Die Stadt Bad Vilbel hat derzeit ein aus den zwanziger Jahren stammendes Kurhaus, welches aber nicht mehr als Kurhaus im eigentlichen Sinne genutzt wird. Das Gebäude beherbergt im 1. OG einen alten Veranstaltungsraum, der heutigen Maßstäben an moderne, funktionelle, große Veranstaltungsräume nicht mehr gerecht wird. Da das Gebäude zudem denkmalgeschützt ist, lässt sich in dem Gebäude nur sehr eingeschränkt eine komplette neue Raumstruktur realisieren.
Daher soll zur Unterbringung eines neuen großen Veranstaltungssaales für die Stadt Bad Vilbel mit ca. 700 Sitzplätzen und Bühne an das Kurhausgebäude ein Anbau erstellt werden, der diesen großen Saal sowie weitere, noch erforderliche Konferenz-, Neben- und Funktionsräume aufnehmen soll. Weiterhin soll das bestehende Kurhausgebäude in diesen Gesamtkomplex unter Beachtung des Denkmalschutzes saniert und funktional eingebunden werden. Der ganze Gebäudekomplex muss weitgehend barrierefrei zugänglich sein. Durch den Anbau soll in Verbindung mit dem bisherigen sanierten Kurhausgebäude ein neuer, zentraler zusammenhängender Veranstaltungsbereich der Stadt Bad Vilbel entstehen.
Ergänzend soll sich an den Anbau ein durch einen privaten Investor zu errichtendes Hotel mit ca. 200 Zimmern angliedern. Dadurch soll eine multifunktionale Nutzung in Verbindung mit kurzen Wegen für das Hotel und den Veranstaltungsbereich erreicht werden. Für die erforderlichen PKW-Stellplätze ist eine zweistöckige Tiefgarage mit ca. 400 Stellplätzen angedacht, die sowohl die Stellplätze bei Veranstaltungen wie auch für das Hotel bereit stellt.
Für die Planung dieses Gesamtkomplexes (ohne Hotel, aber mit dessen Anbindungspunkt und der Tiefgarage) wird ein zweistufiges Verfahren vorgesehen. In der 1. Phase können sich Architektur- und Ingenieurbüros mit ihren Unterlagen bewerben. Aus den eingehenden Bewerbungen werden dann mindestens 4, maximal aber 10 Büros ausgewählt, die in der 2. Phase im Rahmen eines Wettbewerbes Planungskonzepte in Vorplanungsqualität erarbeiten, die den gewünschten Funktionen entsprechen. Dazu erhalten die ausgewählten Wettbewerbsteilnehmer in der 2. Phase weitere ergänzende Detailunterlagen zum Bestandsgebäude wie auch zu den gewünschten Anforderungen und Wertungskriterien, die die Planungen erfüllen sollen (Raumprogramm etc.).
Nach Auswahl eines geeigneten Planungskonzeptes durch die Wettbewerbsauswertung ist dann zuerst die Erstellung eines Bauantrages vorzunehmen. Im Anschluss ist eine Funktionalausschreibung mit Leistungsbeschreibung bzw. Leistungsprogramm zu erstellen, um die Maßnahme bis Mai 2020 umzusetzen.
Gegenstand der Planung sind nach der HOAI:
Objektplanung für Gebäude nach Teil 3, Abschnitt 1, Leistungsphasen 2-4, 6, 7, 8 und 9,
Objektplanung für Freianlagen nach Teil 3, Abschnitt 2, Leistungsphasen 2-4,6,7,8 und 9,
Technische Ausrüstung nach Teil 4, Abschnitt 2, Leistungsphasen 1-4, 6, 7, 8 und 9.
Das geschätzte Investitionsvolumen beträgt für das Gesamtvorhaben ca. 20 000 000,00 EUR ohne Tiefgarage und Hotel.
Geplant ist die Vergabe aller Leistungen an ein Büro, ggfs. mit Nachunternehmer, oder an eine Bewerbergemeinschaft, die im Auftragsfall die Rechtsform einer BGB-Gesellschaft annimmt.
Die Bewerber sollen neben den Referenzen der eigenen Leistungen auch Referenzen für Freianlagen und Technische Ausrüstung vorlegen, um die Leistungsfähigkeit insgesamt beurteilen zu können. Das Hotelprojekt ist nicht Gegenstand dieser Ausschreibung, ist aber wegen des Zusammenhangs in den Grundzügen zu durchdenken und einzubeziehen.
Die Vertragslaufzeit bzw. der Beginn und Ende der Auftragsausführung beträgt 24 Monate (ab Auftragsvergabe).