Deutschland-Münster: Dienstleistungen von Architekturbüros bei Gebäuden
2020/S 124-304636
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Steinfurter Straße 60A
Ort: Münster
NUTS-Code: DEA33 Münster, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 48149
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/SRL
E-Mail: MTFobWVuP29ucnMsdmRrc2Rxci1jZA==
Telefon: +49 23147734-860
Fax: +49 231554-444
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.stadt-muenster.de
Abschnitt II: Gegenstand
Wettbewerb nach RPW 2013 Entwicklung „Urbaner Ort“ am Servatiiplatz in Münster
Die Stadt Münster plant in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Münster GmbH die Bebauung einer ca. 1 000 qm großen, bisher als Parkplatz genutzten zentral gelegenen Fläche am Servatiiplatz in Münster. Der Standort stellt eine städtebaulich besonders prägnante Situation in unmittelbarer Nähe von Hauptbahnhof, Promenade und Innenstadt dar. In diesem städtischen Kontext soll mit einem modernen Solitärgebäude ein qualitätsvoller urbaner Ort entstehen, der vielfältige, hybride und flexible Nutzungsmöglichkeiten bietet. Entstehen soll ein modernes und innovatives Gebäude mit vielfältigen Nutzungen. Ziel ist die Schaffung offener städtischer Raum- und Nutzungsangebote für Kommunikation, Austausch und Information, Bildung und modernes Arbeiten. Die Erdgeschosszone soll für unterschiedliche Veranstaltungs- und Beteiligungsformate ausgebildet werden und ein neuer Treffpunkt für die Münsteraner Bürgerschaft werden. In den weiteren Geschossen sollen Angebote (Arbeitsplätze, Seminar-, Tagungs- und Besprechungsmöglichkeiten) in flexiblen Strukturen für unterschiedliche städtische und private Nutzer etabliert werden. Derzeit angedacht sind beispielsweise Nutzungen für die Volkshochschule (v. a. digitale Bildung, Medienbildung), ein kommunales Digitallabor (Förderung der Medienkompetenz von Lehrkräften) und das Smart City Office.
Ein Ankernutzer des neu entstehenden Gebäudes soll im Rahmen einer Standortverlagerung das Landesstudio des WDR werden. Der WDR möchte hier ca. 70 Arbeitsplätze für die insgesamt 130 Beschäftigen und die erforderlichen Produktionsflächen unterbringen. Von hier wird der WDR dann zukünftig regionale Sendeinhalte für Fernsehen, Radio und Internet produzieren.
Ein weiteres Angebot soll die Gastronomie sein, nicht nur im Erdgeschoss sondern ggf. auch auf einer Dachterrasse.
Das ambitionierte, innovative und vielfältige Nutzungskonzept soll sich auch in der Gestaltung des Baukörpers ausdrücken. Erwartet wird ein Konzept, das Innovation, Nachhaltigkeit und Zukunftsgerichtetheit gleichermaßen ausdrückt — und auch eine ökologische Antwort (z. B. Dach- und Fassadenbegrünung) auf diesen innerstädtischen Standort findet.
Um eine angemessene und qualitätsvolle Lösung sowie ein geeignetes Architekturbüro für die Objektplanung zum Leistungsbild Gebäude und Innenräume gemäß § 34 HOAI (einschließlich eventueller besonderer Leistungen, die diesem Leistungsbild zugeordnet sind) für die Planung und Realisierung dieser städtebaulich und architektonisch bedeutsamen Bauaufgabe zu finden, soll zunächst ein Planungswettbewerb als einphasiger Wettbewerb mit 15 Teilnehmenden nach RPW 2013 stattfinden. Soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrunde liegende Aufgabe realisiert wird und sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht, wird der entsprechende Architektenauftrag unter Würdigung der Empfehlung des Preisgerichts an einen der Preisträger vergeben, und zwar aus förderrechtlichen Gründen zunächst nur bis zur Leistungsphase 3. Eine stufenweise Weiterbeauftragung bis zur Leistungsphase 5 sowie optional auch für die weiteren Leistungsphasen 6 bis 9 bleibt vorbehalten, steht aber (wie allgemein die Realisierung des Vorhabens) unter dem Vorbehalt der Gewährung von Fördermitteln.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Wettbewerb richtet sich an Architekten. Die Wettbewerbssprache ist Deutsch.
Die Zahl der Wettbewerbsteilnehmer ist insgesamt auf 15 Teilnehmer beschränkt. Neben den 5 gesetzten Teilnehmern (siehe Abschnitt IV.1.7) werden weitere 10 Teilnehmer aus dem Kreis der Bewerber, die einen form- und fristgerechten Teilnahmeantrag eingereicht und ihre Teilnahmeberechtigung (siehe unten) nachwiesen haben, durch Losentscheid ausgewählt. Zudem werden ausreichend Nachrücker gelost. Ein über die unten genannten Mindestanforderungen hinausgehende Auswahlentscheidung anhand der Anzahl oder Qualität der Referenzen erfolgt nicht. Die ausgewählten Bewerber werden benachrichtigt und haben die Teilnahme innerhalb gesetzter Frist zu bestätigen, geloste Nachrücker rücken im Falle einer Absage nach. Auch im Falle einer Absage eines der bereits ausgewählten Büros (vgl. Abschnitt IV.1.7) rückt ein geloster Nachrücker nach.
Interessenten für die Teilnahme am Wettbewerb müssen bis zum Ablauf der in Abschnitt IV.2.2 angegebenen Frist einen vollständig ausgefüllten Teilnahmeantrag einschließlich Anlagen einreichen. Die hierfür zu verwendende Teilnahmeantrag (Bewerbungsformular) kann unter der in Abschnitt I.3 angegebenen Internetadresse heruntergeladen werden. Der Teilnahmeantrag muss zwingend über die Vergabeplattform (siehe Abschnitt I.3) eingereicht werden. Auf anderem Wege (z. B. per E-Mail, Fax oder Post) eingereichte Teilnahmeanträge bleiben unberücksichtigt. Mit der Einreichung in Textform nach § 126b BGB gelten der Teilnahmeantrag & alle damit eingereichten Unterlagen (außer Anlage 2, Dritterklärungen) als unterschrieben.
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Bewerber, die als Einzelner und/oder Mitglied einer Bewerbergemeinschaft mehrere Bewerbungen einreichen, oder die am Tag der Bekanntmachung angestellter oder freier Mitarbeiter eines Bewerbers oder eines Mitglieds einer Bewerbergemeinschaft sind. Außerdem gelten die in den §§ 123 und 124 GWB sowie in § 79 Abs. 2 VgV genannten Ausschlussgründe, zu denen Eigenerklärungen im Bewerbungsformular abzugeben sind.
Mit dem Teilnahmeantrag sind neben dem ausgefüllten Bewerbungsformular folgende Nachweise zur Teilnahmeberechtigung am Wettbewerb einzureichen:
1. Geeigneter Nachweis der Berufsqualifikation als Architekt bzw. der Berechtigung zur entsprechenden Tätigkeit in der Bundesrepublik Deutschland (z. B. durch eine entsprechende Bescheinigung oder Beitragsrechnung der Architektenkammer) (als Anlage 4 des Bewerbungsformulars);
2. Nachweis über das Bestehen einer Berufshaftpflichtversicherung; werden die im Auftragsfall geforderten Mindestdeckungssummen von 4 Mio. EUR für Personenschäden und 4 Mio. EUR für sonstige Schäden (Sach- und Vermögensschäden), jeweils mindestens 2-fach maximiert je Versicherungsjahr, nicht erreicht, muss zusätzlich eine Eigenerklärung eingereicht werden, dass die Deckungssummen im Auftragsfall entsprechend aufgestockt werden, ggf. durch eine projektbezogene Versicherung (als Anlage 5 des Bewerbungsformulars);
3. Nachweis mindestens einer Referenz über Architektenleistungen, die den Leistungsphasen 2 bis 5 des Leistungsbildes Objektplanung Gebäude gemäß § 34 HOAI entsprachen, für ein Gebäude, das mindestens der Honorarzone IV gemäß § 35
HOAI entsprach und mindestens 2 800 qm BGF aufwies. Die den Leistungsphasen 2 bis 5 entsprechenden Architektenleistungen müssen dabei im Zeitpunkt des Teilnahmeantrags (Ablauf der Einreichungsfrist) abgeschlossen und nach dem 1.1.2014 bearbeitet worden sind (als Anlage 6 des Bewerbungsformulars).
Bewerbergemeinschaften müssen die unter 1 und 2 genannten Teilnahmevoraussetzungen für jedes Mitglied nachweisen.
Es wird auf die Möglichkeit der Eignungsleihe gem. § 47 VgV verwiesen. Angaben zu Nachunternehmen (einschließlich eines Verfügungsnachweises, z. B. durch Verpflichtungserklärung) sind nur erforderlich, wenn sich ein Bewerber im Wege der Eignungsleihe auf deren Ressourcen beruft.
Im Falle fehlender oder unvollständiger Unterlagen behält sich der Auslober eine Nachforderung unter Fristsetzung in analoger Anwendung des § 56 VgV vor.
Auskünfte über die Ausschreibungsunterlagen sind schriftlich über das Vergabeportal spätestens 8 Kalendertage vor Ablauf der Einreichungsfrist zu beantragen.
Die zuvor genannten Teilnahmevoraussetzungen gelten zunächst nur für den Planungswettbewerb. In dem anschließend durchzuführenden Verhandlungsverfahren nach den Bestimmungen der Vergabeverordnung (VgV) mit den Preisträgern gilt als weitergehende Eignungsanforderung der Nachweis von Referenzen über Architektenleistungen, die den Leistungsphasen 2 bis 8 des Leistungsbildes Objektplanung Gebäude gemäß § 34 HOAI entsprachen, für ein Gebäude, das mindestens der Honorarzone IV gemäß § 35 HOAI entsprach und mindestens 2 800 qm BGF aufwies. Zum Nachweis genügt dabei auch eine Kombination mehrerer Referenzen über Architektenleistungen für entsprechende Gebäude, bei denen jeweils einzelne der genannten Leistungsphasen bearbeitet wurden. Berücksichtigt werden jeweils nur Leistungsphasen, die im Zeitpunkt des Teilnahmeantrags (Ablauf der Einreichungsfrist) abgeschlossen und nach dem 1.1.2014 bearbeitet worden sind. Als Abschluss der Leistungsphase 8 genügt dabei bereits die Fertigstellung des Gebäudes, d. h. die vertragliche Abnahme aller Bauausführungsleistungen (ggf. auch unter Mangelvorbehalt) durch den Referenzgeber. Auch hierbei besteht die Möglichkeit zur Eignungsleihe gemäß § 47 VgV.
Architekt gem. der RL 2005/36/EG
Abschnitt IV: Verfahren
Das Preisgericht wird sein Urteil aus der Qualität der Wettbewerbsarbeiten bilden & hierbei folgenden Bewertungsrahmen zugrundelegen, ohne dass die Reihenfolge zugleich eine Gewichtung darstellt:
— Städtebauliche Qualität,
— Gestaltqualität & funktionale Qualität des Baukörpers,
— Nachhaltigkeit & Energetische Qualität,
— Wirtschaftlichkeit & Realisierung in Bau & Betrieb.
Der Auslober beabsichtigt unter Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichts einen der Preisträger mit den erforderlichen Leistungen zu beauftragen. Die Auftragsvergabe erfolgt im Verhandlungsverfahren nach dem Wettbewerb (§ 14 (4) 8. VgV).
Der Auftraggeber behält sich vor, den Zuschlag im Rahmen des anschließenden Verhandlungsverfahrens auf das Erstangebot zu erteilen. Zudem behält sich der Auftraggeber vor, etwaige Verhandlungsgespräche auch digital zu führen.
Wettbewerbssumme für Preise insgesamt 85 000 EUR. Folgende Preisgelder sind vorgesehen:
1. Preis: 34 000 EUR
2. Preis: 21 250 EUR
3. Preis: 12 750 EUR
Anerkennung: 8 500 EUR
Anerkennung: 8 500 EUR
Das Preisgericht kann durch einstimmigen Beschluss unter Beibehaltung der Gesamtsumme eine andere Verteilung der Wettbewerbssumme beschließen.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Zu den Angaben unter IV.3.3 und IV.3.4 wird klarstellend darauf hingewiesen, dass der Auftrag an einen der Preisträger vergeben wird, soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrundeliegende Aufgabe realisiert wird, und dass die Bindung des Auftraggebers an die Entscheidung des Preisgerichtes die Vergabe der Preise und Anerkennungen sowie die Verteilung des Preisgeldes betrifft.
Derzeit ist noch nicht absehbar, ob die den Wettbewerb durchführende öffentliche Auftraggeberin nach Abschluss des sich an den Wettbewerb anschließenden VgV-Verfahrens auch Vertragspartnerin des zu beauftragenden Büros wird. Die Auftraggeberin behält sich daher vor, den Zuschlag im Namen und für eine bereits gegründete oder noch zu gründende Beteiligungs- bzw. Tochtergesellschaft der Stadt Münster zu erteilen, über die die Stadt Münster die Aufsicht ausübt und für die diese im Innenverhältnis eine Verlustausgleichspflicht für die mit der Zuschlagserteilung entstehenden Kosten übernimmt.
Weitere Hinweise sind dem Bewerbungsformular zu entnehmen. Für den Teilnahmeantrag ist das vorgegebene Bewerbungsformular zu verwenden. Bei fremdsprachigen Dokumenten ist zusätzlich eine Übersetzung in die Verfahrenssprache (deutsch) beizufügen (Eigenübersetzung ausreichend). Eine Erstattung für die Erstellung des Teilnahmeantrags findet nicht statt.
Folgender Zeitplan ist aktuell vorgesehen:
Ausgabe der Unterlagen: 24.8.2020
Kolloquium: 8.9.2020
Abgabe der Wettbewerbsunterlagen: 3.11.2020
Abgabe der Modelle: 24.8.2020
Preisgericht: 19.1.2021
VgV-Verhandlung: etwa Februar 2021
Bekanntmachungs-ID: CXP4YZ5DAFS
Postanschrift: Albrecht-Thaer-Straße 9
Ort: Münster
Postleitzahl: 48147
Land: Deutschland
E-Mail: MjExa1pnXFZXWmBWYmJaZzVXWm9nWlwiYmpaY2hpWmcjY2dsI1la
Telefon: +49 251411-3514
Internet-Adresse: http://www.brms.nrw.de
Die Vergabekammer leitet gemäß § 160 Abs. 1 GWB ein Nachprüfungsverfahren nur auf Antrag ein. Der Antrag ist gemäß § 160 Abs. 3 Nr. 1-4 GWB unzulässig, soweit:
1. der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrags erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat,
2. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
3. Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, nicht spätestens bis zum Ablauf der Frist zur Bewerbung oder zur Angebotsabgabe gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden,
4. mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.
Postanschrift: Albrecht-Thaer-Straße 9
Ort: Münster
Postleitzahl: 48147
Land: Deutschland
Telefon: +49 251411-3514
Internet-Adresse: http://www.brms.nrw.de