Quartiersentwicklung Potsdam am Schlaatz

Die Großsiedlung Am Schlaatz und auch das Käthe-Kollwitz-Quartier sind in die Jahre gekommen und brauchen einen neuen Entwicklungsschub. Zwar wurde im Stadtteil immer wieder investiert – insbesondere Am Schlaatz haben die Genossenschaften ihre Gebäudebestände teilweise recht umfangreich saniert – doch stellt sich weiterhin die Grundsatzfrage, in welche Richtung der Stadtteil überhaupt steuern (soll), welche Vorstellung von Nachbarschaft, welche stadträumliche Idee die Entwicklung leitet, mit welchen Maßnahmen ein positiver Wandel zu fördern ist.
Im Rahmen dieses offenen städtebaulich- freiraumplanerischen Wettbewerbs sowie der sich anschließenden Mehrfachbeauftragung sollen Antworten auf die Frage gefunden werden, was Städtebau und Freiraum leisten können, um Durchmischung und Vielfalt zu fördern, in welcher Größenordnung der Stadtteil verträglich aufgewertet und weiterentwickelt werden können und welche planerischen Impulse der bestehenden Stadtstruktur mit Blick auf einen behutsamen Wandel guttun werden. Die Struktur ist mit Blick auf die veränderten Ansprüche der Bewohnerschaft sowie die Anforderungen des Klimawandels zu qualifizieren.
Die Herausforderung liegt in der Verknüpfung von städtebaulicher Gliederung, Dichte, Freiraumgestaltung und Nutzungsmischung und der Zielsetzung, ein abwechslungsreiches Raumbild zu erwirken. Gesucht wird eine Idee, die Bestand und Neubau, Stadt und Landschaft, Wohnen und (neu anzusiedelndes) Gewerbe gleichermaßen vereint. Ein Konzept, das über eine identitätsstiftende stadträumliche Struktur verfügt und sich in besonderer Weise über ausdifferenzierte Freiräume auszeichnet – im Privaten, vor allem aber im Gemeinschaftlichen, Nachbarschaftlichen und Öffentlichen – und auch das Erschließungsnetz als multifunktionale Begegnungsstätte aktiviert. Im Wettbewerb sind räumliche und programmatische Lösungsansätze zu erarbeiten, wie die städtebauliche und funktionale Struktur des Stadtteils so weiterentwickelt werden kann, dass mit einem qualitativen Mehrwert für die bestehende und künftige Bewohnerschaft gerechnet werden kann.
Dabei gilt es, städtebauliche Strukturen unter Qualifizierung der bestehenden Grün- und Freiräume zu entwerfen, die eine Verbesserung der Wohn- und Arbeitsverhältnisse im Quartier ermöglichen und sozial stabile Bewohnerstrukturen zu unterstützen, ohne Verdrängungsmechanismen Vorschub zu leisten.