Aufgabe |
Seit seiner Eröffnung 1886 unterzieht sich der Kurfürstendamm einer stetigen Veränderung: Wohnstraße, Einkaufsstraße, Ort des kulturellen Aufbruchs und Zentrum von West-Berlin in der geteilten Stadt hat sich der Boulevard zu einer der exklusivsten Einkaufsstraßen Deutschlands entwickelt. Auch der Einzelhandel verändert sich – andere Einkaufsgewohnheiten, Online-Handel und die Folgen der Pandemie erzeugen einen hohen Veränderungsdruck.
Eine Erkenntnis ist gereift: Die reine Konzentration auf den Betriebstyp Warenhaus ist zur langfristigen Standortsicherung für eben jenes nicht mehr ausreichend. Diese Erkenntnis stellt sich dabei nicht nur auf Ebene von einzelnen Gebäuden, sondern für die City West als Zentrumsbereichskern: Wie kann großflächiger Einzelhandel in zentralen urbanen Bereichen unter Berücksichtigung von Klimaschutzzielen und Klimaanpassungsstrategien, veränderten verkehrspolitischen Zielsetzungen und veränderten Kaufgewohnheiten so organisiert werden, dass er Teil einer nachhaltigen und ganzheitlichen Stadtentwicklung bleibt?
Mit einer Neugliederung und einer Neubebauung des Karstadt-Areals soll eine exemplarische und mutige Antwort auf diese Frage gegeben werden. Aufbauend auf dem Warenhaus als Kernnutzung soll mit einer Nutzungsmischung aus Einzelhandel, Büro, Hotel, Wohnen, kulturellen Nutzungen und weiteren Funktionen sozialer sowie nicht kommerzieller Infrastruktur an einer der symbolischsten Einkaufsstraßen Deutschlands die Glanzzeit des deutschen Warenhauses zukunftsweisend interpretiert und baulich manifestiert werden.
Ein Kernpunkt der Aufgabenstellung ist es, eine angemessene und gleichzeitig verträgliche Gesamt-BGF für das Projekt zu definieren, das sowohl die zentrale Lage des Ortes würdigt als auch die bestehenden Strukturen mit ihren Höhendominanten achtet und fortschreibt. Städtebaulich besteht das Ziel einer angemessenen Dichte- und Höhenentwicklung, die das Spannungsverhältnis der Potenziale des Standorts und der Verträglichkeit mit dem Umfeld zu einem schlüssigen Miteinander führt.
Es soll eine städtebauliche Kubatur und Nutzungsstruktur für das Grundstück erarbeitet werden, welche aus stadtplanerischen, architektonischen, baukulturellen, verkehrlichen, denkmalfachliche, freiraumbezogenen sowie ökologischen Aspekten eine dem Ort angemessene und verträgliche Entwicklung ermöglicht und damit einen nutzungsflexiblen Warenhausstandort des 21. Jahrhunderts neu definiert.
Das K231 bietet den Rahmen für ein einmaliges Projekt in einer der zentralsten Lagen Berlins, der seit jeher Gegenstand von Innovation und Transformation war. Von den Teilnehmenden werden innovative Lösungen und Vorschläge erwartet, die das gewohnte Denken verlassen und ein Leuchtturmprojekt mit Vorbildcharakter schaffen, das Klimaneutralität ermöglicht und den Anforderungen an eine klimaneutrale Mobilität gerecht wird. Gesucht wird ein multifunktionales lebendiges Wahrzeichen, das die Erlebbarkeit von Geschichte, Gegenwart und Zukunft unter einem Dach vereint und das Projektgebiet zu einem lebendigen Stadtbaustein im Herzen der City West wachsen lässt.
Eine holistische Nachhaltigkeit des K231 steht hierbei im Vordergrund. Der Schwerpunkt dieses Projekts in dieser städtebaulichen Phase liegt auf den Themen Mobilität, Ressourcen- und Emissionsreduktion während Betrieb und Herstellung sowie Mikroklima und Biodiversität. Es werden Antworten erwartet, wie ein sinnvolles Bauvolumen mit minimalem Primärrohstoff- und Emissionsaufwand errichtet werden kann, wie ein positiver Effekt auf das Innenraumklima aber auch das Mikroklima und die Biodiversität im Außenraum erzielt werden kann und für den Standort am Ku’damm ein Gebäude mit hoher sozialer Qualität aber auch mit innovativen Ansätzen zur Lösung der Mobilitätsfrage entsteht.
Verfahrensgegenstand ist die Erarbeitung einer angemessen städtebaulichen Dichte und Kubatur und einer Nutzungsstruktur für das Projektgebiet unter Beachtung der unmittelbaren und der weiteren Umgebung. Von den Teilnehmenden werden innovative Lösungen und Vorschläge erwartet, die das gewohnte Denken verlassen und ein Leuchtturmprojekt mit Vorbildcharakter schaffen. Gesucht wird ein multifunktionales lebendiges Wahrzeichen, das die Erlebbarkeit von Geschichte, Gegenwart und Zukunft unter einem Dach vereint und das Projektgebiet zu einem lebendigen Stadtbaustein im Herzen der City West wachsen lässt.
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Gesetzte Teilnehmer |
BIG – BJARKE INGELS GROUP, Kopenhagen
COBE, Kopenhagen
David Chipperfield Architects, Berlin
Henning Larsen, Kopenhagen = Gewinner
Jo Coenen Architects & Urbanists, Amsterdam
MÄCKLERARCHITEKTEN, Berlin
Sergison Bates, Zürich/London
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