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Offener Wettbewerb | 06/2017

"Baufeld 1" der Quartiersentwicklung Campagne

ein 3. Preis

ma.lo ZT GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt fasst das Baufeld in einer diagrammatisch zeichenhaft bauplastischen Setzung zusammen. Als solche wird diese in ihrer volumetrischen Komposition als gestalthafte Geste im weiteren städtebaulich en Horizont wahrgenommen. In der Lösung als Großform stellt dieses Projekt eine extreme Auslegung des Masterplanes dar, die in unterschiedlichen Betrachtungsebenen als kongruent, in anderen wiederum als widersprüchlich gelesen wird. Zwei niedriggehaltene U -förmige Baukörper mit jeweils unterschiedlich langen Schenkeln stehen in versetztem Winkel zueinander, spannen damit einen Binnenraum auf, der über die schräg geführte Bruchlinie mit den Räumen um das Objekt verbunden ist. Den schmalen Stirnseiten dieser beiden Baukörper sind jeweils zwei hohe in flachem Winkel abgeknickte scheibenförmige Baukörper aufgesetzt, die als „Klammer“ den Binnenraum flankieren. Die bewusste Setzung hoher und niedriger Bauteile vermag unterschiedlichen Maßstäben in der Höhenentwicklung in der näheren Umgebung entgegenzukommen und im weiteren Sichtfeld landmarkähnliche Zeichen zu setzen. Dies gibt wohl im Verlauf der Radetzkystraße einen aus der Fernwirkung markant gesetzten Prospekt, wie auch zu den Freiflächen der Sportanlagen bis hin zur Reichenauerstraße eine räumlich wirkende Projektion, bleibt allerdings in seiner Aussage sehr eindeutig. Dies vermag in positiver Lesart als Klärung verstanden werden, andererseits aber auch als ausschließend und maßstabsfremd. Das Projekt zei gt in einem korrekten Grundrissangebot eine mögliche Abbildung des angefragten Anforderungsprofiles. In der Zuordnung der seriell angebotenen Typologie zu den dem Grundkonzept folgenden großzügig gefassten Freiräumen lässt das Projekt lebensnahe und inform elle Nischen vermissen und verfehlt darin eine der wesentlichen Intentionen, wie sie im Masterplan formuliert wurden. Trotzdem stellt diese Interpretation einen wesentlichen Beitrag im Diskurs des weiteren städtebaulichen Prozesses dar. Erst eine Überlagerung unterschiedlicher Maßstäbe führt zu den gesuchten Brüchen und Konfrontationen, die letztlich dem Quartier Verortung und Identität geben können. Die mögliche Fragmentierung und Überlagerung, das komplexe Potential einer derartigen Setzung wird für dies es Projekt nicht ausgeschlossen, jedoch im gegenständlichen Beitrag nicht abgebildet.