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  • DE-10707 Berlin, DE-13353 Berlin
  • 03/2021
  • Ergebnis
  • (ID 2-392815)

AIV-Schinkel-Wettbewerb 2021 - grossWEST


 
  • Projektdaten

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    Preisverleihung 03/2021 Preisverleihung
    Verfahren Offener Wettbewerb (auch für Studenten)
    Teilnehmer Bewerber: 90
    Gebäudetyp Städtebauliche Projekte
    Art der Leistung Objektplanung Gebäude / Objektplanung Freianlagen / Objektplanung Verkehrsanlagen / Stadt-/ Gebietsplanung / Denkmalschutz / Kunst
    Auslober/Bauherr AIV Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin e.V., Berlin (DE)
    Preisrichter Ernst Wolf Abée, J. Miller Stevens, Fabrice Tesch , Gesche Gerber
    Aufgabe
    Der Westhafen und der Berliner Großmarkt (BGM) könnten als „geheime Orte“ bezeichnet werden. Trotz verkehrsgünstiger und relativ zentrumsnaher Lage sind die baulichen Strukturen und deren Bedeutung für die Versorgung der Großstadt den meisten Berliner*innen unbekannt. Die Berliner Großmarkt GmbH wie auch die BEHALA als Betreiber des Westhafens sind bestrebt, die Wahrnehmung ihrer Einrichtungen in der Stadtgesellschaft zu erhöhen. Das Hafenfest zum 100. Geburtstag ist für das Jahr 2023 vorgesehen.
    Aufgrund der expandierenden Metropole stehen beide Landesbetriebe unter hohem Wachstumsdruck, zusätzliche Grundstücksflächen stehen jedoch nicht zur Verfügung. Aus den funktionalen, baulichen und logistischen Anforderungen der beiden Institutionen am gemeinsamen Standort entstehen vielfältige Fragestellungen, die wir mit den Wettbewerbsaufgaben dieses Jahres aufgreifen wollen.

    Müssen innerstädtische Flächen für Handel und Logistik zwangsweise den Händlern und Gewerbetreibenden vorbehalten bleiben? Ist es möglich, diese Flächen auch als Orte für gesellschaftliche Verantwortung, Genuss, Kultur, Bildung oder Freizeit zu denken?
    Das Bearbeitungsgebiet zwischen Humboldthafen und Flughafen Tegel ist topografisch und landschaftlich durch den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal geprägt. Etwa mittig liegen Westhafen und Berliner Großmarkt, die beide eine zentrale Rolle in der überregionalen Güter- und Lebensmittelversorgung einnehmen.
    Basierend auf einer gesamträumlichen Betrachtung sollen im Rahmen des Schinkel-Wettbewerbs 2021 zunächst die strukturellen Qualifizierungs- und Verknüpfungspotentiale dieses Stadt- und Landschaftsraumes mit seiner Umgebung untersucht werden. Für den Berliner Großmarkt ist anschließend ein städtebauliches Konzept zu erarbeiten, um diesen Bereich neu zu organisieren und Nutzungen zu ergänzen.
    Es sind Entwicklungsszenarien zu prüfen, die die Identifikation der Berliner*innen mit der Versorgungsfläche durch verbesserte Wahrnehmung und innovative Nutzungsmischungen neu ermöglichen.

    Landschaftsarchitektur
    Die Landschaftsarchitekturaufgabe befasst sich mit der Definition von Öffentlichkeit und Freiraumnutzung für die zwei unterschiedlichen, durch hoch funktional organisierte technische Abläufe geprägten Gewerbestandorte Westhafen und Großmarkt.
    Auf Masterplan-Ebene soll untersucht werden, wie der Ort zu einem Bindeglied im Stadtgefüge werden kann, als Teil überbezirklicher Fuß- und Radwegeverbindungen und unter Erschließung der besonderen Aufenthaltsqualitäten am Wasser.
    Im Vertiefungsbereich ist das technische Bauwerk der Beusselbrücke mit seinen zahlreichen Aus- und Abfahrten und komplexen Höhenlagen zu betrachten. Der Entwurf soll die stadträumlichen Bezüge verbessern und diese Schnittstelle mit der Öffentlichkeit, insbesondere im Bereich des Großmarktes, städtebaulich als Eingang neu ordnen.
    Zwei unterschiedliche Themen treffen an diesem Abschnitt der Beusselstraße zusammen: Am Großmarkt, der auch Platz bietet für Kleingewerbe und Gastronomie, steht unsere Ernährung im Fokus, während die Schnittstelle zum Westhafen durch ein Recycling-Zentrum eingenommen wird.
    Welche Fragen stellen sich also hinsichtlich der zukünftigen Versorgung einer Großstadtgesellschaft mit Lebensmitteln? Wie kann hier der Einblick in den Marktbetrieb, aber auch die Identifikation der Bevölkerung mit diesem zentralen Ort erreicht werden? Auf der Hafenseite soll ein außerschulischer Lernort entstehen, der die Bedeutung von Müllvermeidung, den Wert von Rohstoffen und der Funktionsweise von Kreislaufwirtschaft begreifbar macht. Was verbindet die beiden Themenkreise Versorgung und Wiederverwertung?

    Verkehrsplanung
    Schon bald werden in der Turmstraße wieder Straßenbahnen fahren. Zudem gibt es konkrete Überlegungen, eine Stichstrecke zur S-Bahn-Station Beusselstraße zu ergänzen. In der Folge drängt sich ein verkehrlich sehr attraktiver Lückenschluss Beusselstraße–Seestraße und damit die unmittelbare Anbindung von Westhafen und Großmarkt auf.
    Wie sollte die Verbindung der zukünftigen Straßenbahnstrecke in der Beusselstraße mit der bestehenden Straßenbahnstrecke in der Seestraße erfolgen? Wie können hierbei die übrigen Verkehrsträger (insb. der Rad- und Fußverkehr) bestmöglich einbezogen werden? Auch wenn die Aufgabe rein aus verkehrlicher Sicht bearbeitet werden könnte, sollte sie nach Möglichkeit interdisziplinär mit anderen Fachsparten erfolgen. Aus verkehrlicher Sicht sind ein überzeugendes Verkehrskonzept für die Durchbindung der Straßenbahnstrecke sowie die Führung des Rad- und Fußverkehrs inkl. eines Linien- und Haltestellenkonzepts gefordert. Aus infrastruktureller Sicht sind Aussagen zu treffen, u. a. wie die Straßenbahn entlang der Straßenzüge geführt werden soll und wie die einzelnen Land- und Wasserverkehrswege gekreuzt werden sollen.

    Architektur
    Ursprünglich war die Steigerung der Lebensqualität Ziel jeder Bautätigkeit, aber heute ist der ökologische und soziale Schaden unübersehbar, den der maßlose Verbrauch von Flächen- und Materialressourcen anrichtet – ein Verlust von Lebensqualität und Lebensräumen ist die Folge.
    Stadtplaner und Architekten tragen Verantwortung Alternativen aufzuzeigen, die Qualitätsparameter des Bauens zu erweitern und die Gesellschaft für eine klimagerechte Architektur zu begeistern.
    Mit dem diesjährigen Schinkel-Wettbewerb suchen wir Lösungsansätze zur Bewältigung dieser Herausforderung. Für einen Standort im Berliner Westhafen ist ein Forschungs- und Anwendungszentrum für Kreislaufwirtschaft von Baustoffen zu entwickeln. Bereits heute werden an diesem Ort Altmaterialien gesammelt, sortiert und umgeschlagen. Wir möchten die Teilnehmer*innen auffordern, einen Schritt weiter zu gehen – hier soll das anthropogene Lager „Stadt“ als Sekundärrohstoffquelle, als Ressource für täglich benötigte Baumaterialien erforscht, kartiert und nutzbar gemacht werden mit dem Ziel, Bauteile und -stoffe zu recyceln und in den Kreislauf der Bauwirtschaft zurückzugeben (Stichwort Urban Mining).
    Gewünscht ist der Entwurf einer beispielhaften räumlich-funktionalen Struktur rund um die Anwendung und die Forschung zur Dekarbonisierung und Reduzierung von Material- und Energieeinsatz in Bauprozessen – ein neuer Standort zwischen den technischen Hochschulen Berlins und dem zukünftigen Forschungs- und Industriepark am Flughafen Tegel.

    Konstruktiver Ingenieurbau
    Perspektivisch soll die Straßenbahnlinie in der Seestraße in Berlin-Wedding mit der Linie in der Invalidenstraße über den U-Bahnhof Turmstraße verbunden werden. Die Verknüpfung der beiden Trassen erfolgt unter anderem über einen Link an der Beusselstraße. Dafür wird eine Überführung der Tramstrecke erforderlich, die den Spandauer Schifffahrtskanal überquert und die Seestraße an die Beusselstraße anbindet.
    Die Aufgabe des Konstruktiven Ingenieurbaus für den Schinkel-Wettbewerb 2021 besteht darin, eine Brücke zu entwerfen, die diesen wichtigen Ort in der Stadt markiert: Zwischen den teilweise denkmalgeschützten Solitären des Westhafengeländes sowie den Großformen auf dem Gelände des Berliner Großmarkts soll die neue Brücke mit ihrem Tragwerk Ausdruck der zukünftigen Entwicklung des Wettbewerbsgebietes werden.
    Diese Brücke soll die Belange der Straßenbahn wie auch die der Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen berücksichtigen. Die Anbindung an den Berliner Großmarkt westlich und an den Westhafen östlich der Beusselbrücke, sowie die Anbindung an die historische Seestraßenbrücke mit ihrem begleitenden Grünraum im Norden sind dabei von besonderer Bedeutung. Eine Kooperation mit Architekt*innen und/oder Landschaftsarchitekt* innen bzw. Verkehrsplaner*innen wird dringend empfohlen.

    Freie Kunst
    Ein Knotenpunkt städtischer Versorgung steht im Mittelpunkt des Schinkel-Wettbewerbs 2021: Der Berliner Westhafen zusammen mit dem östlich liegenden Großmarkt. Der künstlerische Beitrag soll auf die Struktur des Wettbewerbsortes eingehen, mit künstlerischen Mitteln die Funktion der Umschlagfläche für die Stadt als Versorgungszentrum hinterfragen und eine Perspektive für die künftige Entwicklung internationaler Transportströme aufzeigen. Am Rande des Wettbewerbsgebiets befindet sich das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZKU), in dem urbane Entscheidungsprozesse und Kommunikation aus unterschiedlichen Perspektiven und mit vielfältigen Mitteln untersucht und dargestellt werden. Eine entsprechend sezierende Herangehensweise ist auch für den Beitrag im Schinkelwettbewerb möglich und erwünscht.
    Güter werden am Hafen angelandet und im Großmarkt umgeschlagen. Organisiert durch eine hoch differenzierte Infrastruktur erfolgen im Wettbewerbsgebiet energetische Prozesse, die das Funktionieren der Stadtversorgung sichern. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass fein abgestimmte, meist als selbstverständlich angenommene Lieferprozesse die Grundlage vitalen städtischen Lebens sind. Ihre Aufrechterhaltung sichert Arbeits- und Lebensstrukturen, selbst wenn erhebliche Einschränkungen der städtischen Dynamik notwendig sind. Die gegenwärtigen
    Abhängigkeiten und die erkennbaren Entwicklungsperspektiven sollen sichtbar gemacht werden. Möglich und erwünscht ist dabei die Anwendung aller künstlerischen Mittel und Ausdrucksformen.
    Informationen
    Adresse des Bauherren DE-10707 Berlin
    Projektadresse DE-13353 Berlin
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INFO-BOX

Ausschreibung veröffentlicht 17.09.2020
Ergebnis veröffentlicht 16.03.2021
Zuletzt aktualisiert 02.08.2021
Wettbewerbs-ID 2-392815 Status
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