Aufgabe |
ANLASS | MOTIVATION
Zum 100-Jährigen Jubiläum im 2022 lancierte IB als Geschenk für die kommende Generation von Architekturschaffenden den studentischen Ideenwettbewerb UTOPIA.
Ziel des Wettbewerbs ist es, den Studierenden eine Plattform für Zukunftsthemen zu geben.
Den Wettbewerb schreiben wir fortan alle zwei Jahre weiter.
Das Thema der zweiten Edition richtet sich auf den zeitgenössischen Architekturdiskurs – auf das umfassende Themenfeld der Suffizienz und spezifisch auf die Frage des LESS.
AUFGABE | LESS
«Imagine there´s no heaven
It´s easy if you try
No hell below us
above us, only sky»
John Lennons ikonischer Song «Imagine», ist im Wesentlichen eine Aufzählung von Abwesenheiten. Diese Abwesenheiten eröffnen jedoch neue Möglichkeiten, alternative Ordnungen und Systeme: Neue Utopien: «Imagine all the people Livin´ life in peace …»
Auch an Wendepunkten der Architektur taucht regelmässig ein Begriff auf, der seine Kraft aus Abwesenheiten schöpft: LESS.
LESS war immer wieder – direkt, indirekt – Bestandteil der Architekturdebatte, sobald Deutungshoheiten, Relevanz und Aufmerksamkeit neu verhandelt und verteilt wurden.
LESS scheint ein wichtiger Indikator für tiefgreifende Veränderungen zu sein.
Die Klimakrise und deren vielfältigen, unmittelbaren Auswirkungen auf unser Leben haben die Architektur an einen Wendepunkt gebracht. Es muss gehandelt werden. Die dringenden, lösungsorientierten Diskussionen und Aktionen lassen dabei wenig Raum, die Grundbegriffe des Wandels – deren Werte und Narrative – zu untersuchen und zu verhandeln. Dies jedoch ist ebenso notwendig, wie pragmatische Antworten zu finden. Das Ziel ist mehr als das Abwenden einer Katastrophe. So muss auch LESS nicht (nur) für Verzicht und Beschränkung stehen. LESS kann viel mehr sein.
Wer Krisen als Nährboden von Utopien erkennt, sieht neue Möglichkeiten und Perspektiven hinter den Herausforderungen der Gegenwart.
Wenn alte Strukturen aufbrechen, entstehen Bruchstellen in sicher geglaubten Paradigmen. Es öffnen sich neue Perspektiven, der Blickwinkel erweitert sich. Die Utopie wird Antrieb eines grundlegenden Wandels der Architekturpraxis – nicht Verhinderung des Untergangs, sondern Aufbruch in eine bessere Zukunft. LESS wird Perspektive, Raum, Möglichkeit, Hoffnung.
UTOPIA: LESS bietet Anlass diese Bruchstellen zu beleuchten, zu entdecken und so ein mögliches Tor in eine wünschenswerte Zukunft aufzustossen. Wir fordern euch zu grundsätzlichen Überlegungen, mehr noch, zu Utopien zum Thema LESS auf.
Was ist LESS in der Architektur von morgen? Ist es eine Befreiung, eine Bereinigung? Ist es eine Bedrohung, ein ungewollter oder gewollter Verzicht? Ist LESS ein Geschenk?
Was ist deine Geschichte, was ist deine Überzeugung zum Thema LESS? Welchen Beitrag leistet die Disziplin der Architektur in einer Utopie des LESS?
Zeige uns einen möglichen Beitrag der Architektur zu einer Utopie des LESS anhand eines prototypischen Experiments: Stelle deine Utopie zum Thema LESS auf einem A1 in Wort, Zeichnung und Bild dar. Erkläre zusätzlich in einer einfachen Videobotschaft von max. 90 Sekunden deine Motivation und das Ziel deines Beitrags.
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