Deutschland-Paderborn: Dienstleistungen von Architekturbüros
2019/S 243-598361
Wettbewerbsbekanntmachung
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Rolandsweg 80
Ort: Paderborn
NUTS-Code: DEA47
Postleitzahl: 33102
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): Stadt Paderborn -Zentrale Vergabestelle
E-Mail: MjE2ZlViV1FSVWNkVVxcVTBgUVRVYlJfYl4eVFU=
Telefon: +49 52518811440
Fax: +49 5251882060
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.paderborn.de
Abschnitt II: Gegenstand
Wettbewerb nach RPW 2013 im Rahmen der VgV „Wohnungsbau WGP im Alanbrooke Quartier“ in Paderborn
Die Stadt Paderborn steht durch den bevorstehenden Abzug britischer Streitkräfte vor der großen Herausforderung der Konversion von insgesamt 5 Militärstandorten. Die Alanbrooke Kaserne im Westen der Kernstadt steht zunächst im Fokus der Entwicklung. Die Kaserne wurde von den Briten als erste bereits im September 2016 frei gezogen und an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben. Aufgrund der innerstädtischen Lage ist diese Kaserne für eine zügige und qualitätsvolle Entwicklung prädestiniert. Die Entwicklung des Areals entfaltet darüber hinaus eine immense Signalwirkung auf die Konversion der übrigen Kasernenstandorte. So hat dieser Standort Vorbildfunktion für den Umgang und den weiteren Entwicklungsprozess der anderen Kasernenstandorte, sowie für den Umgang mit der historischen denkmalgeschützten Bausubstanz durch die Stadt Paderborn und letztlich auch für die gesamte zukünftige Stadtentwicklung Paderborns.
Die neugegründete städtische Wohnungsbaugesellschaft (WGP) plant nun die Durchführung eines Wettbewerbs nach RPW für den Neubau von ca. 280 Wohnungen (davon ca. 240 öffentlich gefördert) auf insgesamt 6 Baufeldern auf dem ehemaligen Kasernengelände. Grundlage für die hochbaulichen Planungen ist die vom Büro Rintz und Quack GmbH (Berlin) erstellte Rahmenplanung als Ergebnis des im Jahr 2016 durchgeführten städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbs. Darüber hinaus sind der in Aufstellung befindliche Bebauungsplan sowie das Quartiershandbuch zu berücksichtigen.
Vorgesehen ist der (öffentlich geförderte) Wohnungsbau auf insgesamt 6 Baufeldern, die sich auf 3 Teilräume des Areals verteilen. Exemplarisch werden im Rahmen des Wettbewerbes 3 Baufelder beplant. Die weiteren 3 Baufelder werden in dem im Anschluss stattfindenen VgV-Verfahren vergeben. Hierbei wird im Rahmen der Verhandlungen die Übertragbarkeit des Wettbewerbsentwurfes auf die verbleibenden Baufelder bewertet (siehe IV.1.9) ). Zudem wird bereits jetzt darauf hingewiesen, dass abweichend von § 8, Abs. 2 RPW 2013, die Option besteht, mehrere Preisträger zu beauftragen.
Ziel des Wettbewerbs ist es, eine abgestimmte, qualitätsvolle Lösung zu finden, welche die hohen Ansprüche an die exponierte Lage des Plangebietes berücksichtigt und den besonderen Herausforderungen eines zeitgemäßen Wohnungsbaus gerecht wird.
Es ist geplant, die Leistungsphasen 1 bis 5 und optional darüber hinaus vorbehaltlich der gesicherten Finanzierung die Leistungsphasen 6 bis 9 stufenweise zu vergeben.
Um eine angemessene und qualitätsvolle Lösung sowie ein geeignetes Planungsteam für die Planung und Realisierung dieser architektonisch sowie freiraumplanerisch bedeutsamen Bauaufgabe zu finden, ist (im Rahmen eines VgV-Verfahrens) ein Wettbewerb mit 12 Teilnehmern nach RPW 2013 vorgesehen. Beauftragt werden die
— Objektplanung Gebäude i. S. HOAI 2013 § 34,
— Objektplanung Freianlagen i. S. HOAI 2013 § 39,
— Fachplanung Tragwerksplanung i. S. HOAI 2013 § 51,
— Fachplanung Technische Ausrüstung i. S. HOAI 2013 § 55).
Jeweils LPH 1 bis 9 bzw. LPH 1 bis 6 (Tragswerksplanung) (stufenweise)
Die Wettbewerbssprache ist deutsch.
Die Vergabe der Leistungen erfolgt in 6 Losen:
— Los 1: Baufeld 12,
— Los 2: Baufeld 13,
— Los 3: Baufeld 14,
— Los 4: Baufeld 2,
— Los 5: Baufeld 3,
— Los 6: Baufeld 20.
Angebote sind nur für alle Lose möglich. Maximal können 6 Lose an einen Bieter vergeben werden.
Der öffentliche Auftraggeber behält sich das Recht vor, Aufträge unter Zusammenfassung von Losen oder Losgruppen zu vergeben.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Wettbewerb richtet sich an Arbeitsgemeinschaften aus Architekt/innen, Landschaftsarchitek/innen, Ingenieur/in und/oder Beratende/r Ingenieur/in (Technische Ausrüstung) und Ingenieur/in und/oder Beratende/r Ingenieur/in (Tragwerksplanung). Bevollmächtigter Vertreter der Arbeitsgemeinschaft ist der Architekt/die Architektin. Im Übrigen wird auf die Möglichkeit der Eignungsleihe gem. § 47 VgV verwiesen. Die Bewerbungsunterlagen sind elektronisch über das Vergabeportal einzureichen. Einreichungstermin: 21.1.2020, 12:00 Uhr. Teilnahmeanträge, die formlos, per Mail, per Fax oder postalisch eingereicht werden, können nicht berücksichtigt werden. Für den fristgerechten Eingang der Bewerbung (vgl. Punkt IV.2) ist der Bewerber verantwortlich. Es gilt der Eingang bei der unter Punkt I.3) genannten Stelle. Mit der Einreichung in Textform nach § 126b BGB gelten der Teilnahmeantrag und alle damit eingereichten Unterlagen als unterschrieben.
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Bewerber, die als Einzelner und/oder Mitglied einer Bewerbergemeinschaft mehrere Bewerbungen einreichen, oder am Tag der Bekanntmachung angestellter oder freier Mitarbeiter eines Bewerbers/eines Mitglieds einer Bewerbergemeinschaft sind oder die im Sinne des § 79 Abs. 2 VgV bevorzugt sein oder Einfluss haben können.
Der öffentliche Auftraggeber behält sich vor, fehlende Unterlagen innerhalb einer bestimmten Frist nachzufordern. Werden die nachgeforderten Unterlagen/Nachweise etc. sodann nicht fristgerecht vorgelegt, führt dies zwingend zum Ausschluss.
Das Bewerbungsformular ist unter „http://www.deutsche-evergabe.de/dashboards/dashboard_off/5fdbb14a-afe7-466c-a023-d087717a1c42“ zum Download bereitgestellt.
Die Zahl der Wettbewerbsteilnehmer ist insgesamt auf 12 beschränkt. Neben 4 zugeladenen Teilnehmern werden weitere 8 Teilnehmer durch das vorgeschaltete Bewerbungsverfahren gemäß den Regelungen der VgV ermittelt. Wenn mehr als 8 Bewerbungen die u. g. Kriterien gleichermaßen erfüllen, wählt der Auslober durch Losentscheidung die für die Teilnahme am Wettbewerb zugelassenen Bewerber aus. Zusätzlich werden ausreichend Nachrücker ausgelost. Die ausgewählten Bewerber werden benachrichtigt und haben die Teilnahme innerhalb gesetzter Frist zu bestätigen, geloste Nachrücker rücken im Falle einer Absage nach.
Die Eignung entsprechend § 75 VgV ist durch das vollständig ausgefüllte Bewerbungsformular einschließlich erforderlicher Nachweise als Anlagen und Benennung von geforderten Referenzen nachzuweisen.
Informationen zum Teilnahmeantrag siehe Abschnitt VI. Weitere Angaben.
Der Wettbewerb richtet sich an Generalplaner/ Arbeitsgemeinschaften mit & ohne Subunternehmer aus Architekt/innen, Landschaftsarchitekt/innen, Ingenieur/in und/oder Beratende/r Ingenieur/in (Technische Ausrüstung & Tragwerksplanung). Bevollmächtigter Vertreter der AG ist der Architekt/in. Im Übrigen wird auf die Richtlinie 2005/36/EG & die Möglichkeit der Eignungsleihe gem. § 47 VgV verwiesen.
Abschnitt IV: Verfahren
Das Preisgericht wird sein Urteil aus der Qualität der Wettbewerbsarbeiten bilden und hierbei folgenden Bewertungsrahmen zugrunde legen, ohne dass die Reihenfolge zugleich eine Gewichtung darstellt:
— Qulität des Freiraums,
— Qualität des Wohnungsbaus,
— Nachhaltigkeit und energetische Qualität,
— Realisierbarkeit,
— Wirtschaftlichkeit.
Der Auslober beabsichtigt unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts einen oder mehrere Preisträger oder Preisträgergemeinschaften mit der Bearbeitung der Planungsleistungen zu beauftragen. Die Auftragsvergabe erfolgt im Verhandlungsverfahren nach dem Wettbewerb (§ 14 (4) 8. VgV), an dem die Preisträger beteiligt werden. Das Wettbewerbsergebnis fließt mit mindestens 40 % in das Verhandlungsverfahren ein. Die verbleibenden Prozentpunkte werden aus den nachfolgenden Auftragskriterien
— Übertragbarkeit auf andere Baufelder,
— Honorarforderung, Baukosten,
— Arbeitsweise und Projektentwicklung,
— fachliche Qualifikation,
— Präsentation und Gestaltung,
ermittelt.
Die endgültigen Zuschlagskriterien werden den Teilnehmern am Verhandlungsverfahren zum Verfahren selbst mitgeteilt.
Der Auftraggeber behält sich weiterhin vor, den Zuschlag im Rahmen des anschließenden Verhandlungsverfahrens auf das Erstangebot zu erteilen.
Wettbewerbssumme für Preise insgesamt 115 000 EUR. Folgende Preisgelder sind vorgesehen:
— 1. Preis: 48 000 EUR
— 2. Preis: 28 000 EUR
— 3. Preis: 17 000 EUR
Anerkennung: 11 000 EUR
Anerkennung: 11 000 EUR
Das Preisgericht kann durch einstimmigen Beschluss unter Beibehaltung der Gesamtsumme eine andere Verteilung der Preisgelder beschließen.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Zum Teilnahmeantrag:
Deckblatt: Angaben zum Bewerber/ Unternehmen
Teilnahmeantrag für die Teilnahme am o. g. Vergabeverfahren nach VgV und Einwilligungserklärung Datenschutz; Versicherung des Bewerbers, dass sich kein weiteres Mitglied der Büro-/ Bewerbergemeinschaft bewirbt (Partner, freie Mitarbeiter oder Angestellte) und dass der Bewerber akzeptiert, dass Verstöße hiergegen zum nachtäglichen Ausschluss der Arbeiten führen.
1) Erklärung zu Interessen und Beteiligten;
2) Erlärung zur Zusammenarbeit mit Anderen;
3) Erklärung Nachunternehmer/ Verpflichtungserklärung im Falle der Eignungsleihe;
4) Erklärung zur Zuverlässigkeit - Eigenerklärung des Bewerbers, dass keine Ausschlusskriterien gemäß §§ 123 und 124 GWB gegen ihn vorliegen;
5) Nachweis über das Bestehen einer Berufshaftpflichtversicherung;
6) Befähigungsnachweis Entwurfsverfasser Objektplanung, Freiraumplanung, Technische Ausrüstung und Tragswerksplanung;
7) Referenzprojekt:
a) Nachweis folgender Mindestanforderungen durch mindestens ein (oder mehrere) unter eigenem Namen geplante/s Referenzprojekt/e:
— Objektplanung für ein Gebäude mit mind. Honorarzone III,
— ≥ 3 000 qm BGF,
— anrechenbare Baukosten (KG 300 & KG 400) ≥4,0 EUR netto i. S. HOAI 2013 § 35,
— aus den letzten 5 Jahren (Leistungszeitraum 12/2014–12/2019).
Zusätzlich zu den Mindestanforderungen werden folgende Kriterien zur Bewertung der Referenzen angesetzt: Zuordnung der Referenz zum Themenfeld Wohnungsbau (öffentlich oder frei finanziert)
Zum Teilnahmeantrag:
Zu Anlage 5. Nachweis über das Bestehen einer Berufshaftpflichtversicherung gem. § 45 Abs. 1 (3) VgV; Mindestanforderung im Auftragsfall: Deckungssumme für Personenschäden 3 000 000 EUR und für sonstige Schäden 3 000 000 EUR, jeweils 2-fach maximiert im Versicherungsjahr. Der Nachweis über die geforderten Berufshaftpflichtversicherungen ist den Bewerbungsunterlagen beizulegen. Sofern die derzeitigen Deckungssummen nicht ausreichen, kann eine Eigenerkärung über die geplante Erhöhung der Versicherungssumme im Auftragsfall eingereicht werden. Bei Versicherungsverträgen mit Pauschaldeckung (d. h. ohne Unterscheidung nach Sach- und Personen- und Vermögensschäden) ist eine Erklärung des Versicherungsunternehmens erforderlich, aus der hervorgeht, dass alle Schadenskategorien im Auftragsfall parallel zueinander mit den jeweils geforderten Deckungssummen abgesichert sind. Bei Bewerbergemeinschaften muss der Versicherungsschutz für jedes Mitglied in gleicher Höhe nachgewiesen werden.
Die in dieser Bekanntmachung geforderten Eignungsnachweise sind bei Bietergemeinschaften jeweils von allen Mitgliedern vorzulegen.
Sollten sich Architekten/innen, Landschaftsarchitekten/innen, Ingenieure/innen als Haupt- und Unterauftragnehmer bewerben, so sind die bezüglich der Eignungsleihe in dieser Bekanntmachung genannten Eignungsnachweise (auch) durch den Unterauftragnehmer einzureichen.
Die nach dem Tariftreue- und Vergabegesetz Nordrhein-Westfalen (TVgG NRW) erforderlichen Nachweise und Erklärungen sind nur von demjenigen Bieter, dem der Zuschlag erteilt werden soll (Bestbieter), vorzulegen (vgl.§ 2 TVgG NRW):
— Tariftreuepflicht, Mindestlohn
Auskünfte über die Ausschreibungsunterlagen sind schriftlich, über das Vergabeportal spätestens 6 Kalendertage vor Ablauf der Teilnahmefrist zu beantragen.
Folgender Zeitplan ist vorgesehen:
Ausgabe der Auslobung: Anfang Februar 2020
Kolloquium: Ende Februar 2020
Abgabe der Wettbewerbsunterlagen: Ende April 2020
Preisgericht: Mitte Juni 2020
Weitere Hinweise sind dem Bewerbungsformular zu entnehmen. Die Weitergabe der Ausschreibungsunterlagen an Dritte sowie die gewerbliche Nutzung der Ausschreibungsunterlagen sind nicht gestattet. Für den Teilnahmeantrag ist der vorgegebene Bewerberbogen zu verwenden. Bei fremdsprachigen Dokumenten
Ist zusätzlich eine Übersetzung in die Verfahrenssprache (deutsch) beizufügen. Eine Eigenübersetzung ist ausreichend. Eine Erstattung für die Erstellung des Teilnahmeantrags findet nicht statt.
Postanschrift: Albrecht-Thaer-Straße 9
Ort: Münster
Postleitzahl: 48147
Land: Deutschland
E-Mail: MjE0aFdkWVNUV11TX19XZDJUV2xkV1kfX2dXYGVmV2QgYGRpIFZX
Telefon: +49 251 / 411-3514
Internet-Adresse: http://www.brms.nrw.de
Die Vergabekammer leitet gemäß § 160 Abs. 1 GWB ein Nachprüfungsverfahren nur auf Antrag ein. Der Antrag ist gemäß § 160 Abs. 3 Nr. 1-4 GWB unzulässig, soweit:
1) der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat,
2) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3) Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4) mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Postanschrift: Albrecht-Thaer-Straße 9
Ort: Münster
Postleitzahl: 48147
Land: Deutschland
Telefon: +49 251 / 411-3514
Internet-Adresse: http://www.brms.nrw.de