Das kbo-Kinderzentrum München gemeinnützige GmbH, ein Tochterunternehmen der Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) beabsichtigt, die bauliche Anlage des Kinderzentrums, Heiglhofstr. 63 in München zu sanieren und zu erweitern.
Das kbo-Kinderzentrum München wurde als erste Einrichtung seiner Art 1968 gegründet und gilt auch heute noch als führende Sozialpädiatrische Einrichtung in Deutschland. Wesentliches Kennzeichen der sozialpädiatrischen Diagnostik und Therapie ist ein interdisziplinärer, familienorientierter, vernetzter und methodenintegrativer Ansatz.
Das kbo-Kinderzentrum München ist in 2 Bereiche gegliedert:
— Das Sozialpädiatrische Zentrum, die Ambulanz, ist die größte spezialisierte Diagnostik- und Therapieambulanz in Deutschland und behandelt mehr als 11 000 Kinder im Jahr. Die Aufgaben umfassen die systematische entwicklungspädiatrische und entwicklungspsychologische Untersuchung, die Erarbeitung von Behandlungsplänen und die Begleitung der Kinder und ihrer Familien;
— In der Fachklinik für Sozialpädiatrie und Entwicklungsrehabilitation, die aus 45 Betten besteht (Kinder- und Eltern-Kind-Stationen), können Säuglinge, Klein- und Vorschulkinder, Kinder im Schulalter sowie ältere Kinder und Jugendliche behandelt werden, die aufgrund schwerwiegender Störungen und wegen der vielfachen Belastungen, die dadurch entstehen, einen stationären Aufenthalt benötigen. Oftmals braucht nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern oder sogar die gesamte Familie fachliche Unterstützung und Begleitung.
Die Notwendigkeit für einen Erweiterungsbau des kbo-Kinderzentrums München ist am deutlichsten in der stationären Patientenversorgung zu erkennen. Neben Mängeln an der Bausubstanz, Brandschutz, Barrierefreiheit, der Gebäudetechnik und der Sanitärversorgung, liegt ein zu geringes Raumangebot pro Patient vor, so dass aktuelle Therapiekonzepte nur begrenzt räumlich umsetzbar sind. Ebenso entspricht die Organisation der Stationen nicht mehr den aktuellen Anforderungen an einen personellen und wirtschaftlichen Betriebsablauf. Derzeit wird ein Architektenwettbewerb durchgeführt.
Zur Optimierung des Kinderzentrums soll deshalb der Bestand mit ca. 6 000 m2 NF saniert und umstrukturiert werden und ein Erweiterungsbau mit ca. 3 500 m2 NF für die stationäre Patientenversorgung entstehen (Erweiterung auf insg. 60 Betten). Die Umsetzung der Bauaufgabe erfolgt in Bauabschnitten und im laufenden Klinikbetrieb.
Nach derzeitigem Kenntnisstand geht der Auftraggeber von folgenden Kostenansätzen (netto) für die Sanierung und die Erweiterung aus: Kostengruppe 300 = ca. 26 000 000 EUR, Kostengruppe 400 = ca. 14 000 000 EUR. Nach derzeitgem Kenntnisstand wird entsprechend HOAI Anlage 14 „Objektliste Tragwerksplanung“ die Tragwerksplanung für den Neubau in Honorarzone III eingestuft.
Gegenstand des Auftrags sind die Leistungen der Fachplanung Tragwerksplanung entsprechend HOAI Teil 4, Abschnitt 1, Leistungsphasen 1-6 für die Sanierung und die Erweiterung. Die Beauftragung erfolgt nach § 51 HOAI stufenweise. Aus der stufenweisen Beauftragung kann kein Anspruch auf die Beauftragung weiterer Stufen abgeleitet werden. Über eine jeweils weitere Beauftragung der Leistungsstufen entscheidet der Auftraggeber im weiteren Projektverlauf. Der Planungsbeginn erfolgt unmittelbar nach der Auftragserteilung im Frühjahr 2017.