Aufgabe |
Die Stadt Sachsenheim beabsichtigt im Ortsteil Hohenhaslach, im Landkreis Ludwigsburg, die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Kirbachschule, einer Grund- und Werkrealschule.
Hierzu führt die Stadt Sachsenheim aktuell einen Wettbewerb für Architekten mit Landschaftsarchitekten mit anschließendem Vergabeverfahren mit den Preisträgern des Wettbewerbs durch.
Die Referenzkosten der Kostengruppen KG 300+400, brutto werden inkl. Neubau Schule und Sanierung Schule auf ca. 16,6 Mio. € brutto geschätzt, die tatsächlichen Kosten werden mit der Planung ermittelt. Für das Projekt sollen Fördermittel beantragt werden.
Für die Leistungen der Tragwerksplanung gem. §§ 49, 51 HOAI LPH 1-6, inkl. Objektüberwachung als Besondere Leistung, wird ein geeignetes Ingenieurbüro gesucht.
Die Beauftragung soll stufenweise erfolgen. In der ersten Stufe werden die Leistungsphasen 1-3 beauftragt. Es besteht kein Rechtsanspruch auf die weitere Beauftragung der jeweils nachfolgenden Leistungsstufe, ebenso hält sich der Aufraggeber vor, einzelne Leistungen innerhalb einer Leistungsstufe selbst oder durch Dritte erbringen zu lassen.
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Leistungsumfang |
Die Stadt Sachsenheim beabsichtigt die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Kirbachschule, einer Grund- und Werkrealschule.
Auf dem ca. 16.100 m² großen Wettbewerbsgrundstück befinden sich neben der Kirbachschule (1971) mit ihrer Erweiterung (1999), das Hausmeisterwohnhaus (1971) samt freistehender Garagen und eine Mehrzweckhalle, die Kirbachtalhalle (1978). Das Hausmeisterwohnhaus und die Garagen stehen zur Disposition.
Vier derzeit extern untergebrachte Grundschulkassen sollen in die bestehende Kirbachschule integriert werden, auch soll die bestehende Werkrealschule um einen Zug erweitert werden.
Für die Entwicklung der Kirbachschule zu einer Ganztagesgrundschule soll zudem eine Mensa mit Frischküche sowie weitere erforderliche Betreuungs- und Aufenthaltsräume ergänzt werden.
Für die vorgesehenen Nutzungen der Kirbachschule soll der Gebäudebestand genutzt und durch einen Anbau oder Neubau erweitert werden. Da für die Realisierung auf Interimslösungen möglichst verzichtet werden soll, ist eine sinnvolle Bauabschnittbildung und Bauphasenplanung zu berücksichtigen.
Die NRF für den Umbau und die Erweiterung der Kirbachschule inkl. Sanierung Schule wird mit ca. 5.800 m² angenommen. Bei den Flächen handelt es sich um Richtwerte, die erst nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens festgelegt werden können.
Auf diesem Areal befindet sich auch die sanierungsbedürftige Kirbachtalhalle, die als Mehrzweckhalle für Schulsport, für öffentliche Veranstaltungen der Kommune und von verschiedenen Vereinen der Stadt genutzt wird. Teil des Wettbewerbsverfahrens ist es, diese Halle stärker in das Ensemble der Kirbachschule zu integrieren und dabei mögliche Synergien mit den gewünschten Ganztagsflächen der Schule zu untersuchen. Hierfür kann die Sporthalle strukturell angepasst und neu organisiert werden.
Inwieweit die Einbindung der Kirbachtalhalle möglich und sinnvoll ist, wird im Rahmen des Wettbewerbsverfahren untersucht. Die Beauftragung der Kirbachtalhalle ist zunächst optional.
Bauweisen mit einem hohen Vorfertigungsgrad, welche eine beschleunigte Abwicklung ermöglichen und Beeinträchtigungen im laufenden Betrieb der Schule reduzieren lassen, werden bei guter Eignung begrüßt und bevorzugt.
Baugrundgutachten:
Die Erkenntnisse aus dem Baugrundgutachten sind bei der Planung zu berücksichtigen.
Aktuell liegt das Baugrund- und Gründungsgutachten Dr. Ing. E. Vees, Leinfelden-Echterdingen, von 1978 für die damals geplante Kirbachtalhalle vor, ein aktuelles Baugrundgutachten ist beauftragt worden und wird eventuell in der 2. Phase des Verhandlungsverfahrens zur Verfügung gestellt.
Die vor Ort vorhandenen Keuper-/Mergelböden sind laut Auskunft eines ortskundigen Trag-werkplaners tragfähige Böden. Deren Versickerungsfähigkeit kann jedoch je nach Lage wech-seln.
Tragkonstruktion:
Der Altbau als auch die Erweiterung sind vorwiegend aus Stahlbeton konstruiert. Bauzeitgemäß wurden in weiten Teilen auch Rippendecken realisiert. Nach außen tritt das Bauwerk mit vorge-hängten Beton- und Waschbetonelementen in Erscheinung.
Über die vorhandenen Konstruktionen und daraus resultierenden Möglichkeiten zum Umgang mit dem Bestand (Aufstockung, Anpassungen) gibt liegt der Bericht des Tragwerksplaners, Rainer Klein, Sachsenheim vom 31.08.2023 vor.
Bei der Sanierung ist mit baualterstypischen Schadstoffen umzugehen.
Bauweise I Material:
Erwartet werden Planungsbeiträge, die die Zielsetzung des klimaneutralen Gebäudes unter Be-rücksichtigung von Wirtschaftlichkeit, Funktionalität und Ästhetik erreichen. Die Planung soll dabei eine umfassende Analyse des Gebäudes beinhalten, einschließlich des Baus, des Betriebs und der Entsorgung. Der Wiederverwertbarkeit (Cradle-to-Cradle-Konzept) der eingesetzten Materialen soll ein sehr hohes Gewicht gegeben werden.
Es sollen weitestgehend nachwachsende, ressourcenschonende, ökologisch und baubiologisch unbedenkliche Baustoffe und regionaltypische Materialien eingesetzt werden.
Es ist gewünscht den Bau mit einer Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad,
eventuell mit lokalen Baumaterialien wie Holz, Stampflehm oder auch Kalk-Pisé-Stampfwänden, zu realisieren.
Die Nachhaltigkeitskriterien gemäß Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg (NBBW) vom Landesministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg sind in der weiteren Planung zu berücksichtigen.
Geplanter zeitlicher Ablauf:
Planungsbeginn unmittelbar nach Vertragsabschluss, geplante Inbetriebnahme der Ganztagesbetreuung im September 2026, weitere Maßnahmen können danach folgen.
Ein Baugrundgutachten, ein Tragwerksgutachten, ein Schadstoffgutachten und eine Machbarkeitsstudie werden in der 2. Phase des Verhandlungsverfahrens zur Verfügung gestellt.
Die Machbarkeitsstudie (vom 29.11.2018) und deren Überarbeitung (vom 06.08.2021) wird in der 2. Phase des Verhandlungsverfahrens veröffentlicht, sie stellt jedoch keinerlei Vorgabe für den Wettbewerb dar.
Für das Projekt werden nun auch Planer für die Projektsteuerung, Fachplanung TGA (Elektro) und (HLS) sowie die Fachplanung Bauphysik mittels Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb gesucht. Die Beauftragung soll stufenweise auch hier erfolgen.
Die Verhandlungsgespräche finden voraussichtlich am 10.04.2024 statt. |