z.B. für Kinovorführungen. Der Kirchenraum wird bis auf den Boden komplett weiß gestrichen, um einen ruhigen Gesamteindruck zu erhalten. Die heutige Steigerung des Raumeindruckes auf den Verkündigungsbereich wird zudem abgemildert durch das weiße Schlämmen der Ziegelwand und die Anordnung aller Fenster in einer Höhe. Einzelstühle und Möbel aus geölter Eiche ermöglichen eine flexible Anordnung für die unterschiedlichen Anforderungen an die Veranstaltungen. Eine halbkreisförmige Querorientierung wird für die Gottesdienste vorgeschlagen. So sind die jeweilige Redner von vielen Gemeindemitgliedern von vorne zu sehen und die Direktschallversorgung der hinteren Reihen wird durch die kürzere Entfernung zum Sprecher verbessert. Für Konzerte und Großveranstaltungen wird der gesamten Kirchenraum und die Galerie benötigt. Die Brüstung und das Chorgestühl wird entfernt und durch Einzelmöbel ersetzt. Die Anforderungen an die Technik muss den veränderbaren Nutzungen des Raumes Rechnung tragen und ebenso flexibel und teilweise drehbar (Beamer) geplant werden. Unter der Galerie werden die Podeste ausgebaut. Der separat erschlossene Eltern-Kind Raum wird hier mit mobilen Trennwandelementen gebildet, die ggf. auch aus Glas ausgeführt werden. Die Galerie bleibt erhalten und erhält einen neuen Regiebereich für die Technik mit der zentralen Steuerungstechnik für Performance, Ton und Licht.
Die Bestandsfassade wird weiß gestrichen und durch eine vorgesetzte Glashülle aus Milchglas mit transparenten Feldern für die Einzelfenster der Nordfassade umhüllt. Die neu geplante Gebäudehülle in Form einer Pfosten-Riegel Fassade mit Wärmeschutz-Isolierverglasung bewirkt eine Verlagerung des Raumabschlusses in die Verglasungsebene mit gleichzeitiger Verbesserung des Wärmeschutzes.
Belüftungsöffnungen am Fußpunkt und im Dachbereich sorgen für eine Belüftung im Sommer und Winterfall und dienen dazu einer Überhitzung des Zwischenraums zu vermeiden. In den Übergangsjahreszeiten sind Wärmeeinträge aus dem Zwischenraum für den Gottesdienstraum nutzbar.
Die Glasfassade zeigt Offenheit, Transparenz und Modernität und kann nachts hinterleuchtet werden. Zudem scheint auch die Farbigkeit der Lamellen bei beleuchtetem Kirchenraum nach außen durch.

Im 2. Bauabschnitt wird das gesamte Erdgeschoss zugunsten der flexiblen Gestaltung für den Saal und das Foyer entkernt. Der Neubau auf der Ostseite besteht aus der zentralen Erschließungszone aller Räume der Kirchengemeinde und dem Nutzungsbereich mit Café und Küche im Erdgeschoss, dem Werkstattbereich im Keller und den Kinderräumen im Obergeschoss. In jedem Geschoss werden neue Toilettenanlagen angeboten.
Die zentrale Aufzugsanlage liegt am Schnittpunkt der Bauteile und erschließt alle Ebenen barrierefrei. Zudem wird die Anlieferung der Jugendbereiche in den Obergeschossen erheblich verbessert.
Die Außenräume werden durch den umlaufenden Sockel mit den erdgeschossigen Gemeinderäumen verbunden. Die vorgelagerte Sichtbeton-Treppenanlage kann bei Veranstaltungen als Sitzstufen genutzt werden.
Die Fassaden des Bestandes und des Neubaus werden mit einem Wärmedämmverbundsystem mit anthrazitfarbiger Natursplitteinstreuung ausgeführt (altern. Ziegel anthrazit), die Glasfassade des Hauptkörpers wird als Pfosten-Riegel Konstruktion mit Isolierglas als VSG-Milchglas errichtet. Die Einzelfenster der Nordfassade sind als Kastenfenster in gleicher Größe in Alukonstruktion vorgesehen. Die großflächigen Fenster und Faltwandelemente werden als Aluminiumkonstruktion im Farbton DB 703 wie alle Metallteile ausgeführt. Die Bodenbeläge werden bis auf die Nassräume als Eichenindustrieparkett mit geölter Oberfläche vorgesehen. Die zentrale Treppenanlage wird durch ein Oberlichtband zusätzlich betont.

Gottesdienstraum

Gottesdienstraum

Längsschnitt

Längsschnitt

Ostansicht

Ostansicht

Strassenansicht

Strassenansicht

Vogelperspektive

Vogelperspektive