Deutschland-Tübingen: Dienstleistungen von Architekturbüros
2020/S 208-508567
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Postanschrift: Hechinger Straße 22
Ort: Tübingen
NUTS-Code: DE142 Tübingen, Landkreis
Postleitzahl: 72072
Land: Deutschland
Kontaktstelle(n): Kreisbaugesellschaft Tübingen und kohler grohe architekten
E-Mail: MTJ1Y3JyYGN1Y3BgPmltZmpjcGVwbWZjLGJj
Telefon: +49 71176963932
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.kohlergrohe.de/campus-martinshaus
Abschnitt II: Gegenstand
Realisierungswettbewerb Campus Martinshaus Kirchentellinsfurt
Die Kreisbaugesellschaft Tübingen mbH beabsichtigt die Weiterentwicklung des bestehenden Pflegeheims Martinshaus und des östlich angrenzenden Gebiets Kirchäcker.
Neben der Weiterentwicklung der Pflegeeinrichtung mit Tagespflege und Kurzzeitpflege sieht das Nutzungskonzept betreutes Wohnen sowie Wohnungsbau für Mitarbeiter und Studenten vor. Als weitere Nutzungen sind ein Ärztezentrum, eine Schulmediathek mit Bücherei und eine Kernzeitbetreuung vorgesehen.
Das bestehende Pflegeheim Martinshaus kann auf Grund der geänderten Landesheimbauverordnung ohne erhebliche bauliche Veränderungen langfristig nicht mehr so weiterbetrieben werden.
Die Besonderheit der Aufgabe ist die Fragestellung, in welcher Form der Gebäudebestand in das Gesamtkonzept einbezogen, bzw. genutzt werden kann. Konkret ist damit die Frage verbunden, ob es sinnvoller ist den Gebäudebestand mit Pflegeplätzen zu erweitern oder ob die Pflegeplätze besser in einem Neubau unterzubringen sind. In diesen Fall wären die o. g. weiteren Nutzungen im Gebäudebestand unterzubringen. Auch das teilweise Zurückbauen des Gebäudebestandes ist denkbar. Zu betrachten sind in diesem Zusammenhang sowohl funktionale und wirtschaftliche Aspekte, als auch Fragen der nachhaltigen Standortentwicklung und der ganzheitlichen Betrachtung aller Nutzungsbereiche bis hin zur städtebaulichen Integration.
Das Gesamtprojekt wird von der Kreisbaugesellschaft Tübingen mbH in Abstimmung mit der Gemeinde Kirchentellinsfurt realisiert. „Die Zieglerschen“ ist bisherige und künftige Betreiberin der Pflegeeinrichtung.
Ziel dieses Realisierungswettbewerbs ist es, für diesen Standort eine qualitätsvolle, wirtschaftliche und nachhaltige Planung für die Hochbauten zu erhalten, die auf die jeweiligen städtebaulichen, funktionalen und wirtschaftlichen Anforderungen angemessen und in hoher Qualität antwortet. Dabei sind die in der Auslobung genannten Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.
Gegenstand des Wettbewerbs sind Leistungen nach HOAI für die Realisierung der Neukonzeption der Weiterentwicklung des Campus Martinshaus in Kirchentellinsfurt. Es handelt sich um ein Vergabeverfahren mit privatem Auftraggeber.
Der Wettbewerb ist als einstufiger, nicht offener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren, mit 25 Teilnehmern ausgelobt. Die Ausloberin wählt 5 Teilnehmer vorab aus. Das Verfahren ist anonym.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Der Zulassungsbereich umfasst die Staaten des europäischen Wirtschaftsraums EWR sowie die Staaten der Vertragsparteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen GPA. Die Wettbewerbssprache ist deutsch. Dies gilt auch für die Weiterbearbeitung.
Zwingende Zulassungskriterien
Formalien:
— fristgerechter Eingang der Bewerbung;
— Bewerber-/Teilnahmeerklärung mit eigenhändiger rechtsverbindlicher Unterschrift aller Teilnahmeberechtigten.
Erklärungen:
— Eigenerklärung, dass die vorgegebene berufliche Qualifikation vorliegt;
— Eigenerklärung, dass keine Ausschlusskriterien nach dem GWB in §§ 123 und 124 vorliegen. Falls Einzelziffern nach § 124 vorliegen, sind diese mit Angabe, Erläuterungen und Nachweisen der Bewerbererklärung als Anlage beizufügen;
— Eigenerklärung, dass im Auftragsfall eine ausreichende Haftpflichtversicherung abgeschlossen wird.
Bewerber qualifizieren sich durch die Erfüllung der formalen Kriterien – Zulassungskriterien – für die qualitative Auswahl.
Nachweise:
Die formalen Nachweise zu den Erklärungen werden nach dem Wettbewerb von allen ausgezeichneten Beiträgen angefordert und geprüft.
Auswahlkriterien:
A) Nachweis eines oder mehrerer Erfolge (Preis, Ankauf, Anerkennung) in einem regelgerechten Wettbewerb, z. B. durch eine „Wettbewerbe Aktuell“ – Dokumentation.
— Formblatt DIN A4 mit Daten der Referenz (Art des Erfolgs, Jahr der Auszeichnung, Wettbewerbsart, Auslober mit Adresse, Verfasser (= Name des Bewerbers).
Bewertung mit max. 3 Punkten (bewertet wird die Anzahl der Preise, Ankäufe, Anerkennungen).
—— 1 Preis, Ankauf, Anerkennung = 1 Punkt;
—— 2 Preise, Ankäufe, Anerkennungen = 2 Punkte;
—— 3 und mehr Preise, Ankäufe, Anerkennungen = 3 Punkte.
B) Nachweis eines oder mehrerer ausgezeichneten realisierten Projekte, z. B. durch Auszeichnung beispielhaftes Bauen, Hugo-Häring-Preis, etc.
— Formblatt DIN A4 mit Daten der Referenz: Bezeichnung, Art der Auszeichnung, Bauherr, Verfasser (= Name des Bewerbers), Jahr der Fertigstellung, bearbeitete Leistungsphasen nach HOAI, Erstellungskosten.
Bewertung mit max. 3 Punkten (bewertet wird die Anzahl der Auszeichnungen).
—— 1 Auszeichnung = 1 Punkt;
—— 2 Auszeichnungen = 2 Punkte;
—— 3 oder mehr Auszeichnungen = 3 Punkte.
C) Nachweis eines oder mehrerer vergleichbarer realisierten Projekte
(KG 300-700: mind. 2 Mio. EUR, brutto).
— Formblatt DIN A4 mit Daten der Referenz: Bezeichnung, Bauherr, Verfasser
(= Name des Bewerbers), Jahr der Fertigstellung, bearbeitete Leistungsphasen nach HOAI, Erstellungskosten.
Bewertung mit max. 4 Punkten
(mehrere Referenzen können bis zu 4 Punkten addiert werden).
—— 1 realisiertes Projekt = 1 Punkt;
—— 1 vergleichbares (Pflegeeinrichtung oder Wohnungsbau) realisiertes Projekt = 2 Punkte.
Für alle Referenzen gilt:
Darstellung je Referenz auf max. 1 DIN A4 Seite: Zeichnungen,, Abbildungen, Erläuterungen.
Es können auch Projekte eingereicht werden, die als verantwortlicher Projektleiter in einem anderen Büro selbständig abgewickelt wurden, wenn dies die Büroinhaber bestätigen. Durchführung der wesentlichen Leistungsphasen (mind. LPH 2-8).
Auswahl:
Den Nachweis der fachlichen Eignung und Kompetenz erbringen die Bewerber anhand von Nachweisen, Erklärungen und Referenzen in Form von Projektblättern, in denen sie darlegen, inwieweit sie den Auswahlkriterien genügen. Die Vorprüfung überprüft anhand der Projektblätter die dort dargestellten Referenzen – mit maximal 10 möglichen Punkten. Bewerber, die 5 oder mehr Punkte erreichen, sind als Teilnehmer des Planungswettbewerbs qualifiziert. Dabei ist aus den Bereichen A oder B und C jeweils mindestens ein Punkt nachzuweisen. Qualifizieren sich mehr als 20 Bewerber entscheidet das Los.
Teilnahmeberechtigt sind Architekten in Bewerbergemeinschaft mit Landschaftsarchitekten. Die Benennung der Landschaftsarchitekten erfolgt in den Bewerbungsunterlagen. Landschaftsarchitekten müssen keine Referenzen nachweisen.
Abschnitt IV: Verfahren
Das Preisgericht wird bei der Bewertung und Beurteilung der Wettbewerbsarbeiten die folgenden Kriterien anwenden, wobei die Reihenfolge der Kriterien keine Rangfolge darstellt:
— Qualität des städtebaulichen und freiräumlichen Konzeptes;
— Qualität des architektonischen und gestalterischen Konzeptes;
— Erfüllung der funktionalen Anforderungen und des Raumprogramms;
— Umgang mit dem Gebäudebestand;
— Nachhaltigkeit (Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Umwelteigenschaften, Lebenszykluskosten).
Die Ausloberin stellt für Preise und Anerkennungen einen Betrag von 75.000 € (inkl. MwSt.) zur Verfügung. Diese Wettbewerbssumme ist auf der Basis der aktuellen HOAI ermittelt.
Es werden folgende Preise ausgelobt:
— 1. Preis 30 000 EUR;
— 2. Preis 18 000 EUR;
— 3. Preis 12 000 EUR;
— Anerkennungen 15 000 EUR.
Preise inkl. gesetzlicher Mehrwertsteuer. Das Preisgericht kann durch einstimmigen Beschluss die Verteilung der Preissumme und die Anzahl der Preise verändern.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Termine:
— Vorankündigung 28.8.2020;
— Verfahrenseinleitung 21.10.2020;
— Abgabe Bewerbungen bis 4.11.2020, 13.00 Uhr;
— Auslosung 5.11.2020;
— Bestätigung der Teilnahme 9.11.2020;
— Bereitstellung der Auslobungsunterlagen 12.11.2020;
— Kolloquium 18.11.2020, 15.30 Uhr;
— Rückfragen 26.11.2020 (Posteingang);
— Abgabe Pläne 18.2.2021;
— Abgabe Modell 25.2.2021.
Die EU-weite Bekanntmachung erfolgt auf freiwilliger Basis. Dem nicht offenen Realisierungswettbewerb liegen die Richtlinien für Planungswettbewerbe RPW 2013 zu Grunde. Es wird darauf hingewiesen, dass kein förmliches Vergabeverfahren nach Maßgabe des 4. Teils des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB), der Vergabeverordnung(VgV) sowie der VOB/A durchgeführt wird.
Der Ausloberin wird – in Würdigung der Empfehlungen des Preisgerichtes – unter den in § 8 (2) RPW genannten Voraussetzungen einem der Preisträger die weitere Bearbeitung mit den Leistungen gemäß HOAI mindestens bis zur abgeschlossenen Ausführungsplanung übertragen, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegen steht.
Die Ausloberin wird mit allen Preisträgern über den Auftrag verhandeln. Die dabei anzuwendenden Zuschlagskriterien und ihre Gewichtung werden wie folgt festgelegt:
Zuschlags-Kriterium (jeweils Bewertung in Punkten 1-5 multipliziert mit Gewichtung)
— Wettbewerbsergebnis: Gewichtung 50 (50-250 Punkte);
— Weiterentwicklungsfähigkeit des Wettbewerbsergebnisses, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit: Gewichtung 30 (30-150 Punkte);
— Leistungsfähigkeit des Projektteams: Gewichtung 10 (10-50 Punkte);
— Honorar: Gewichtung 10 (10-50 Punkte);
— Summe: Gewichtung 100 (100-500 Punkte).
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Kurzinformation.
Ort: Tübingen
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