Erstellung einer Machbarkeitsstudie Marktpassagen Berlin-Adlershof

Erarbeitung einer städtebaulichen Machbarkeitsuntersuchung für das Grundstück der Marktpassage Adlershof neben dem historischen Marktplatz Adlershof zwischen Dörpfeldstraße, Genossenschaftsstraße und Florian-Geyer-Straße im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin.
Angesichts steigender Bevölkerungsprognosen für Berlin steht auch der Bezirk Treptow-Köpenick vor der Herausforderung, das erhöhte Aufkommen an Neubauvorhaben, Bestandserweiterungen und Nachverdichtungsmaßnahmen mit den ebenfalls notwendigen Infrastrukturen in Einklang zu bringen. Vor diesem Hintergrund und der beabsichtigten Verwertung des Grundstücks der Marktpassage in Adlershof bedarf es einer nachhaltigen Entwicklungsplanung zur Qualifizierung dieses Standorts. Die Einbindung des derzeitigen Nahversorgungsstandorts in ein heterogen gewachsenes Umfeld sowie die unmittelbare Nähe zur traditionellen Kiez- und Geschäftsstraße Dörpfeldstraße erfordern eine Untersuchung städtebaulich tragfähiger Entwicklungsmöglichkeiten. Hierbei gilt es sowohl die heutige als auch die zukünftige Bedeutung der Planfläche für das städtische und soziale Gefüge des Ortsteilzentrums und der damit verbundenen Nahversorgungsfunktion des Plangebietes zu betrachten. Der Marktplatz Adlershof und die anliegende, kleinteilige Geschäftsstraße bilden den historischen Kern des Ortsteils. Im Planungsgebiet selbst haben die zur Zeit der Industrialisierung entstandene „Siedlung Genossenschaftsstraße I“, mit Marktplatz zusammen mit der 1907 errichteten ehemaligen Telegraphenfabrik als zentrale historische Elemente hohe denkmalpflegerisch Bedeutung für den Ortsteil Adlershof. Die überwiegend auf die Grundversorgung ausgerichtete Mischung aus Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie des Ortsteilzentrums Dörpfeldstraße steht jedoch in Konkurrenz zur sich im Aufbau befindenden Stadt für Wissenschaft, Kultur und Technik mit dem „Nahversorgungszentrum Adlershofer Tor“. Die Wissenschaftsstadt und der historische Ortskern Adlershof sind lediglich durch die S Bahn-Trasse räumlich voneinander getrennt, wodurch vornehmlich das historische Ortsteilzentrum negativen Auswirkungen ausgesetzt ist. Das Plangebiet umfasst im Wesentlichen das strukturell stark geschwächte Einkaufszentrum „Marktpassage“, welches in den vergangenen Jahren durch zunehmenden Leerstand und Trading-Down-Tendenzen geprägt war. Die Marktpassage wurde 1997 mit rund 37 Geschäften eröffnet. In den letzten Jahren erfuhr die Passage einen stetigen Bedeutungsverlust, was sowohl auf baulich funktionale als auch städtebauliche Mängel zurückzuführen ist. Derzeit sind 10 Anbieter mit insgesamt rd. 3.750 m² Verkaufsfläche vertreten, wobei die bestehenden Magnetbetriebe aufgrund ihrer Angebotsstruktur gute Kundenakzeptanz besitzen bzw. Ankerfunktion für die Nahversorgungsstruktur des Ortsteils insgesamt besitzen. Der Standort steht aktuell vor einem Eigentümerwechsel. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin sieht daher die Notwendigkeit der Erarbeitung einer Machbarkeitsuntersuchung für das Grundstück Marktpassage Adlershof. Dieses soll in erster Linie aufzeigen, welche städtebaulichen Kubaturen und stadträumlichen Strukturen unter Berücksichtigung der Anforderungen des Ortsteilzentrums und der Erschließung hier verträglich und ortsangemessen sind. Darüber hinaus soll untersucht werden, inwieweit eine Mischung aus Einzelhandel und Wohnen an diesem Standort realisiert werden kann.