Deutschland-Mannheim: Dienstleistungen von Architektur-, Konstruktions- und Ingenieurbüros und Prüfstellen
2020/S 039-093077
Wettbewerbsbekanntmachung
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Leonieweg 2
Ort: Mannheim
NUTS-Code: DE126
Postleitzahl: 68167
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): MTRlamJrPGlzb2wpaV1qamRhZWkqYGE=
E-Mail: MTJnbGRtPmt1cW4ra19sbGZjZ2ssYmM=
Telefon: +49 6213096900
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.konversion-mannheim.de/
Adresse des Beschafferprofils: https://www.konversion-mannheim.de/
Abschnitt II: Gegenstand
Realisierungswettbewerb Franklin-Steg – Neubau einer Fuß- und Radwegbrücke über die B38 in Mannheim
Im Nordosten der Mannheimer Innenstadt, auf einem ehemaligen US-Militärgelände gelegen, ist eines der zurzeit größten Konversionsprojekte Deutschlands verortet. Die MWS Projektentwicklungsgesellschaft (MWSP), als Tochtergesellschaft der Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG und der Stadt Mannheim, entwickelt hier das neue Quartier Franklin, einen neuen innovativen Stadtteil mit Modellcharakter, der geprägt ist durch kulturelle Vielfalt, Familienfreundlichkeit, attraktive Freizeitflächen sowie Energieeffizienz und fortschrittliche Mobilität. Zwischen 2016 und 2025 werden auf Franklin Wohnangebote für ca. 9 300 Menschen und etwa 2 000 Arbeitsplätze entstehen. Franklin liegt rund 5,5 Kilometer nordöstlich der Mannheimer Innenstadt, südlich von Viernheim (Hessen), und ist über das Autobahnkreuz Viernheim an der A 6 und A 659, die Bundesstraße 38 sowie die Landstraße 597 und die Kreisstraße 9751 direkt erreichbar.
Basierend auf der historischen Einteilung und einem entwickelten Rahmenplan ist Franklin in 5 Teilbereiche gegliedert, die zu Quartieren mit je unterschiedlichem Charakter entwickelt werden. Eines davon ist das Columbus Quartier, das zwischen B38 und der nördlich parallel verlaufenden Birkenauer Straße gelegen ist, und im Süden über die B38 hinweg an den Stadtteil Vogelstang angrenzt. Diese Lage nutzend wird hier ein Gewerbegebiet für großflächigen Einzelhandel, Dienstlesitung und kleinteiligere Gewerbeeinheiten entstehen.
Für das Columbus Quartier wurde auf der Grundlage eines Wettbewerbs ein städtebaulicher Rahmenplan entwickelt. Darauf aufbauend wird die weitere Entwicklung des Teilbereiches unter architektonischen, verkehrlichen und freiraumplanerischen Aspekten gesteuert.
Besonderes Augenmerk bei der Entwicklung liegt in der Vernetzung des Teilbereiches und der Schaffung einer stadtteilübergreifenden Wegeverbindung, die das neue Quartier in das bestehende Umfeld integriert und die stark separierende Wirkung der B38 zwischen Columbus und Vogelstang überwindet. Zu diesem Zweck sieht der städtebauliche Masterplan eine Fuß- und Radwegverbindung über die B38 vor, die im Norden (Columbus) in eine freiraumplanerisch gestaltete Fläche mündet, und im Süden (Vogelstang) in den Bestand aus wohnbaulichen Großstrukturen und Verkehrswegen integriert werden muss. Wegeführung, Gradiente und Konstruktion der Brücke wurden bei der Aufstellung des Masterplans nicht näher spezifiziert und sind nun Gegenstand dieses Wettbewerbs.
Die Planungsaufgabe besteht im Entwurf einer Fuß- und Radwegbrücke über die B38 zwischen dem neuen Columbus Quartier und dem bestehenden Stadtteil Vogelstang im Bereich der Thüringer Straße/Brandenburger Straße. Der Masterplan und das freiraumplanerische Konzept für die Nordseite im Quartier Columbus sind dabei als verbindliche Vorgaben zu betrachten, auf die die Brückenentwürfe Bezug nehmen sollen. Auf der Vogelstanger Seite können entwurfsabhängig freiraumplanerische Konzepte zur Integration der Brücke in die Umgebung vorgeschlagen werden.
Das Gesamtbudget beträgt ca. 4.8 Mio. EUR brutto und soll nicht überschritten werden. Das Vergabeverfahren wird als Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem nichtoffenem Planungswettbewerb durchgeführt. Der Wettbewerb wird nach RPW 2013 durchgeführt.
Die Wettbewerbsergebnisse sollen Vorplanungscharakter gemäß § 43 und § 51 HOAI (2013) haben. Es ist geplant, den Gewinner/einen der Preisträger des Wettbewerbs mit den Leistungen der Objektplanung Ingenieurbauwerke LP 1-9 gemäß §41 HOAI und der Tragwerksplanung LP 1-6 gemäß §49 HOAI zu beauftragen. Je nach Wettbewerbsergebnis behält sich die Ausloberin vor, freiraumplanerische Leistungen für das südliche Brückenende auf der Seite Vogelstang gemäß §39 HOAI zu beauftragen.
Die Wettbewerbssprache ist deutsch.
Der Zulassungsbereich umfasst die Staaten des europäischen Wirtschaftsraums EWR sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA.
Vorgesehener Terminplan:
— Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge: 25.3.2020,
— Auswahl und Benachrichtigung der Teilnehmer: 9.4.2020 (KW 15),
— Bearbeitungszeitraum: 14.04.-19.6.2020 (KW 16-25),
— Rückfragen bis einschließlich: 23.4.2020 (KW 17),
— Rückfragenkolloquium: KW 18,
— Preisgericht: KW 30.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Für die Teilnahme am Wettbewerb können sich Bauingenieure bewerben oder Teams aus Bauingenieuren und Architekten oder aus Bauingenieuren und Landschaftsarchitekten. Der Auslober empfiehlt die Bildung von Teams. Jedes Teammitglied muss teilnahmeberechtigt sein. Die Federführung liegt beim Bauingenieur.
Teilnahmeberechtigt am Wettbewerb sind in den EWR-/WTO-/GPA-Staaten ansässige natürliche Personen, juristische Personen und Bewerbergemeinschaften, deren Projektverantwortlicher die geforderten fachlichen Anforderungen erfüllen. Bei natürlichen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn sie gemäß Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates berechtigt sind, am Tage der Bekanntmachung die Berufsbezeichnung Ingenieur/in zu führen oder ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis als Bauingenieur/in bzw. Tragwerksplaner/in besitzen. Ist in dem Heimatstaat des Bewerbers die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen als Ingenieur/in, wer über ein Diplom, Prüfungszeugnis oder sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung der Richtlinie 2013/55/EU entspricht. Bei juristischen Personen sind die fachlichen Anforderungen erfüllt, wenn zu ihrem satzungsgemäßen Geschäftszweck Planungsleistungen gehören, die der anstehenden Planungsaufgabe entsprechen, und wenn ein bevollmächtigter Vertreter der juristischen Person und der Verfasser der Wettbewerbsarbeit die fachlichen Anforderungen erfüllt, die an natürliche Personen gestellt werden. Bewerbergemeinschaften natürlicher und juristischer Personen sind ebenfalls teilnahmeberechtigt, wenn jedes Mitglied der Bewerbergemeinschaft teilnahmeberechtigt ist.
Eignungskriterien:
— kein Vorliegen von Ausschlussgründen nach §§ 123, 124 GWB,
— Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung Bauingenieur/Architekt/Landschaftsarchitekt,
— Eigenerklärung des Bewerbers zum Vorhandensein/Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung in Höhe von jeweils 2 000 000 EUR für Personen- und für Sachschäden. Dabei muss die Ersatzleistung des Versicherers mindestens das 2-fache der Deckungssumme pro Jahr betragen,
— Mindestjahresumsatz durchschnittlich 300 000 EUR netto in den Geschäftsjahren 2016-2018,
— Anzahl der technischen Fachkräfte: mind. 3 Bauingenieure pro Bewerber oder Bewerbergemeinschaft,
— Nachweis eines Referenzprojekts durch den Bauingenieur mit folgenden Mindestkriterien:
—— Neubau oder Ersatzneubau einer Fußweg-, Radweg- oder Straßenbrücke,
—— die Länge der Brücke beträgt mindestens 18 Meter,
—— Bauwerkskosten KG 300 + 400 mindestens 400 000 EUR netto,
—— min. Honorarzone III,
—— Erbringung min. LP 2-3 und 5-6 HOAI des Leistungsbildes Objektplanung Ingenieurbauwerke und LP 2-5 HOAI des Leistungsbildes Tragwerksplanung,
—— Fertigstellung (=Tag der Bauabnahme) innerhalb der letzten 8 Jahre. Stichtag ist das Datum der Auftragsbekanntmachung,
—— das Projekt ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Ausschreibung an den Bauherrn übergeben worden.
Das Referenzprojekt wird über die Erfüllung der Mindestkriterien hinaus wie folgt bewertet:
— Gesamtlänge: L = 18 bis 30 m: 1P/L > 30 bis 45 m: 2P/L > 45 m: 3 P,
— Bauwerkskosten KG 300 + 400: 400 000 bis 600 000 EUR: 1P/> 600 0000 EUR: 3 P,
— Honorarzone: HZ III: 1P/HZ IV: 2P/HZ V: 3P,
— zusätzlich erbrachte Leistungen Objektplanung Ingenieurbauwerk § 43 HOAI: LP 4: 1P/LP 7: 1P/LP 8: 3 P,
— ein positives Referenzschreiben des Bauherrn liegt vor: ja 2 P/nein 0 P.
Es können maximal 16 Punkte erreicht werden.
Bauingenieur/Architekt/Landschaftsarchitekt
Abschnitt IV: Verfahren
Die Wettbewerbsarbeiten werden anhand der unten aufgelisteten Kriterien beurteilt. Die genannte Reihenfolge ist nicht maßgebend für die Gewichtung der Kriterien:
— Statisch-konstruktives Konzept,
— Gestaltung und Einfügung in die Umgebung,
— Umsetzung der funktionalen Anforderungen,
— Wirtschaftlichkeit der Konstruktion,
— Bauablauf und Eingriff in den Verkehr.
Die Wettbewerbssumme beträgt 70 000 EUR.
Es ist geplant, die Wettbewerbssumme wie folgt aufzuteilen:
— 1. Preis: 30 000 EUR,
— 2. Preis: 20 000 EUR,
— 3. Preis: 15 000 EUR,
— Anerkennung: 5 000 EUR.
Eine Änderung der Anzahl und Höhe der Preise ist unter Ausschöpfung der gesamten Summe bei einstimmigem Beschluss des Preisgerichts möglich.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Postanschrift: Durlacher Allee 100
Ort: Karlsruhe
Postleitzahl: 76137
Land: Deutschland
E-Mail: MThuXWpfWVpdY1llZV1qOGpoYyZab2QmXF0=
Telefon: +49 7219268730
Fax: +49 7219263985
Internet-Adresse: https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/Abt1/Ref15/Seiten/default.aspx
Es gelten die Fristen gemäß § 160 (3) GWB.
Postanschrift: Leonieweg 2
Ort: Mannheim
Postleitzahl: 68167
Land: Deutschland
E-Mail: MjE4V1xUXS5bZWFeG1tPXFxWU1dbHFJT
Telefon: +49 6213096900
Internet-Adresse: https://www.konversion-mannheim.de/