Deutschland-Tübingen: Dienstleistungen von Architekturbüros
2020/S 192-464087
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Konrad-Adenauer-Str. 8
Ort: Tübingen
NUTS-Code: DE142 Tübingen, Landkreis
Postleitzahl: 72070
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): GWG Tübingen mbH vertreten durch Herrn Wulfrath und kohler grohe architekten, Verfahrensbetreuer
E-Mail: MjExbFppaVdabFpnVzVgZF1hWmdcZ2RdWiNZWg==
Telefon: +49 71176963937
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.kohlergrohe.de
Adresse des Beschafferprofils: https://www.kohlergrohe.de/wohngebiet-sieben-hoefe-strasse-tuebingen
Abschnitt II: Gegenstand
Städtebaulicher Wettbewerb Wohngebiet Sieben-Höfe-Strasse 109-111 in Tübingen
A.1 Anlass und Zweck des Wettbewerbs
Die GWG Tübingen – eine kommunale, gemeinwohlorientierte Wohnungsbaugesellschaft, die eine sozial und ökologisch verantwortbare Wohnungsversorgung für breite Schichten der Bevölkerung sicherzustellen hat – beabsichtigt die städtebauliche Neuentwicklung eines Wohnquartiers in der Sieben-Höfe-Straße in Tübingen. Das Gebiet liegt in dem zentrumsnah angebundenen Stadtteil Derendingen, im Randbereich zum Naturschutzgebiet Rammert.
Auf dem vorhandenen Planungsgebiet mit einer Größe von ca. 9 150 m2 soll ein neues Wohngebiet geschaffen werden. Die bestehenden Gebäude einschl. Tiefgarage werden aufgrund ihres schlechten Zustandes rückgebaut.
Das neue Wohnquartier soll sich stärker mit der dörflich geprägten Bebauung des historischen Ortskerns verbinden. Es soll keine Solitärbebauung oder uniforme Siedlung entstehen, sondern analog des umgegebenen Gebäudebestandes, eine vielfältige Architektur. Die baulichen Übergange zum Bestand sollen dabei sowohl unter Berücksichtigung von Gebäudehöhe und Struktur ortsbildverträglich ausgebildet werden. Durch eine typologische Vielfalt soll das neue Quartier Wohnflächen für unterschiedliche Einkommensschichten, Altersgruppen und Haushaltsgrößen bereitstellen.
Ziel des Wettbewerbs ist es, unter Berücksichtigung der genannten Rahmenbedingungen eine qualitätsvolle, wirtschaftliche und nachhaltige Neubebauung zu schaffen sowie städtebauliche und freiräumliche Antworten zum Übergang des Plangebiets zur bestehenden und zum Teil denkmalgeschützten Bebauung sowie zum Landschaftsraum zu erhalten.
Teilnahmeberechtigt sind Architekten, Stadtplaner und/oder Landschaftsarchitekten.
Gegenstand des Wettbewerbs sind Leistungen für die städtebauliche Planung der Quartiersentwicklung „Sieben-Höfe-Straße 109-111“ in Tübingen – Derendingen.
Der Wettbewerb ist als einphasiger, nicht offener, städtebaulicher Wettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren mit 18 Teilnehmern ausgelobt. Die Ausloberin wählt 5 Teilnehmer vorab aus. Das Verfahren ist anonym.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Zulassungsbereich umfasst die Staaten des europäischen Wirtschaftsraums EWR sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA. Die Wettbewerbssprache ist deutsch. Dies gilt auch für die Weiterbearbeitung.
Zwingende Zulassungskriterien
Formalien
— fristgerechter Eingang der Bewerbung;
— Bewerber-/Teilnahmeerklärung mit eigenhändiger rechtsverbindlicher Unterschrift aller Teilnahmeberechtigten.
Erklärungen
— Eigenerklärung, dass die vorgegebene berufliche Qualifikation vorliegt;
— Eigenerklärung, dass keine Ausschlusskriterien nach dem GWB in § 123 und 124 vorliegen. Falls Einzelziffern nach § 124 vorliegen, sind diese mit Angabe, Erläuterungen und Nachweisen der Bewerbererklärung als Anlage beizufügen;
— Eigenerklärung, dass im Auftragsfall eine ausreichende Haftpflichtversicherung abgeschlossen wird.
Bewerber qualifizieren sich durch die Erfüllung der formalen Kriterien – Zulassungskriterien – für die qualitative Auswahl.
Nachweise
Die formalen Nachweise zu den Erklärungen werden nach dem Wettbewerb von den Preisträgern und den Teilnehmern der engeren Wahl angefordert und geprüft.
Auswahlkriterien
A Nachweis eines oder mehrerer Erfolge (städtebaulicher Wettbewerb)
(Preis, Ankauf, Anerkennung) in einem regelrechten Wettbewerb, z. B. durch eine „Wettbewerbe Aktuell“-Dokumentation.
Es können auch Projekte eingereicht werden, die als verantwortlicher Projektleiter in einem anderen Büro selbständig abgewickelt wurden, wenn dies die Büroinhaber bestätigen.
— Formblatt DIN A4 mit Daten der Referenz (Art des Erfolgs, Jahr der Auszeichnung, Wettbewerbsart, Auslober mit Adresse, Verfasser (= Name des Bewerbers);
— Darstellung je Referenz auf max. 1 DIN A4 Seite: Zeichnungen, Abbildungen, Erläuterungen.
Bewertung mit max. 3 Punkten
(bewertet wird die Anzahl der Preise, Ankäufe, Anerkennungen).
1 Preis, Ankauf, Anerkennung = 1 Punkt
2 Preise, Ankäufe, Anerkennungen = 2 Punkte
3 und mehr Preise, Ankäufe, Anerkennungen = 3 Punkte
B Nachweis einer oder mehrerer vergleichbarer städtebaulicher Planungen
(Größe Bearbeitungsbereich min. 1,0 ha).
Es können auch Projekte eingereicht werden, die als verantwortlicher Projektleiter in einem anderen Büro selbständig abgewickelt wurden, wenn dies die Büroinhaber bestätigen.
— Formblatt DIN A4 mit Daten der Referenz: Bezeichnung, Bauherr, Verfasser
(= Name des Bewerbers), Jahr der Fertigstellung.
— Darstellung auf max. 1 DIN A4 Seite: Zeichnungen, Abbildungen, Erläuterungen.
Bewertung mit max. 4 Punkten
(mehrere Referenzen können bis zu 4 Punkten addiert werden).
1 abgeschlossene städtebauliche Planung = 1 Punkt
2 abgeschlossene städtebauliche Planungen = 2 Punkte
Etc.
AUSWAHL
Den Nachweis der fachlichen Eignung und Kompetenz erbringen die Bewerber anhand von Nachweisen, Erklärungen und Referenzen in Form von Projektblättern, in denen sie darlegen, inwieweit sie den Auswahlkriterien genügen. Die Vorprüfung überprüft anhand der Projektblätter die dort dargestellten Referenzen – mit maximal 7 möglichen Punkten. Bewerber, die 3 oder mehr Punkte erreichen, sind als Teilnehmer des Planungswettbewerbs qualifiziert. Dabei ist aus den Bereichen A und B jeweils mindestens ein Punkt nachzuweisen. Qualifizieren sich mehr als 13 Bewerber entscheidet das Los.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Kurzinformation.
Teilnahmeberechtigt sind Architekten/ Stadtplaner in Bewerbergemeinschaft mit Landschaftsarchitekten. Die Benennung der Landschaftsarchitekten erfolgt in den Bewerbungsunterlagen. Landschaftsarchitekten müssen keine Referenzen nachweisen. Diese sind berechtigt wenn sie am Tage der Bekanntmachung die Berufsbezeichnung Architekt, Stadtplaner und/ oder Landschaftsarchitekt führen.
Abschnitt IV: Verfahren
Das Preisgericht wird bei der Bewertung und Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten die folgenden Kriterien anwenden, wobei die Nennung der Kriterien keine Rangfolge darstellt:
— Einbindung der Entwicklungsfläche in die Umgebung;
— Qualität des städtebaulichen und freiräumlichen Konzeptes;
— Qualität des Nutzungskonzeptes;
— Erfüllung der funktionalen Anforderungen;
— Qualität der Erschließungskonzepte;
— Nachhaltigkeit (Flexibilität, Wirtschaftlichkeit, Umwelteigenschaften, innovative Bautechniken, Mobilität).
Die Ausloberin stellt für Preise und Anerkennungen einen Betrag von 48 000 EUR (inkl. MwSt.) zur Verfügung. Diese Wettbewerbssumme ist auf der Basis der aktuellen HOAI ermittelt.
Es werden folgende Preise ausgelobt:
1. Preis 19 000 EUR
2. Preis 12 000 EUR
3. Preis 7 000 EUR
Anerkennungen 10 000 EUR
Preise inkl. gesetzlicher Mehrwertsteuer.
Das Preisgericht kann durch einstimmigen Beschluss die Verteilung der Preissumme und die Anzahl der Preise verändern.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Geplante Termine:
Verfahrenseinleitung 29.9.2020
Abgabe Bewerbungen 30.10.2020
Auslosung 2.11.2020
Bestätigung der Teilnahme 4.11.2020
Bereitstellung der Auslobungsunterlagen 6.11.2020
Rückfragen 16.11.2020
Abgabe Pläne 11.2.2021
Abgabe Modell 18.3.2021
Preisgerichtssitzung 26.3.2021
Voraussichtliche Leistungen
1.Lageplan M 1:2500
2.Lageplan M 1:500
3.Schnittansichten M 1:500
4.Darstellung der Nutzungskonzepte bzw. Wohnungsverteilung der Gebäude
5.Darstellung der Nutzungskonzepte für den öffentlichen und privaten Freiraum
6.Modell im Maßstab 1:500, als Massenmodell auf vorgegebenem Umgebungsmodell
7.Vertiefung Wohnungstypen M 1:200, in der Bearbeitungstiefe von M 1:500
8.Berechnungen
9.Nutzungskonzept/Raumprogramm
10.konzeptionelle Aussagen und erläuternde Skizzen
11.Verfassererklärung
12.Kennzeichnung der eingereichten Unterlagen
13.Verzeichnis aller eingereichten Unterlagen
Es wird darauf hingewiesen, dass kein förmliches Vergabeverfahren nach Maßgabe des 4. Teils des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), der Vergabeverordnung (VgV) sowie der VOB/A durchgeführt wird.
Postanschrift: Konrad-Adenauer-Str. 8
Ort: Tübingen
Postleitzahl: 72070
Land: Deutschland
Ort: Stuttgart
Land: Deutschland
Wettbewerbsteilnehmer können von ihnen vermutete Verstöße gegen das in der Auslobung festgelegte Verfahren oder das Preisgerichtsverfahren beim Auslober rügen. Die Rüge muss innerhalb von 10 Tagen nach Zugang des Preisgerichtsprotokolls beim Auslober eingehen. Der Auslober trifft seine Feststellungen im Einvernehmen mit der Architektenkammer.
Ort: Stuttgart
Land: Deutschland