Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens
Gegenstand dieser Bekanntmachung ist die Bearbeitung eines Mobilitätskonzepts 2030+, das in einen integrierten und kooperativen Masterplanprozess 2030 + ////Darmstadt weiterdenken eingebettet ist.
Hintergrund und Einbettung
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt erarbeitet unter Federführung des Planungsdezernats bis 2019 einen integrierten Masterplan 2030+: ////Darmstadt weiterdenken. Der Masterplan soll mit Blick auf die hohe Wachstumsdynamik der Stadt als umfassendes städtebauliches Leitbild die Qualitäten Darmstadts definieren, Entwicklungsszenarien aufzeigen und diese in räumliche Handlungsschwerpunkte überführen. Bei der Erarbeitung sowie der Durchführung des begleitenden Stadtdialogs wird die Stadt durch eine beauftragte Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des Büros Urban Catalyst Studio, Berlin unterstützt.
Der Masterplan 2030+ wird im Zuge eines kooperativen Planungsprozesses entwickelt. Fünf Planungsteams sollen beauftragt werden, von Herbst 2017 bis Sommer 2018 integrierte und räumliche Zukunftsideen, Szenarien sowie teilräumliche Vertiefungen und Handlungsmaßnahmen zu erarbeiten. Die Aufgabenstellung umfasst eine Auseinandersetzung mit übergeordneten Querschnittsaufgaben der Stadtentwicklung sowie eine fokussierte Zukunftsbetrachtung von aktuellen Wachstumsher-ausforderungen der Stadt. Dabei ist vorgesehen, dass die Planungsteams jeweils eines der folgenden fünf Arbeitsfelder vertieft bearbeiten: „Wohnstadt“, „Quartiersstadt“, „Wissenschafts- und Arbeitsstadt“, „Freie Stadt“ und „Mobile Stadt/Mobilitätskonzept 2030+“.
Das Thema „Mobilität“ soll ein besonderer Bearbeitungsschwerpunkt sein. Die integrierte und strategische Bearbeitung ist daher in einem eigenen Arbeitsfeld „Mobile Stadt/ Mobilitätskonzept 2030+“ vorgesehen und soll über den kooperativen Planungsprozess hinaus weitergeführt werden. Alle anderen Planungsteams sollen ebenfalls die Auswirkungen, Herausforderungen und Wechselwirkungen ihrer Themen hinsichtlich einer nachhaltigen Entwicklung der Mobilität berücksichtigen.
Die (Zwischen-)Ergebnisse der Planungsteams - darunter auch des Planungsteams „Mobile Stadt/ Mobilitätskonzept 2030+“ - sollen eng miteinander abgestimmt und in dem Masterplan 2030+ integriert werden. Der ca. 10-monatige kooperative Planungsprozess sieht dafür einen offenen, gleichberechtigten und intensiven Dialog zwischen Planungsteams und Darmstädter Stadtgesellschaft vor. Die zu bearbeitenden Themen werden hierbei u. a. in mehreren (fach-)öffentlichen Foren zur Diskussion gestellt. Im Anschluss erfolgt eine inhaltliche Bündelung der Konzepte zum Masterplan 2030+ durch die Arbeitsgemeinschaft Urban Catalyst Studio.
Mobilitätskonzept 2030+
Gegenstand dieser Bekanntmachung ist die Erarbeitung des Mobilitätskonzepts 2030+., das die fachliche Grundlage für die moderne und nachhaltige Entwicklung der Mobilität in der Wissenschaftsstadt Darmstadt bis 2030 darstellen soll. Das Konzept soll den bestehenden Verkehrsentwicklungsplan Darmstadt (2006) aktualisieren und weitere, bereits vorliegende Planwerke und Konzepte der Wissenschaftsstadt Darmstadt berücksichtigen (u.a. Flächennutzungsplan, Klimaschutzkonzept, Nahverkehrsplan, Luftreinhalte- und Lärmschutzplan, Strategiepapier Stadt/ Umland Verkehrsbeziehungen).
Die Leistungserbringung erfolgt integriert und beginnt zeitlich parallel zum kooperativen Planungsprozess //// Darmstadt weiterdenken - Masterplan 2030+. Die strategischen Kernfragen der Verkehrsentwicklung sind dabei eng mit den Strategieüberlegungen zum Masterplan 2030+ zu entwickeln und zu synchronisieren. Auch sind im Verkehrsbereich die übergreifenden Entwicklungstendenzen der Stadtentwicklung (u.a. regionale Vernetzung, Klima- und Energiewende, sozialgerechte Gesellschaft, Stadt- und Lebensqualität) durch das Planungsteams „Mobile Stadt/ Mo-bilitätskonzept 2030+“ zu berücksichtigen.
Für einen Magistratsbeschluss und die Umsetzung des Mobilitätskonzept 2030+ ist es erforderlich, innerhalb der Politik, Verwaltung und Bevölkerung ein hohes Maß an Akzeptanz, Verbindlichkeit und Unterstützung zu erzeugen. Das Planungsteam „Mobile Stadt/ Mobilitätskonzept 2030+“ soll daher auch die Meinungs- und Willensbildung in Darmstadt bis zum Beschluss wesentlich unterstützen, was zunächst innerhalb des begleitenden Dialogs zum Masterplan 2030+ erfolgen soll. Im Anschluss an den kooperativen Planungsprozess können die dort etablierten Formate und Kommunikationswege weitergenutzt werden. Anpassungen sind dabei abhängig vom beauftragten Konzept möglich und vorgesehen.
Nach Abschluss des kooperativen Planungsprozesses im Sommer 2018 ist eine vertiefende Bearbeitung des Mobilitätskonzeptes in einer weiteren Phase bis Ende 2019 vorgesehen. Auch die zweite Phase ist Gegenstand dieser Bekanntmachung. Der finale Leistungsumfang (siehe unten) kann sich dabei aber in Abhängigkeit von den Ergebnissen der ersten Bearbeitungsphase verändern.
Die Hinweise zur Verkehrsentwicklungsplanung (FGSV, 2013) sowie die Empfehlungen für die Erstellung eines Nachhaltigen Stadtmobilitätsplans (SUMP, Sustainable Urban Mobility Plan, siehe
www.eltis.org) sind zu berücksichtigen und ggf. auf die Anforderungen des beschriebenen kooperativen Planungsprozesses anzupassen.
Produkte
Im Ergebnis liefert das Planungsteam Mobilität mit dem Mobilitätskonzept 2030+ folgende Produkte:
In engem und zeitlichem Kontext zum kooperativen Planungsprozess
(bis ca. Sommer 2018)
- Bestandsanalyse auf Basis vorliegender Beschlüsse, Planwerke und Konzepte und Ermittlung Handlungsbedarf
- Entwicklung eines gemeinsamen Zielverständnisses mit zentralen Akteuren aus Politik, Verwaltung und Bevölkerung
- Entwicklung von Szenarien inkl. grober Beschreibung von Maßnahmen, Zielnetzen und Wirkungen (Null-Szenario, Sowieso-Szenario, Entwicklungs-Szenarien)
- Empfehlungen für einen Grundsatzbeschluss über die nachhaltige Entwicklung der Mobilität
- Vorschläge für Schlüsselprojekte und zeitnahe umsetzbare Vorhaben und Projekte (Quick-wins) in für das Thema bedeutsamen Strategieräumen (u.a. Stadt-Umland)
- Weitere Zuarbeiten für den Masterplan 2030+
Im weiteren Projektverlauf und Nachgang zum kooperativen Planungsprozess
(ab Herbst 2018 bis Ende 2019)
- Bewertung der Ergebnisse aller Teams des Masterplanprozesses aus Sicht der Mobilität mit Blick auf Bündelung im Masterplan 2030+
- Entwicklung detaillierter Zielekatalog (Leitziele und operationalisierbare Unterziele)
- Detaillierte Ausarbeitung eines auszuwählenden Ziel-Szenarios inkl. Maßnahmenbündel, Zielnetzen und Wirkungsabschätzung (z. B. Modellierung auf Basis vorhandener Verkehrsmodelle)
- Erarbeitung Handlungskonzept inkl. Zuständigkeiten, Zeitplanung, Budgetrahmen
- Darstellung von Schnittstellen / Überarbeitungsbedarfen in anderen Materien (Bebauungspläne, Entwicklungskonzepte, Luftreinhalteplan, …) zur Erreichung von Ziele-Kohärenz
- Erstellung eines Konzeptes zur Evaluierung der Umsetzung bzw. Nachsteuerung
- Hinweise für mögliche Vertiefungsthemen im Rahmen von weiteren mobilitätsbezogenen Teilkonzepten