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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2016

Neubau eines Kinderhauses mit 6 Gruppen

2. Preis

N2 Architekten PartGmbB, Anita + Rainer Nitschke, Freie Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das riegelförmige Gebäude ist richtigerweise entlang der nordöstlichen Grenze zum freien Feld gesetzt. Dadurch ergeben sich im Südwesten und zum Wald hin großzügige Freiflächen. Ob ein zweigeschossiger Gebäuderiegel die beste stadträumliche Antwort auf den spezifischen Ort darstellt, wurde allerdings grundsätzlich diskutiert. Für den Autoverkehr bietet sich eine gute Wendemöglichkeit, an der die Stellplätze sinnvoll angebunden sind. Die Kurzparkerplätze stehen ebenfalls einer Fußgängeranbindung entgegen. Der Vorplatz ist für den Fußgänger nicht klar angebunden und etwas klein. Müll- und Fahrradstellplätze sowie die Außengerätelager sind stimmig angeordnet und begleiten die eindeutige Zugangssituation sinnvoll.

Die Eingangshalle erhält wahrscheinlich erst bei Einbeziehung des richtig gesetzten Mehrzweckraumes eine gewisse Großzügigkeit, ansonsten wirkt sie etwas beengt. Die Blickbeziehung in das freie Feld im Nordosten kann jedoch überzeugen. Die Lage des Personalbüros ist zwar richtig, aber in der Ausarbeitung nicht überzeugend. Die Gruppenräume sind sehr gut strukturiert. Alle Gruppenelemente besitzen die geforderte Zugänglichkeit vom zentralen Flur. Die Wickelbereiche haben eine direkte Sichtbeziehung zum Gruppenraum. Die Aufweitung des Flures für die Garderoben ist räumlich überzeugend. Der Flur weitet sich gen Nordosten auf für den Essbereich. Dieser ist aufgrund der Blickbeziehung und der zentralen Anordnung gut gestaltet. Die Funktionsräume für Küche, Hausmeister und Lager sitzen an der richtigen Stelle. Die Anlieferungssituation für die Küche ist nicht eindeutig geklärt. Der Weg von Küche zu Müllplatz ist weit. Auch im Obergeschoss sind die Gruppenräume überzeugend. Hier sind den Gruppen, analog zum Erdgeschoß Terrassen vorgelagert, die auch als 2. Rettungsweg verwendet werden können. Die Verbindung der Geschosse durch eine 3-gliedrige Treppe (Lauf-, Sitztreppe bzw. Rutsche) scheint programmatisch überfrachtet. Auch im OG sind die Nebenräume und Essbereiche richtig platziert. Die Therapie- und Förderräume haben eine gute Lage. Die Setzung des Aufzuges und des Personalraumes überzeugen nicht.

Eine differenzierte Gestaltung der Fassade wäre wünschenswert. Sie erscheint schematisch und bietet keine Antwort auf den Ort.

Die Außenräume sind aufgrund der Setzung des Gebäudes sehr großzügig, gut gefasst und lassen alle Möglichkeiten für eine gute und differenzierte Gestaltung für alle Belange erwarten, obgleich dies im Entwurf nicht explizit dargestellt wurde.

Das Verhältnis NF/BGF ist leicht unterdurchschnittlich. Es handelt sich jedoch um ein relativ kompaktes Gebäude. Aufgrund der geringen Hüllfläche ist eine wirtschaftliche Errichtung zu erwarten.

Wir erkennen hier ein gut durchstrukturiertes Gebäude mit durchdachter Wegeführung und Funktionalität. Es ist auf dem Grundstück gut platziert und kann auch im Vergleich zu den Entwürfen in ähnlicher Disposition aufgrund räumlicher und struktureller Qualitäten überzeugen.