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Offener Wettbewerb | 07/2023

Erinnerungs- und Zukunftsort der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Erlangen

Mauer der Ermordeten

Mauer der Ermordeten

3. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

m8architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Sophia Hartwig Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

OFFENER ZWEIPHASIGER INTERDISZIPLINÄRER STÄDTEBAU­LICHER UND FREIRAUMPLANERISCHER IDEENWETTBEWERB
ERINNERUNGS- UND ZUKUNFTSORT HEIL- UND PFLEGEANSTALT IN ERLANGEN

Die Auslober: Stadt Erlangen | Bezirk Mittelfranken | Bezirk Oberfranken 2022/2023

Interdisziplinäres Team:
Prof. Dr. med. Michael von Cranach | Psychiater
Valentina Eimer | M.A. Theaterpädagogin
Sophia Hartwig | Dipl. Ing. Landschaftsarchitektin
Bernadette Martial | M.A. Sprachwissenschaftlerin & Germanistin
Bernd Zimmer | Künstler

Erinnerungs- und Zukunftsort Heil- und Pflegeanstalt Erlangen
Lasst uns Zeugnis ablegen! Für unsere Vergangenheit und im Hier und Jetzt
Mit einem Erinnerungs- und Zukunftsort auf dem Gelände der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt mitten in der Stadt Erlangen stellt sich die Stadtgesellschaft ihrer Geschichte, der Unmenschlichkeit und den Morden an Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen. Diese fanden im Zusammenhang mit den „Euthanasie“-Verbrechen der T4-Aktion und den anschließenden dezentralen Tötungen durch verhungern lassen und überdosierte Medikamente in der NS-Zeit statt.

Leitgedanke
Das Gedenken der Ermordeten soll unser Bewusstsein erweitern. Es geht dabei nicht nur um die Würdigung der Opfer, sondern auch um das Lernen aus der Geschichte und unsere Auseinandersetzung damit heute. Dieser Erinnerungs- und Zukunftsort ist ein Appell an unsere Menschlichkeit. Er soll uns bewegen, unsere gegenwärtige Haltung zu reflektieren und uns für jede Form von Diskriminierung zu sensibilisieren, um eine Zäsur zur Vergangenheit zu setzen.

Drei Aspekte werden herausgearbeitet:
Erstens wird der Vertrauensbruch, den die Patienten durch die Ärzte und die Gesellschaft in der NS-Zeit erlitten haben, als wesentlicher Bestandteil der Verbrechen in den Heil- und Pflegeanstalten erfahrbar gemacht.
Zweitens wird gezeigt, dass die Mordaktionen in den „Heilanstalten“ zugleich Modell und Vorstufe für die spätere „Endlösung“ waren.
Drittens wird das Trümmerfeld thematisiert, das die Medizin, insbesondere die Psychiatrie uns nach 1945 hinterließ, indem die Opfer nicht anerkannt und die Medizinverbrechen halbherzig gesühnt wurden.

Bei all diesen Aspekten berücksichtigt unser Konzept sowohl die Perspektiven der Opfer, der Täter, der Menschen mit Behinderungen heute, der Angehörigen, des Widerstandes, der Psychiatrie und der Forschung wie auch den Wandel dieser Perspektiven durch die Zeitgeschichte von der Gründung der Klinik 1846 bis heute.

Wir sind überzeugt, dass nur durch Aufklärung das Mitgefühl entstehen kann, das zum Intervenieren bewegt. Dieser Ort ist kein Museum, durch das man passiv hindurchgeht. Vielmehr gibt er durch die interdisziplinäre Vorgehensweise aus der Architektur, Landschaftsarchitektur, Psychiatrie, Pädagogik, Kunst und Philosophie Impulse, die aus den Betrachter:innen Akteure machen.

Der Gestaltungsvorschlag ist nur ein erster strukturierender Ansatz, der zu einer Diskussion um die Sichtbarmachung der Ausgrenzung damals und heute anregt. Die Teilhabe der Menschen mit Behinderungen soll den Hauptansatz bilden.

Gestalterische Umsetzung

Der Erinnerungs- und Zukunftsort spannt sich auf zwischen dem Platz der Leere und der Insel der Stille, die außerhalb des Klinikgeländes liegen und wird somit Teil der Stadt. Er führt barrierefrei über mehrere Stationen durch das Klinikgelände: Haus des Forschens mit Palmenplatz | Weg des Vertrauensbruchs mit Anstaltsgärten und Mauer der Ermordeten | Raum der Opfer | Trümmerfeld | Haus des Dialoges | Roter Faden mit Scores (Aufgaben)

Der Platz der Leere, hier wird der Verlust erfahrbar
Am Maximiliansplatz, Schnittpunkt zwischen Stadt und Klinik, gegenüber vom Eingang zur ehemaligen Anstalt, an dem die Menschen ihre Identität und ihr Leben verloren haben, soll spürbar werden, was jedem Einzelnen und uns als Gemeinschaft genommen wurde. An diesem leeren Platz ohne Informationstafeln oder jegliche Ablenkung kann jede:r einen persönlichen Zugang zur Thematik finden. Zwei Baumreihen stellen den Platz in direkten Bezug zur ehemaligen Direktion. Der Weg um den Platz aus geschliffenem Asphalt ist in eine Rasenfläche gebettet. Eine Vertiefung in Form einer Kuhle aus gestampftem Beton symbolisiert den unvorstellbaren Verlust.

Der Palmenvorplatz, ein perfides Heilsversprechen
Palmen auf dem Vorplatz der ehemaligen Direktion (jetzt Haus des Forschens) zitieren eine Postkarte von der HuPfla aus dem Jahr 1902 und symbolisieren das ursprüngliche humanistische Heilsversprechen, das in der NS-Zeit gebrochen wurde.

Das Haus des Forschens, Ort der Aufklärung
Als Zeichen dafür, dass wir heute einen anderen Weg gehen, wird der ehemalige Eingang des Direktionsgebäudes zugemauert. Ein neuer Zugang wird seitlich über den Palmenplatz geschaffen und eine neue Adresse definiert. Hier werden die Verbrechen dokumentiert: der frühere Ort der Administration der verdeckten Morde wird zum Ort der Transparenz. Dem Haus des Forschens wird ein 2,5- geschossiger Baukörper angefügt, der sich mit dem Bestandsgebäude verschränkt und den Empfangsbereich mit Café bildet.
Während die Räume im 2. OG der Verwaltung und Forschung gewidmet sind, wird im ganzen EG ein Gesamtüberblick mit Analysen der Fakten angeboten. Analog zu den Projekten der Forensic Architecture werden die Taten in ihrer nüchternen Grausamkeit dort erfahrbar gemacht. Die akribische Beschreibung von für sich banalen Abläufen macht die Komplexität des ganzen Prozesses sichtbar. Im 1. OG werden Angehörige und Interessierte bei der Suche nach Namen und Lebensgeschichten unterstützt. So kann jedes einzelne Opfer dem Vergessen enthoben werden.

Der Weg des Vertrauensbruchs führt in die Stille des Gedenkens
Ein 200 Meter langer, in das Klinikgelände eingeprägter Weg aus geschliffenem Asphalt führt vom Haus des Forschens zum Raum der Opfer. Von mehreren Ost-West-Verbindungen gekreuzt, geht er entlang von Anstaltsgärten und Maulbeerbäumen wie sie damals für die Selbstversorgung und körperliche Ertüchtigung der Patienten gedacht waren. Die Struktur der früheren Gärten wird nachgebildet. Torrahmen aus Eisen, in die das Kreuz eingestanzt ist, mit dem die Ärzte ihr Todesurteil besiegelten, gliedern die Gärten und erinnern an die nicht mehr existierenden Kliniktrakte. Unser Blick wird durch diese Einrahmung fokussiert: Wir fühlen uns an den Ort zurückversetzt, an dem die Opfer gelebt und gelitten haben.

Auf der anderen Seite steht die Mauer der Ermordeten: „Wer nicht arbeiten kann, fällt zur Last und wird zur Verbesserung des Volkskörpers entsorgt“. Das Gegenüber von den Anstaltsgärten und der Mauer der Ermordeten verbildlicht den Vertrauensbruch. 2500 Stehlen aus Eisenzylindern lehnen sich an einer menschenhohen Mauer aus Stampfbeton. Sie sind verschieden lang und breit, stehen senkrecht, quer oder liegen. Ihre körperliche Präsenz erinnert an verletzte und geschundene Menschen, an sterbende Patienten. Durch die Auswahl des Materials entsteht ein ständiges Rosten als Symbol für unsere nie endende Trauer. Die Rosttränen werden in einer Rinne entlang der Mauer aufgefangen. In der Dämmerung und in der Nacht wird die Mauer sanft beleuchtet.

Der Raum der Opfer, Ort der Andacht
Am Ende der Mauer der Ermordeten steht der Raum der Opfer. Er stellt sich in unseren Weg. Frei im Erdreich auf Höhe des Weges stehend und aus Stampfbeton mit den Maßen 9x9x9 m konzipiert, besteht er aus einer äußeren und einer inneren Hülle. Die äußere Hülle bietet mit einem Umgang Raum für die Besucher:innen. An der Innenwand des Raumes werden in 9 Reihen hinterleuchtete Namenstafeln der Opfer angebracht, die nach und nach ergänzt werden.

Die innere Hülle, aus einem Vieleck mit fallenden Flächen bestehend, bildet einen unfassbaren Raum, dessen Bodentiefe die Ebene der Hungerstationen erreicht. Seine dunkle Oberfläche ist mit Wasser gefüllt, auf dem die Lichter, die von der Decke durch Prismen nach unten gelangen, sich wiederspiegeln. Sie stehen für die unzähligen Seelen, derer wir gedenken.
Der Raum der Opfer leuchtet ausschließlich über die Namenstafeln und die Lichter auf dem Wasser.

Das Trümmerfeld, das die Psychiatrie nach 1945 hinterließ
Das Trümmerfeld symbolisiert unseren Umgang mit den Opfern der Psychiatrie in der Nachkriegszeit bis heute und besteht aus den Abbruchsteinen des im Mai 2023 abgerissenen Flügels der Männer-Hungerstationen. Gegenüber dem Max-Planck-Institut werden an der Wand entlang der Rampe am Trümmerfeld Zitate von Tätern wie Julius Hallervorden und Werner Fillinger angebracht, die nach dem Krieg trotz ihrer Verbrechen mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurden.

Der rote Faden, Verbindungslinie zwischen den Tatorten in der Stadt
In Ergänzung zu den bestehenden Stolpersteinen und anderen Gedenkorten der Stadt werden alle wichtigen Tatorte gekennzeichnet: Frauenklinik, Altes Rathaus im Palais Sutterheim, Schlossplatz als Ort der Bücherverbrennung, SPD-Parteihaus, Exerzierplatz, Hugenottenplatz, Kinderklinik, Erlanger Bahnhof, Güterbahnhof Erlangen, Altstädter Friedhof und Zentralfriedhof.

Torrahmen, Würfel als Sitze und Tische, soweit der Stadtraum es ermöglicht, sollen Besucher:innen und Vorbeigehende auf den roten Faden aufmerksam machen. Auf einer Seite der Torrahmen bieten Texte, Bilder und Audiodateien Informationen über den historischen Kontext. Auf der gegenüberliegenden Seite regen einfache Aufgaben (Scores) die Besucher:innen dazu an, mit kleinen kreativen Interventionen die eigene Perspektive zu wechseln. Was würden wir heute in dieser Situation tun, als Pfleger:innen, Mediziner:innen, als Teil unserer Gesellschaft? Würden wir den Mut aufbringen, für unsere Mitmenschen einzustehen? Der Platz vor dem Haus des Dialoges bietet eine Übersicht aller Scores, die sich dem Wandel der Gesellschaft und der Diskussion immer wieder anpassen und uns dabei ein Spiegel sein sollen.

Das rote Kreuz
Aufgrund von Meldebögen, die an sämtliche Heilanstalten verschickt wurden, entschieden 4 ärztliche Gutachter mit einem roten Plus über den Tod oder einem blauen Minus über das Weiterleben der Patient:innen.
Die Auswahl dieser Kürzel durch die Nazifunktionäre zeigt, dass das Weiterleben eher ein Überleben war. Durch blaues Minus wird eine:r Patient:in der Tod erspart, während die Grundabsicht das systematische Ermorden aller unerwünschten „lebensunwerten“ Patient:innen war.
In der Darstellung des roten Fadens wird in die obere Wand jedes Torrahmens dieses Kreuz eingestanzt als Zeichen eines unbewussten Damokles-Schwertes, das über die Patient:innen schwebte.

Scores / Aufgabenbeispiele

Perspektive der Opfer
Der Geruch von frischem Brot. Lass ihn sich in deinem Gaumen verbreiten. Hast du schon mal gehungert?
Damals wie heute wachsen Palmen aus dem Boden. Es ist noch immer dieselbe Erde. Grabe mit deinen Fingern in die Erde, in der auch die Ermordeten Gartenarbeit geleistet haben. Wie nahe stehst du ihnen?
Über 2000 Menschenleben. Widme jedem einzelnen in den nächsten 10 Monaten eine Schweigeminute.

Perspektive der Menschen mit Behinderung
Wähle eine Beeinträchtigung. Geh dir eine Tafel Schokolade kaufen - blind, im Rollstuhl, taub, …

Perspektive der Angehörigen
Eine Jugendliche mit Trisomie 21 in den 1940ern. Male dir ihr Schicksal aus. Bildlich.
Erzähle es so detailliert wie du kannst einer
Person, die dir nahe steht.

Perspektive des Widerstands
Setz dich. Nimm dir 3 Minuten, um gegen einen imaginären Widerstand wieder aufzustehen. Stell dir dabei den Arzt vor, der ein Laib Brot in die Hungerstation schmuggelt.

Perspektive der Psychatrie
Ritze das Datum, an dem du zuletzt mit jemandem über deine psychische Gesundheit gesprochen hast, in den Rost.
Schau dir jede vorbeigehende Person hier genau an. Was ist „normal”?

Das Haus des Dialoges
, die Zukunft gestalten
Das Haus des Dialoges befindet sich im Restgebäude der Schwabachanlage und wird zu einem Ort der Begegnung und des Austausches. Es erhält an der Südseite einen Eingangsvorbau mit einem Luftraum über drei Geschosse, mit Empfang und Café im EG. Der Mittelteil des Gebäudes wird auf allen Ebenen entkernt. Die Reste der Patiententrakte im Souterrain (heute EG) bleiben unangetastet. Dort wird eine Dauerausstellung konzipiert, die die Hungerstationen und das Leben und Leiden einzelner Opfer dokumentiert. Die Beschreibung einzelner Biografien ermöglicht eine emotionale Auseinandersetzung mit dem Thema. Die ehemaligen Patiententrakte im 1. und 2. OG sind offen für Wechselausstellungen und Seminare. Im Mittelteil des 1. OG befindet sich ein
Raum, der in Kooperation von Künstler:innen und Menschen mit Behinderungen gestaltet wird. Darüber, im 2. OG entsteht ein zentraler, bis zum Dach erweiterter, sakral anmutender Raum, in dem Tagungen stattfinden. Hier stellen sich die Menschen ihrer Verantwortung.

Die Insel der Stille
, „Trotzdem ja zum Leben“
Auf der Halbinsel an der Schwabach gelegen ist diese Insel ein Ort der Stille, der Demut und der Hoffnung. Sie ist dem Ansatz von Viktor Frankl gewidmet: „Trotzdem ja zum Leben“. Über eine Brücke erreichbar bildet die Insel der Stille einen symbolischen Gegenpol zum Platz der Leere. Sie wird von einem kleinem Rundweg umfasst und lädt mit einer durchgehenden Bank zur Sammlung und Meditation ein. Das Innere der Insel bleibt naturbelassen.

m8architekten
Christian Winter Mia Winter PartmbB, München
Christian Winter Dipl. Ing. Architekt TU
Mia Winter Dipl. Ing. Architektin FH

Mitarbeiter:
Denis Aust | B.Sc. Architektur Studentin, Anna Hutter | Studentin der Architektur
Alicia Jascek | BA Innenarchitektur Studentin
Lucia Neumayer | Master of Arts Innenarchitektur
Lilian Ruth | Praktikantin
Simon Sklorz | Bautechniker und Zimmerermeister
Benjamin Stalb | Architekt

Team:
Prof. Dr. med. Michael von Cranach | Psychiater
Valentina Eimer | M.A. Theaterpädagogin
Sophia Hartwig | Dipl. Ing. Landschaftsarchitektin
Bernadette Martial | M.A. Sprachwissenschaftlerin & Germanistin
Bernd Zimmer | Künstler

München 2023

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit schlägt eine räumlich klar ablesbare Achse in Süd-Nord-Richtung vor. Sie führt über den engeren Betrachtungsraum hinaus und schafft so eine starke Verbindung in den erweiterten Betrachtungsraum. Sie verbindet die verbliebenden historischen Gebäude. Entlang der Achse reihen sich unterschiedliche Orte, die vor allem für das Gedenken an die Opfer und die Erinnerung an die Verbrechen bestimmt sind. Für die unterschiedlichen Orte werden teils monumentale räumliche Elemente vorgeschlagen, die künftige Besucher*Innen emotional berühren können. Ausgehend von der Achse entwickelt sich ein Gedenkweg zu den anderen historisch relevanten Orten im Stadtgebiet als „roter Faden“.
Die Achse startet mit einem „Platz der Leere“ am Maximiliansplatz. Der Maximiliansplatz wird so zu einem Scharnier zwischen Gedenkort und Stadtraum.
Ein Kernelement ist eine 200 Meter lange „Mauer der Ermordeten“ die durch den Freiraum in SüdNord-Richtung verläuft. Entlang der Mauer stehen 2.500 Eisenzylinder, die die Opfer der Heil- und Pflegeanstalt während der NS-Zeit symbolisieren sollen. Diese starke Geste verhindert leider eine Durchlässigkeit des Freiraums in West-Ost-Richtung. Gegenüberliegend der Mauer ist zusätzlich eine parallel verlaufende Baumreihe angeordnet, die die Zerschneidung und Undurchlässigkeit des Raums weiter verstärkt.
Das Konzept ist sehr stark auf das Erinnern gerichtet. Dies lässt in Teilen eine Kontaktaufnahme mit den Klinik- und Forschungsbauten in der direkten Umgebung vermissen. Ein Angebot von Freiräumen, das sich an alle Nutzer*Innen im Umfeld zum Beispiel als Orte der Begegnung wendet fehlt. Positiv hervorzuheben ist der Vorschlag, einen kapellenartigen, kontemplativen „Raum der Opfer“ als Kubus zu errichten.
Für den Bau der Achse ist in Teilen ein Eingriff in den Baumbestand erforderlich.
Der Entwurf arbeitet mit klar ablesbaren Grundelementen (Achse, Kreis, Quadrat). Dies macht das Konzept einerseits klar verständlich. Andererseits wirkt das Konzept dadurch in Teilen etwas starr und formal. Die Frage ist, in wieweit die vorgeschlagenen Orte auch anderen Aktivitäten und Nutzergruppen gegenüber offen sind. Der Blick hinaus über die reine Erinnerung auf Aspekte der Gegenwart und Zukunft spielt eine untergeordnete Rolle.
Der Entwurf ist gelungen, stellt aber einen starken Eingriff und Schnitt in den Freiraum dar und fügt sich somit nur bedingt ein. Leider werden kaum Querbeziehungen in Ost-West-Richtung für wichtig erachtet und entsprechend gestaltet.
Der Entwurf sieht einen starken Eingriff in die Substanz und das Erscheinungsbild der Denkmäler vor. Die Eingriffe sind aus denkmalpflegerischer Sicht in der vorgeschlagenen Form auszuschließen.
Positiv hervorzuheben sind die vorgeschlagenen Gestaltungselemente, die die Erinnerung in die gesamte Stadt entlang des roten Fadens tragen wollen. Die Idee des „roten Plus“ als wiedererkennbares Symbol überzeugt.
Logo

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ZEUGNIS ABLEGEN IM HIER UND JETZT

ZEUGNIS ABLEGEN IM HIER UND JETZT

Raum der Opfer

Raum der Opfer

Vertrauensbruch

Vertrauensbruch

Vernetzung mit der Stadt Erlangen

Vernetzung mit der Stadt Erlangen

Der rote Faden

Der rote Faden

Platz der Leere

Platz der Leere

Insel der Stille

Insel der Stille

Klinikgelände Erlangen

Klinikgelände Erlangen

Trümmerfeld

Trümmerfeld

Palmenzitat

Palmenzitat

Haus des Forschens Maximiliansplatz 2

Haus des Forschens Maximiliansplatz 2

Haus des Dialoges Schwabachanlage 10

Haus des Dialoges Schwabachanlage 10

Haus des Dialoges Schwabachanlage 10

Haus des Dialoges Schwabachanlage 10

Rampe am Trümmerfeld Villinger Hallervorden

Rampe am Trümmerfeld Villinger Hallervorden

Zitate

Zitate

Innenraum Raum der Opfer

Innenraum Raum der Opfer

Schnitt Gesamtanlage ehemalige Heil- und Pflegeanstalt Erlangen

Schnitt Gesamtanlage ehemalige Heil- und Pflegeanstalt Erlangen