Deutschland-Lörrach: Stadtplanung
2020/S 030-070588
Wettbewerbsbekanntmachung
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Luisenstraße 16
Ort: Lörrach
NUTS-Code: DE139
Postleitzahl: 79539
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): Architekturbüro Thomas Thiele, Engesserstraße 4 a, 79108 Freiburg, https://architekturbuero-thiele.de/
E-Mail: MTVyYG9vXWByYG1dO1xtXmNkb2Bmb3BtXXBgbWoob2NkYGdgKV9g
Telefon: +49 761120210
Fax: +49 7611202120
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://wettbewerb.architekturbuero-thiele.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Städtebaulicher Realisierungswettbewerb „Baugebiet Bühl III" der Stadt Lörrach
Über die Homepage des Wettbewerbsbetreuers (https://wettbewerb.architekturbuero-thiele.de) kann eine Kurzbeschreibung zum Wettbewerbsverfahren heruntergeladen werden.
Der Wohnungsmarkt in Lörrach ist angespannt. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum sowie die äußerst eingeschränkte Flächenverfügbarkeit in Lörrach führen zu kontinuierlich steigenden Mieten. Dadurch wird die Deckung des Wohnraumbedarfs zu einer Herausforderung.
Aus diesem Grund hat die Wohnraumoffensive der Stadt Lörrach das Ziel, bis zum Jahre 2025 insgesamt 2 500 neue Wohnung bereitzustellen, um den Wohnraumbedarf durch den Wachstums- und Zuzugsdruck bei schonendem Umgang der noch vorhandenen Fläche decken zu können. Durch Innenverdichtung und Erschließung neuer Baugebiete soll zeitnah Wohnraum geschaffen werden. Die Zielvorgabe des jährlich herzustellenden Wohnraums beträgt damit 250 Wohneinheiten.
Im Lörracher Ortsteil Brombach soll ein neues Quartier entstehen – mit Ausweisung des Baugebiets „Bühl III“ soll das Wohngebiet „Bühl“ fertiggebaut werden. Um eine große Planungsvielfalt und Planungsqualität zu erhalten, hat sich der Gemeinderat der Stadt Lörrach am 30.1.2020 für die Durchführung eines Realisierungswettbewerbs entschieden. Gegenstand des Wettbewerbs ist die Ausarbeitung eines städtebaulichen Konzepts für die bauliche Entwicklung des Baugebiets „Bühl III“ in Lörrach.
Auf der heute noch landwirtschaftlich genutzten Fläche soll zukünftig ein lebendiges Quartier heranwachsen, das von einem guten Miteinander und einer harmonischen Einbindung in die bestehende Nachbarschaft geprägt ist. Die bestehende Struktur des Bühl I und II soll qualitätsvoll arrondiert werden. Mit Blick auf das Wohnen sollen dort unterschiedliche Wohnangebote entstehen, die eine Vielfalt in der Bewohnerschaft für Jung und Alt ermöglicht. Von der Ausloberin wird großer Wert auf eine zukunftsfähige Planung gelegt, die eine zu erwartende demografische Entwicklung der Wohnbevölkerung berücksichtigt. Das Baugebiet soll als allgemeines Wohngebiet („WA“) ausgewiesen werden, um attraktive Wohnbauflächen zur Verfügung stellen zu können. Vor diesem Hintergrund werden Bebauungs- und Erschließungsstrukturen favorisiert, die eine flexible und robuste Nutzungsstruktur oder besondere Bau- und Wohnformen für unterschiedliche Generationen, z. B. Generationenwohnen, ermöglichen.
Diese Vorgaben sind bei der Ausarbeitung des städtebaulichen Konzeptes zu berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für die Anbindung des Wohngebiets an die bestehenden Straßen, die Stellplätze und die Freiräume. Hinsichtlich der geplanten Gebäudehöhen ist auch der Übergang zur angrenzenden Wohnbebauung zu beachten.
Von den Bearbeitern werden Aussagen zur Nutzungsverteilung, städtebaulichen Dichte, Raumbildung und Verknüpfung mit der umgebenden Bebauung gefordert.
Bei der Planung sind darüber hinaus ökologische Aspekte wie z. B. eine effektive Flächennutzung (Verdichtung, Maß der Überbauung, Vermeidung artenschutzrechtlicher Konflikte) oder die Nutzung von Solarenergie zu berücksichtigen. Der Entwurf soll die städtebaulichen Voraussetzungen liefern, sodass Passiv-/Null-/Plusenergiehäuser umgesetzt werden können.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Die Kurzbeschreibung zum Wettbewerbsverfahren kann über die Homepage des Wettbewerbsbetreuers Architekturbüro Thiele (https://wettbewerb.architekturbuero-thiele.de/) heruntergeladen werden.
1) Grundsätze:
Zur Überprüfung der Fachkunde, Leistungsfähigkeit, Erfahrung und Zuverlässigkeit der Bewerber/-innen, insbesondere ihrer Eignung und Kompetenz für die Wettbewerbsaufgabe, werden eindeutige und nichtdiskriminierende Kriterien festgelegt. Dabei wird differenziert zwischen formalen Kriterien für die Zulassung zum Auswahlverfahren und inhaltlichen Kriterien zur Beurteilung der Eignung im Auswahlverfahren. Zur Gewährleistung von Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Nachprüfbarkeit wird das Auswahlverfahren dokumentiert.
2) Zulassung:
Bewerber/-innen, die zur Auswahl zugelassen werden wollen, müssen den formalen Kriterien – Zulassungskriterien – ausnahmslos genügen. Sie belegen dies auf der von der Ausloberin vorgegebenen Bewerbererklärung und mit weiteren Nachweisen, die für die Zulassung zur Auswahl gefordert sind.
Folgende Zulassungskriterien sind zu erfüllen:
— Fristgerechte Abgabe der Bewerbererklärung (online über Homepage Wettbewerbsbetreuer),
— Nachweis der geforderten beruflichen Qualifikation (z. B. durch Eintragungsurkunde als Architekt/-in, Landschaftsarchitekt/-in, Stadtplaner/-in, Dokument ist hochzuladen),
— Nachweis der geforderten Referenzprojekte nach Pkt. 4.2.4 der Kurzbeschreibung (Projektblätter sind hochzuladen),
— Bewerbererklärung mit Angaben zur Verknüpfung mit anderen Unternehmen und mit Bestätigung der Führung eines eigenen Architekturbüros (Eigenerklärung online über Bewerbererklärung).
Bewerber/-innen qualifizieren sich durch die Erfüllung der formalen Kriterien (Zulassungskriterien) für die qualitative Auswahl.
3) Auswahl:
Den Nachweis der fachlichen Eignung und Kompetenz erbringen die Bewerber/-innen durch Nachweise, Erklärungen und Referenzen in Form von Projektblättern, auf denen die Bewerber/-innen darlegen, inwieweit sie den Auswahlkriterien lt. Ziffer 4.2.4 der Kurzbeschreibung genügen. Zusätzlich zu den 3 vorab ausgewählten Büros gemäß Abschnitt IV, Pkt. IV.1.7, werden weitere 7 Teilnehmer/-innen ausgewählt. Qualifizieren sich mehr als 7 Teilnehmer/-innen, entscheidet das Los. Die Auslosung erfolgt unter Aufsicht einer von der Ausloberin unabhängigen Dienststelle.
4) Auswahlkriterien (detaillierte Beschreibung siehe Kurzbeschreibung Ziffer 4.2.4 Auswahlkriterien)
Referenzprojekte aus folgenden Kategorien sind nachzuweisen:
— Kategorie 1 – Städtebaulicher Entwurf „Wohngebiet" in Anlehnung an MB 51 AKBW (max. 2 Projekte/max. 6 Punkte),
— Kategorie 2 – Städtebaulicher Entwurf „allgemein" in Anlehnung an MB 51 AKBW (max. 2 Projekte/max. 4 Punkte),
— Kategorie 3 – Bebauungsplan „Wohngebiet" (max. 2 Projekte/max. 6 Punkte),
— Kategorie 4 – Bebauungsplan „allgemein" (max. 2 Projekte/max. 4 Punkte),
— Kategorie 5 – Wettbewerbserfolg (max. 2 Projekte, max. 6 Punkte).
Insgesamt können maximal 26 Punkte erreicht werden. Auf die Möglichkeit der Eignungsleihe wird ausdrücklich hingewiesen.
Qualifiziert sind die Teilnehmer/-innen, die mindestens 12 Punkte erreichen. Die Auswahl der Bewerber/-innen erfolgt aufgrund der Rangfolge der erreichten Punkte der Gesamtbewertung. Bei Bewerbern mit gleicher Punktzahl entscheidet das Los.
Hinweis: Zur Anerkennung als Referenzprojekt muss das Projekt alle geforderten Kriterien erfüllen. Wird ein Kriterium nicht erfüllt, kann das Projekt nicht als Referenzprojekt anerkannt werden.
Es können auch Referenzprojekte, die als verantwortlicher Projektleiter/verantwortliche Projektleiterin für ein anderes Büro bearbeitet wurden, eingereicht werden. In diesem Fall ist zusätzlich eine formlose Bestätigung des Büroinhabers/der Büroinhaberin über die verantwortliche Projektleitung einzureichen.
Architekt/-in, Landschaftsarchitekt/-in, Stadtplaner/-in Weitere Informationen siehe Pkt. 4.1 Teilnahmeberechtigung der Kurzbeschreibung zum Wettbewerbsverfahren, die über die Homepage des Wettbewerbsbetreuers, https://wettbewerb.architekturbuero-thiele.de/, heruntergeladen werden kann.
Abschnitt IV: Verfahren
Das Preisgericht wird bei der Bewertung und Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten die folgenden Kriterien anwenden (die Reihenfolge stellt keine Rangfolge oder Gewichtung dar):
— Städtebauliche und freiräumliche Qualität,
— Maßstäblichkeit der Bebauung,
— Einbindung in den Bestand, Vernetzung mit der Umgebung,
— Architektonische und gestalterische Qualität,
— Qualität und Funktionalität der verkehrlichen und fußläufigen Erschließung des Gebiets und der Vernetzung mit der Umgebung,
— Wirtschaftlichkeit anhand von Kenn- und Planungsdaten, wie z. B. Verhältnis Erschließungsfläche zu Baufläche, GRZ, GFZ, Anzahl Gebäude, Wohneinheiten sowie erforderliche Stellplätze, etc,
— Berücksichtigung der vorgegebenen Rahmenbedingungen.
Die Ausloberin stellt für Preise und Anerkennungen einen Betrag von 32 000 EUR (netto) zur Verfügung. Folgende Aufteilung der Wettbewerbssumme ist vorgesehen:
— 1. Preis: 12 800 EUR,
— 2. Preis: 9 600 EUR,
— 3. Preis: 6 400 EUR,
— 4. Preis: 3 200 EUR.
Das Preisgericht kann, wenn es dies einstimmig beschließt, die Aufteilung der Preise und Anerkennungen ändern.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift: Durlacher Allee 100
Ort: Karlsruhe
Postleitzahl: 76137
Land: Deutschland
E-Mail: MjE1Z1ZjWFJTVlxSXl5WYzFjYVwfU2hdH1VW
Telefon: +49 7219268730
Fax: +49 7219263985
Internet-Adresse: http://www.rp-karlsruhe.de/