Deutschland-Nürnberg: Dienstleistungen von Architekturbüros
2020/S 091-217873
Wettbewerbsbekanntmachung
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Laufertorgraben 6
Ort: Nürnberg
NUTS-Code: DE254
Postleitzahl: 90489
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): kohler grohe architekten
E-Mail: MjEwbVtqalhbbVtoWDZhZV5iW2hdaGVeWyRaWw==
Telefon: +49 71176963937
Fax: +49 71176963931
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.kohlergrohe.de/Umweltbank/
Abschnitt II: Gegenstand
Realisierungswettbewerb Neubau UmweltBank, Nürnberg
Die UmweltBank AG beabsichtigt die Realisierung einer Neubebauung am Nordwestring in Nürnberg. Mit der städtebaulichen Entwicklung des gesamten Areals am Nordwestring 101 soll im Wettbewerb auf dem nordöstlichen Bereich (Ecke Nordwestring und Bielefelder Straße) die Neubebauung der UmweltBank AG für 300 Arbeitsplätzen entwickelt werden. Zudem sieht das Nutzungskonzept weitere extern vermietbare Büroflächen und Einzelhandelsflächen vor.
Das derzeit noch auf dem Grundstück befindliche Verwaltungsgebäude wird zugunsten der Neubebauung zurückgebaut. Die Besonderheit der Aufgabenstellung stellt die prominente Lage dar, sowie die Möglichkeit eine städtebauliche Markierung an der Ecke Nordwestring und Bielefelder Straße zu schaffen. Zudem soll die Neubebauung einen wichtigen Beitrag zu den Themen nachwachsende Rohstoffe, Holzbauweisen, Klimaschutz und Nachhaltigkeit darstellen.
Ziel dieses Realisierungswettbewerbs ist es für diesen Standort eine qualitätsvolle, wirtschaftliche und nachhaltige Planung für die Hochbauten zu erhalten, die auf die jeweiligen städtebaulichen, funktionalen und wirtschaftlichen Anforderungen angemessen und in hoher Qualität antwortet. Dabei sind die in der Auslobung genannten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
Der Wettbewerb ist als einstufiger, nicht offener Realisierungswettbewerb, mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren, mit 30 Teilnehmern ausgelobt. Die Ausloberin wählt 10 Teilnehmer vorab aus. Das Verfahren ist anonym.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Zulassungsbereich umfasst die Staaten des europäischen Wirtschaftsraums EWR sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA. Die Wettbewerbssprache ist deutsch. Dies gilt auch für die Weiterbearbeitung.
Zwingende Zulassungskriterien
Formalien:
— fristgerechter Eingang der Bewerbung;
— Bewerber-/ Teilnahmeerklärung mit eigenhändiger rechtsverbindlicher Unterschrift aller Teilnahmeberechtigten.
Erklärungen;
— Eigenerklärung, dass die vorgegebene berufliche Qualifikation vorliegt;
— Eigenerklärung, dass keine Ausschlusskriterien nach dem GWB in §§ 123 und 124 vorliegen. Falls Einzelziffern nach § 124 vorliegen, sind diese mit Angabe, Erläuterungen und Nachweisen der Bewerbererklärung als Anlage beizufügen;
— Eigenerklärung, dass im Auftragsfall eine ausreichende Haftpflichtversicherung abgeschlossen wird.
Bewerber qualifizieren sich durch die Erfüllung der formalen Kriterien – Zulassungskriterien – für die qualitative Auswahl.
Nachweise:
Die formalen Nachweise zu den Erklärungen werden nach dem Wettbewerb von den Preisträgern angefordert und geprüft.
Auswahlkriterien:
Nachweis eines vergleichbaren realisierten Projektes (Neubau):
Büro, Verwaltung, Hochschule (KG 300-400: mind. 12 Mio. EUR, brutto).
Es können auch Projekte eingereicht werden, die als verantwortlicher Projektleiter in einem anderen Büro selbständig abgewickelt wurden, wenn dies die Büroinhaber bestätigen. Durchführung der wesentlichen Leistungsphasen (mind. LPH 2-5):
— Formblatt DIN A4 mit Daten der Referenz: Bezeichnung, Bauherr, Verfasser (= Name des Bewerbers), Jahr der Fertigstellung, bearbeitete Leistungsphasen nach HOAI, Erstellungskosten;
— Darstellung auf max. 1 DIN A4 Seite: Zeichnungen, Abbildungen, Erläuterungen.
Die Vorprüfung überprüft anhand der Projektblätter die dort dargestellten Referenzen. Bewerber welche die o.g. Referenz nachweisen, sind als Teilnehmer des Planungswettbewerbs qualifiziert. Qualifizieren sich mehr als 20 Bewerber entscheidet das Los.
Eignungskriterien:
Die Preisträger haben folgende Eignungskriterien nachzuweisen:
— Nachweis eines realisierten Projektes (Neubau).
In Holzbauweise oder Holzhybridbauweise oder nachhaltigkeitszertifiziert (z. B.: DGNB)
(KG 300-400: mind. 5 Mio EUR, brutto), ggf. durch Eignungsleihe.
— Beschäftigte der letzten 3 Geschäftsjahre (mind. 5 technische Mitarbeiter, inkl. Geschäftsführer);
— Berufshaftpflichtversicherung;
— Eigenerklärung, dass im Auftragsfall eine Berufshaftpflichtversicherung mit angemessener Deckungssumme abgeschlossen wird.
Die Ausloberin wird – in Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichtes – unter den in § 8 (2) RPW genannten Voraussetzungen, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht, einem der Preisträger die weitere Bearbeitung mit den Leistungen gemäß HOAI in angemessenem Umfang übertragen. Dies sind im Einzelnen mindestens die Leistungsphasen 1-4 und 50 % der Leistungsphase 5. Art und Umfang der Beauftragung sollen sicherstellen, dass die Qualität des Wettbewerbsentwurfs umgesetzt wird.
Die Ausloberin wird mit allen Preisträgern über den Auftrag verhandeln. Da die Ausloberin ein privates Unternehmen ist, wird kein VgV-Verfahren durchgeführt. Die dabei anzuwendenden Zuschlagskriterien und ihre Gewichtung werden wie folgt festgelegt:
— Zuschlags-Kriterium (jeweils Bewertung in Punkten 1-5 multipliziert mit Gewichtung);
— Wettbewerbsergebnis: Gewichtung 50 (50-250 Punkte);
— Weiterentwicklungsfähigkeit des Wettbewerbsergebnisses, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit: Gewichtung 30 (30-150 Punkte);
— Leistungsfähigkeit des Projektteams: Gewichtung 10 (10-50 Punkte);
— Honorar: Gewichtung 10 (10-50 Punkte);
— Summe: Gewichtung 100 (100-500 Punkte).
Teilnahmeberechtigt sind Architekten. Innenarchitekten sind in Zusammenarbeit mit Architekten zugelassen. Mehrfachbewerbungen natürlicher oder juristischer Personen oder von Mitgliedern von Bewerbergemeinschaften führen zum Ausschluss der Beteiligten. Teilnahmehindernisse sind in § 4 (2) RPW beschrieben. Sachverständige, Fachplaner oder andere Berater unterliegen nicht den Teilnahmebedingungen.
Abschnitt IV: Verfahren
Das Preisgericht wird bei der Bewertung und Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten die folgenden Kriterien anwenden, wobei die Reihenfolge der Kriterien keine Rangfolge darstellt:
— Qualität des städtebaulichen und freiräumlichen Konzeptes;
— Qualität des architektonischen und gestalterischen Konzeptes;
— Erfüllung der funktionalen Anforderungen und des Raumprogramms;
— Nachhaltigkeit (Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Umwelteigenschaften, Materialkonzept, Lebenszykluskosten, CO2-Bilanz).
Die Ausloberin stellt für Preise und Anerkennungen einen Betrag von 170 000 EUR (inkl. MwSt.) zur Verfügung. Diese Wettbewerbssumme ist auf der Basis der aktuellen HOAI ermittelt.
Es werden folgende Preise ausgelobt:
— 1. Preis 70 000 EUR;
— 2. Preis 40 000 EUR;
— 3. Preis 25 000 EUR;
— Anerkennungen 35 000 EUR.
Preise inkl. gesetzlicher Mehrwertsteuer. Das Preisgericht kann durch einstimmigen Beschluss die Verteilung der Preissumme und die Anzahl der Preise verändern.
Im Falle der weiteren Bearbeitung werden durch den Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen der Wettbewerbsteilnehmer bis zur Höhe der Preissumme nicht erneut vergütet, wenn der Wettbewerbsentwurf in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Termine:
— Verfahrenseinleitung 7.5.2020;
— Abgabe Bewerbungen bis 20.5.2020, 16 Uhr;
— Auslosung 25.5.2020;
— Bestätigung der Teilnahme 27.5.2020;
— Bereitstellung der Auslobungsunterlagen 28.5.2020;
— Auftaktkolloquium (digital) 3.6.2020, 14.00 Uhr;
— Rückfragen 19.6.2020 (Posteingang);
— Abgabe Pläne 20.8.2020 16 Uhr;
— Abgabe Modell 24.9.2020 16 Uhr;
— Preisgerichtssitzung 7.10.2020;
— Benachrichtigung ab dem 8.10.2020.
Voraussichtliche Leistungen:
1. Lageplan M 1:500,
2. Erdgeschossgrundriss M 1:200,
3. Grundrisse M 1:200,
4. Schnitte M 1:200,
5. Ansichten M 1:200,
6. Fassadenschnitte/Ansichten M 1:50,
7. Innenarchitektur/Bürokonzeption M 1:50,
8. Energiekonzept,
9. Nachhaltigkeit,
10. Perspektivische Darstellungen,
11. Berechnungen,
12. Raumprogramm,
13. Modell:
Modell im Maßstab 1:500, als Massenmodell auf vorgegebenem Umgebungsmodell,
14. Erläuterungen,
15. Verfassererklärung,
16. Kennzeichnung der eingereichten Unterlagen,
17. Verzeichnis aller eingereichten Unterlagen.
Diese Veröffentlichung erfolgt freiwillig. Es wird darauf hingewiesen, dass kein förmliches Vergabeverfahren nach Maßgabe des 4. Teils des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), der Vergabeverordnung (VgV) sowie der VOB/A durchgeführt wird.
Ort: Nürnberg
Land: Deutschland