Deutschland-Düsseldorf: Museumsausstellungen
2021/S 131-348525
Wettbewerbsbekanntmachung
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Ort: Düsseldorf
NUTS-Code: DEA11 Düsseldorf, Kreisfreie Stadt
Land: Deutschland
E-Mail: MTZwX2xhW1xfOl1pZ2onW2woXl8=
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: https://www.mhkbg.nrw
Postanschrift: Kaiserstraße 55
Ort: Dortmund
NUTS-Code: DEA52 Dortmund, Kreisfreie Stadt
Postleitzahl: 44315
Land: Deutschland
E-Mail: MTdvXmtgWlteOVxoZmkmWmsnXV4=
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.comp-ar.de
Abschnitt II: Gegenstand
UNESCO-Welterbestätte Schlösser Brühl: Ausstellungsgestaltung und Szenografie (Dauerausstellung) Museum Schloss Falkenlust
Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein- Westfalen lobt an der UNESCO-Welterbestätte Schlösser Brühl einen Wettbewerb zur Planung einer Dauerausstellung am Jagdschloss Falkenlust aus. Schloss Falkenlust ist das einzige explizit der Falkenjagd gewidmete Gebäude, das bis heute erhalten ist. Es vereint eine einzigartige Architektur und Raumausstattung und war ein intimer und exquisiter Rückzugsort für einen geistlichen Fürstbischof des Alten Reiches - den Kölner Kurfürsten und Erzbischof Clemens August von Bayern (1700 - 1761) - der als leidenschaftlicher Falkner in die Geschichte eingegangen ist. Seit 1984 gehört dieses „Juwel des Rokoko“ zusammen mit der Sommerresidenz Schloss Augustusburg und den Gartenanlagen zum Welterbe der UNESCO.
Die Neueinrichtung der Dauerausstellung im Nebengebäude von Schloss Falkenlust stellt den Auftakt zu einem zukünftig geplanten neuen Erleben des Welterbes Schlösser Brühl in seiner Gesamtheit dar. Sie bietet zudem die Chance, das seit 2018 zum immateriellen Welterbe gehörende Kulturgut der Falknerei in seiner Geschichte und Gegenwart mithilfe einer modernen und ansprechenden Ausstellungsdidaktik zu präsentieren und erfahrbar zu machen.
Gegenstand der Ausstellung ist neben dem Themenschwerpunkt der Falkenjagd auch die Historie des Jagdschlosses so wie die Themen Chinamode und Exotismus, welche sich auch im Hauptgebäude des Schlosses wieder finden.
Für die Ausstellung ist das nördliche Nebengebäude vorgesehen, welches über den Vorplatz des Schlosses erschlossen wird; die Ausstellungsfläche beträgt ca. 470 qm.
Die geplante Dauerausstellung soll die Besucherinnen und Besucher emotional und sinnlich in die Welt des „galanten Zeitalters“ führen und Schloss Falkenlust verständlich und lesbar machen. Dabei soll sie für eine möglichst große Bandbreite von Zielgruppen attraktiv werden: regional bis touristisch, wenig belesen bis special-interested, jung bis alt.
Daher wird gewünscht, die Dauerausstellung mit möglichst vielen Sinnen erfahrbar zu machen: Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Mitmachen, um ein umfassendes Besuchererlebnis zu schaffen und die Wissensvermittlung auf verschiedene Ebenen auszuweiten.
Es ist beabsichtigt, einen der Preisträger im Rahmen der weiteren Bearbeitung gemäß HOAI für die folgenden Leistungen zu beauftragen, soweit und sobald die dem Wettbewerb zugrunde liegende Aufgabe verwirklicht wird.:
— Innenräume [Ausstellungsgestaltung / Szenographie / Grafik] Leistungsphasen 1-9 gem. HOAI § 34 i. V. m. Anlage 10,
— Gebäude und Innenräume [Erstellung des 2. baulichen Rettungsweges sowie die Herstellung der erforderlichen Sanitäranlagen] Leistungsphasen 1-9 gem. HOAI § 34 i. V. m. Anlage 10.
Die geforderten Planungsleistungen orientieren sich an den Leistungsbildern der HOAI. Es ist vorgesehen die Leistungen stufenweise zu vergeben. Ein Rechtsanspruch auf die Beauftragung aller Leistungsstufen erfolgt nicht. Der Auftraggeber behält sich zudem eine bauabschnittsweise Beauftragung vor.
Für die Umsetzung der Maßnahme ist die Einreichung einer HU-Bau erforderlich. Die weitere Beauftragung ist abhängig von der Genehmigung der HU-Bau.
Die Leistungen für die Erstellung des 2. baulichen Rettungsweges sowie die Herstellung der erforderlichen Sanitäranlagen werden ggf. ab einer der späteren Leistungsphase an das mit der denkmalgerechten Sanierung beauftragte Büro vergeben, um hier Schnittstellen und Kollisionen zu vermeiden.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
1) Berufszulassung (mit dem Teilnahmeantrag mittels Dritterklärung vorzulegen): Bescheinigung der Berufszulassung bzw. der beruflichen Befähigung (soweit nicht durch Berufszulassung bereits erbracht) des zuständigen Inhabers / Geschäftsführers des Bewerbers [Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt oder vergleichbar, kann auch durch einen Nachunternehmer, ArGe-Partner oder einen bevollmächtigten Mitarbeiter nachgewiesen werden];
2) wirtschaftliche Verknüpfung (mit dem Teilnahmeantrag mittels Eigenerklärung vorzulegen): Eigenerklärung des Bewerbers ob und auf welche Art er wirtschaftlich mit Unternehmern verknüpft ist, und ob und auf welche Art er auf den Auftrag bezogen in relevanter Weise mit Anderen zusammenarbeitet (bei Bietergemeinschaften: Bietergemeinschaftserklärung gem. § 43 (1) VgV mit Benennung des bevollmächtigten Vertreters (von allen Mitgliedern der Bietergemeinschaft unterschrieben einzureichen) bzw. Benennung der vorgesehenen Nachunternehmer gem. § 47 (1) VgV mit Angabe der betreffenden Nachunternehmerleistungen sowie Verpflichtungserklärungen der Nachunternehmer (unterschrieben einzureichen));
3) Handelsregisterauszug (mit dem Teilnahmeantrag mittels Dritterklärung vorzulegen): aktueller Auszug aus dem Handelsregister des Sitzes oder Wohnsitzes, soweit die Eintragung in das Register nach den gesetzlichen Bestimmungen des Mitgliedstaates, in dem der Bewerber seinen Sitz hat, vorgeschrieben ist (bei juristischen Personen) gem. § 44 (1) VgV;
4) Ausschlussgründe (mit dem Teilnahmeantrag mittels Eigenerklärung vorzulegen): Eigenerklärung des Bewerbers, dass keiner der Ausschlussgründe des § 123 (1) Ziff. 1-10, (4) Ziff. 1 und 2 GWB und 124 (1) Ziff. 1-9 GWB sowie keine Interessen gem. § 73 (3) VgV bestehen. Der Auftraggeber behält sich vor, die Richtigkeit der Eigenerklärung des Bewerbers durch Einholung einer Bescheinigung gem. § 48 (4), (5) VgV zu überprüfen Der Auftraggeber behält sich vor, die Richtigkeit vom Bewerber mit dem Teilnahmeantrag zum Nachweis der Eignung eingereichter Eigenerklärungen durch beim Bewerber mit gesondertem Schreiben unter Fristsetzung erfolgende Abforderung der entsprechenden, jeweiligen gültigen Bescheinigungen zu überprüfen,
5) Hinweis: Für eine Beauftragung ist es erforderlich, dass eine Berufshaftpflichtversicherung mit Deckungssummen in Höhe von 1.500.000 Euro für Personenschäden sowie 1.000.000 Euro für Sach- und Vermögensschäden vorliegt. Diese kann im Auftragsfall auch als Projektversicherung abgeschlossen werden, im Teilnahmewettbewerb ist kein Nachweis diesbezüglich zu erbringen,
6) Referenzprojekte zum Nachweis der Erfüllung der folgenden Mindestanforderungen:
Es werden jeweils Referenzprojekte gewertet, welche das jeweilige Kriterium vollumfänglich erfüllen:
A) Ausstellungsgestaltung und Szenografie für eine Wechsel- oder Dauerausstellung in einem historischen Kontext; erfolgter Abschluss der Leistung (Ausstellungseröffnung) im Jahr 2010 oder später; erbrachte Leistungen: Leistungsphasen 2 - 3 und 5 - 8 gem. § 34 HOAI (Innenräume) oder vergleichbar (z. B. gem. HOAS)
B) Ausstellungsgestaltung und Szenografie für eine Objektausstellung mit Einsatz von digitalen Medien; erfolgter Abschluss der Leistung (Ausstellungseröffnung) im Jahr 2015 oder später; erbrachte Leistungen: Leistungsphasen 2 - 3 und 5 - 8 gem. § 34 HOAI (Innenräume) oder vergleichbar (z.B. gem. HOAS).
Die Entscheidung über die Auswahl der weiteren 10 Bewerber, die aufgefordert werden, am Wettbewerb weiter teilzunehmen, erfolgt dreistufig.
1) Es wird geprüft, ob die o. g. geforderten Eignungsnachweise (Kriterien für die Auswahl der Teilnehmer) vollständig vorliegen. Das Fehlen eines geforderten Nachweises kann zum Ausschluss führen.
2) Im Rahmen der zweiten Stufe wird die grundsätzliche Eignung des Bewerbers anhand der geforderten Nachweise inhaltlich überprüft.
3) Erfüllen mehrere Bewerber gleichermaßen die Eignungsanforderungen, so kann die Auswahl unter den verbleibenden Bewerbern durch Los getroffen werden, um die im begrenzten Wettbewerb mit 15 benannte Teilnehmerzahl (inkl. 5 gesetzter Teilnehmer) nicht zu überschreiten. Die Auslosung findet unter notarieller Aufsicht statt. Es wird zusätzlich eine entsprechende Anzahl Nachrücker gelost.
Die Teilnehmer an den Verhandlungsgesprächen ergeben sich aus dem Ergebnis des Wettbewerbs; es ist beabsichtigt mit allen Preisträgern des Wettbewerbs zu verhandeln.
a) natürliche Personen, die gemäß der Rechtsvorschrift ihres Heimatlandes am Tage der Bekanntmachung zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt oder Innenarchitekt (bauvorlageberechtigt) berechtigt sind. Ist in dem jeweiligen Heimatland, die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt, so erfüllt die fachlichen Anforderungen, wer über ein Diplom, Prüfzeugnis oder sonstige Befähigungsnachweise verfügt, deren Anerkennung nach der Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates (EG-Hochschuldiplomrichtlinie) gewährleistet ist;
b) Juristische oder natürliche Personen, zu deren satzungsgemäßem Geschäftszweck die dem Projekt entsprechenden Fach- / Planungsleistungen gehören, sofern einer der Gesellschafter oder ein bevollmächtigter Vertreter oder der verantwortliche Projektbearbeiter die an natürliche Personen gestellten Anforderungen erfüllt;
c) Bietergemeinschaften (ArGe), bei denen ein Mitglied die Anforderungen erfüllt, die an natürliche oder juristische Personen gestellt werden;
d) Bewerber deren Nachunternehmer die Anforderungen erfüllt, die an natürliche oder juristische Personen gestellt werden.
Bietergemeinschaften (nach Auftragserteilung Arbeitsgemeinschaften) sind mit Bewerbung zum Verfahren anzugeben. Die nachträgliche Bildung von Bietergemeinschaften ist unzulässig.
Abschnitt IV: Verfahren
Die Kriterien des Preisgerichts zur Beurteilung der Arbeiten betreffen folgende Punkte:
— Idee/Gesamtkonzept: Ausstellung- und Szenografiekonzept, Grafische Gestaltung [Zonierung, Raumqualitäten und -erlebnisse, innere Erschließung, Besucherführung, etc.],
— Umsetzung der Aufgabe [Planungsvorgaben, funktionale Anforderungen, etc.],
— Umgang mit dem Gebäudebestand [Ausnutzung der vorhandenen Flächen, Umgang mit Öffnungen, etc.],
— Technische Umsetzbarkeit / Wirtschaftlichkeit / Nachhaltigkeit.
Es stehen Preisgelder in Höhe von 30 000,00 EUR / brutto zur Verfügung. Die Staffelung der Preise ist wie folgt vorgesehen:
1. Preis 15 000,00 EUR / brutto,
2. Preis 9 000,00 EUR / brutto,
3. Preis 6 000,00 EUR / brutto.
Die Wettbewerbssumme wird nach Entscheidung des Preisgerichts unter Ausschluss des Rechtsweges zugeteilt. Eine Änderung der Anzahl und Höhe der Preise bzw. Preise und Anerkennungen ist unter Ausschöpfung der gesamten Summe bei entsprechendem Beschluss des Preisgerichts möglich.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Der Bewerberbogen ist vor Abgabe des Teilnahmeantrags zwingend über das Deutsche Vergabeportal (www.dtvp.de) herunterzuladen.
Die Weitergabe der Ausschreibungsunterlagen an Dritte sowie die gewerbliche Nutzung der Ausschreibungsunterlagen außerhalb dieses Verfahrens sind nicht gestattet.
Der Bewerberbogen ist an den dazu vorgesehenen Stellen durch die jeweils entsprechend bevollmächtigte Person zu unterzeichnen und als eingescannte Datei (im pdf-Format) hochzuladen. Der Bewerber / der Bevollmächtigte der Bewerbergemeinschaft bestätigt durch seine Unterschrift die Richtigkeit aller Angaben im Teilnahmeantrag.
Die geforderten Mindestanforderungen/Mindestbedingungen sind durch den Bewerber/Bieter bzw. Nachunternehmer zu erfüllen. Sofern die Mindestanforderungen/Mindestbedingungen durch den Nachunternehmer erfüllt werden, ist der Bewerberbogen (inkl. der geforderten Anlagen) auch vom Nachunternehmer vollständig auszufüllen und unterschrieben einzureichen.
Nach Möglichkeit sind alle Anlagen zum Bewerberbogen in einer Datei (pdf-Format) hochzuladen.
Bei fremdsprachigen Dokumenten ist zusätzlich eine beglaubigte Übersetzung in die Verfahrenssprache (deutsch) beizufügen.
Der Auftraggeber behält sich vor, den Zuschlag auf das Erstangebot zu erteilen.
Auskünfte über die Teilnahmeunterlagen sind spätestens 7 Kalendertage vor dem Schlusstermin für den Eingang der Teilnahmeanträge ausschließlich über die Kommunikationsfunktion des Vergabeportals zu beantragen.
Es wird darauf hingewiesen, dass zur ordnungsgemäßen Durchführung des Vergabeverfahrens im Sinne der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bieterbezogen unternehmens- und personenbezogene Daten sowohl durch das unter Ziff. I dieser Bekanntmachung angeführte verfahrensbetreuende Büro als auch den dort genannten öffentlichen Auftraggeber erhoben, gespeichert und verarbeitet werden, um den vergaberechtlichen Vorgaben zur Bewerber- und Bieterbeteiligung und -information sowie Wertung etc. nachzukommen. Diese Daten werden während der Dauer der Verfahrensdurchführung sowie der für die Vergabe- und Vertragsakten bestehenden gesetzlichen Aufbewahrungsfristen verarbeitet und gespeichert. Der Erhebung, Verarbeitung und Speicherung dieser Daten kann widersprochen werden. Dies führt jedoch dazu, dass eine Einhaltung der vergaberechtlichen Verpflichtungen, u.a. im Hinblick auf Information während des Verfahrens nicht mehr sichergestellt werden kann und damit die Beteiligung und Wertbarkeit infrage gestellt wird. Es besteht nach den Bestimmungen der DSGVO ein Recht auf Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung. Widerspruch und auf Datenübertragbarkeit gegenüber dem betreuenden Büro und dem öffentlichen Auftraggeber, ebenso ein Beschwerderecht gegenüber der zuständigen Aufsichtsbehörde.
Bekanntmachungs-ID: CXP4YBER6JQ
Postanschrift: Zeughausstraße 2-10
Ort: Köln
Postleitzahl: 50667
Land: Deutschland
Die Einlegung von Rechtsbehelfen richtet sich nach den §§ 160 ff. GWB. Die Fristen insbesondere des § 160 Abs. 3 GWB sind zu beachten. Ein Antrag auf Nachprüfung ist u. a. gem. § 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB unzulässig, wenn er nicht innerhalb einer Frist von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, erhoben wird.