Städtebauliche Entwicklung Kepler-Areal in Ludwigsburg

Im städtebaulichen Zusammenhang mit dem Bahnhofsquartier stellt das Kepler-Areal die letzte verbliebene Brachfläche am Bahnhof von Ludwigsburg dar und soll reaktiviert wer- den. Das Areal bietet im Zusammenhang mit der Transformation des gesamten Bahnhofsquartiers eine wichtige Potenzialfläche der innerstädtischen Aufwertung, um hierfür einen neuen stadtbildprägenden Impuls zu setzen.

Die Pflugfelder Unternehmensgruppe möchte ihren neuen Unternehmenssitz auf dem Kepler-Areal realisieren und in einem neu entstehenden urbanen Quartier am Standort integrieren. Im Umgang mit den Rahmenbedingungen des Standorts werden hierfür konzeptionelle und typologische Antworten gesucht, zukunftsfähige Arbeitswelten im dichten städtischen Kontext zu etablieren.

Ziel ist die Realisierung eines lebendigen, nutzungsgemischten Quartiers, das die städte- bauliche Nahtstelle zwischen Innenstadt – Bahnhof – und Weststadt ergänzend zum Westportal und dem benachbarten Franck-Areal, besetzt. Das Kepler-Areal ist Teil des Bahnhofsquartiers Ludwigsburg als Vorhaben im iba’27-Netz.

Aufgrund seiner Lage im Stadtgrundriss und exponierten Lage an der Bahnlinie ist das Kepler-Areal als Hochhauseignungsstandort identifiziert – die Errichtung eines baulichen Hochpunkts birgt damit Chancen eines repräsentativen Firmenstandorts, der dabei ebenso seiner raum- und stadtbildprägenden Bedeutung gerecht werden muss.

Dieser Realisierungswettbewerb schließt an ein Plangutachten zur Klärung der städtebaulichen Rahmenbedingungen im Jahr 2022 an. Die Erkenntnisse aus dieser Planungskonkurrenz mit vier Teilnehmenden sind in diese Auslobung eingeflossen.

Zur Findung eines der zentralen Lage angemessenen Bebauungskonzepts, der städtebaulichen und architektonischen Gebäudevolumen- und Funktionsverteilung, der Erschließung sowie der freiräumlichen Qualitätssicherung loben die Pflugfelder Unternehmensgruppe gemeinsam mit der Stadt Ludwigsburg einen Planungswettbewerb nach RPW aus.

Das Kepler-Areal beschreibt im Wettbewerb die Fläche des Realisierungsteils für den neuen Stadtbaustein. Die übrigen Flächen des Kepler-Dreiecks, die im Wesentlichen durch die Bahnflächen im Osten, die Keplerstraße im Südwesten und die Franckstraße im Norden begrenzt sind, umfassen den Ideenteil und stehen im Fokus freiraumplanerischer und landschaftsgestalterischer Überlegungen zu innerstädtischer Erholungs- und Aufenthaltsqualität, Stadtgrün und Ökologie sowie Vernetzung und Wegeverbindung in einer Stadt der kurzen Wege.

Für das Kepler-Areal werden – im Sinne einer städtebaulich-architektonischen, funktional und wirtschaftlich tragfähigen Entwurfslösung – zukunftsweisende Bebauungskonzepte (Realisierungsteil) gesucht, mit denen die nachhaltigen Zielvorstellungen der Ausloberinnen umgesetzt werden können. Für die freiräumliche Einbindung des Kepler-Areals zielt der Ideenteil auf eine Vielfalt von Vorschlägen zur Stadtvernetzung des gesamten Kepler-Dreiecks.

Gegenstand des Wettbewerbs ist die Planung eines urbanen Bebauungskonzepts auf dem Kepler-Areal mit einem geforderten Nutzungsmix - intelligente, zukunftsorientierte Entwürfe für ein zeitgemäßes Leben zwischen Arbeiten, Bildung, Freizeit und Wohnen.

Für die besondere Geländesituation zur Kepler Straße mit deutlicher Höhendifferenz zu den Planbereichsflächen und gegenüber der das Grundstück begleitenden Bahntrasse sind Lösungen zu finden, die das bauliche Nutzungspotential des Grundstücks möglichst wenig beeinträchtigen.

Gemäß den Zielen einer nachhaltigen Quartiersentwicklung soll ein Vorentwurf entsprechend den formulierten Gestalt- und Nutzungsanforderungen entwickelt werden. Hierzu zählen auch Aussagen bezüglich der Gebäudesetzung im städtebaulichen Kontext, bei einer optimalen Gestaltung und Anbindung der Zugangs- und Funktionsbereiche der Gebäude.

Es wird dabei ein Freiflächenkonzept erwartet, das den Zielen einer hohen Aufenthaltsqualität im Gebiet entspricht. Die gebäudetypologische Ausrichtung sowie die Ausbildung der Fassaden, insbesondere in den EG-Zonen sollen eine ablesbare Nutzung erkennen lassen.

Bereits in der frühen Planungsphase sind anspruchsvolle Zielvorgaben zum energieeffizienten und nahhaltigen Bauen zu berücksichtigen. Dabei ist für die Baumaßnahme nach dem Bewertungssystem der DGNB das Erreichen des DGNB-Platin Standards mit anspruchsvoller Performance in den Themenfeldern Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle und funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Standort angestrebt.

Auf Grundlage des Ergebnisses aus dem durchgeführten Plangutachten ist die städtebaulich-architektonische Quartiersentwicklung nunmehr zu konkretisieren.

Im Rahmen des Plangutachtens 2022 wurden die unterschiedlichen städtebauliche Bebauungskonzepte bewertet und der Beitrag von pesch partner architektur stadtplanung gmbh prämiert und im Sinne einer Masterplanung als Grundlage der weiteren Planung festgelegt.