Porsche Design Tower

Interpretation der Design-Haltung Porsche Design

Ein „hohes Haus“ stellt immer eine besondere Herausforderung für die Architekten und Planer dar. Reizvoll und gestalterisch naheliegend scheint oftmals die rein formale Herangehensweise an eine solche Planungsaufgabe zu sein. Analogien zu schönen Gestaltungselementen, zu Design-Ikonen sind oftmals der einzige Ideengeber.
Als allzu oberflächlich könnte man ein solches Herangehen bezeichnen, will man sich dem Thema eines Wohnhauses angemessen architektonisch nähern. Eine Verwendung, oder gar ein Kopieren von Gestaltungselementen und bekannten Formensprachen von Porsche Design wäre sicherlich nicht zielführend, wäre gänzlich unzureichend und ist daher grundlegend zu vermeiden.
Die architektonischen Ideen müssten inhaltlich begründet sein und sollten gleichwohl funktionalen Aspekten folgend überhöht besetzt werden. Ebenso sollte die eigenständige Interpretation und das selbstbewusste Auftreten des neuen Haus in ganz selbstverständlicher Art und Weise aus den stadträumlichen Rahmenbedingungen einerseits und den innenräumlichen Qualitäten und Bedürfnissen andererseits entwickelt werden.
Nur so, unter Einbeziehung unterschiedlicher, teilweise positiv ergänzender Parameter, wird ein neuer Stadtbaustein entstehen können, der in einer eleganten Symbiose die Nutzungsanforderungen spielerisch kombiniert und mit den formalen Grundüberlegungen zu einer einzigartigen architektonischen Landmarke verschmelzen lässt.


Gestaltungsqualität Architektur

Ein Hochhaus mit Wohnungen ist sicherlich einer differenzierteren Betrachtung ausgesetzt als ein rein funktionaler Verwaltungsbau. Oftmals sind moderne Bürogebäude eine Ansammlung von gestapelten Geschossdecken. Kommunikative Bereiche, Rückzugsbereiche mit schönen Außenraumbezügen und wohnlichen Elementen sind nur selten zu finden. Wäre es daher nicht schön, wenn gerade ein Wohnhochhaus diese Qualitäten bieten könnte?
Ein eigener Garten vielleicht, zumindest jedoch eine Terrasse oder Loggia sollte in jeder Wohnung angeboten werden können. Die Gärten könnten sich von der Parkanlage ausgehend in die Höhe entwickeln, das Haus umgarnen, ihm seine unvergessliche Anmut verleihen und die Bewohner jeden Tag erfreuen. Der Ausblick zur Frankfurter Skyline ist fast schon „gratis“, wenn denn die Wohnungen richtig ausgerichtet sind. Ein schöner Leitgedanke, der vielfältige und individuelle Gestaltungsmerkmale hervorbringen wird.
Der Porsche Design Tower wird nicht als additive Komposition verschiedener Nutzungseinheiten verstanden. Vielmehr ist an eine Gebäudeskulptur gedacht, die sämtliche Funktions- und Gestaltungsmerkmale intelligent fügt und diese in einer erfrischenden Interaktion zu einem eigenständigen und selbstbewussten Haus verbindet.
Die Balkone, Loggien, Terrassen und Wintergärten, teilweise zweigeschossig, verleihen der Fassadengestaltung durch differenzierte Vor- und Rücksprünge eine spannungsvolle Tektonik. Die individuell gestalteten Brüstungselemente der Balkone bereichern die Fassadengestaltung zusätzlich mit einer authentischen Dynamik. Integrierte Pflanzbeete für Gräser und kleinere Bäume unterstützen den Gedanken eines vertikalen Gartens.


Gestaltungsqualität Freiräume

Geländemodellierungen mit leicht geneigten Wiesen, scharf konturierten Böschungen und eingeschnittenen Wegen bestimmen den artifiziellen Charakter des Gleisdreieck-Parks. Die radiale Grundstruktur und die Topographie des Parks stellen den denkmalgeschützten Wasserturm in den Mittelpunkt der Geometrie. Die schiefen Rasenebenen steigen vom Industriedenkmal ausgehend leicht an und werden dabei von den weitgehend horizontal verlaufenden Wegen durchzogen.
Der Gleisdreieck-Park wird mit zwei großzügigen Wegeverbindungen beidseitig des Porsche Design Tower von der Europa-Allee erschlossen. Der Weg am Fuße der Bahnböschung kann zudem für die Erschließung der Bahnbetriebsflächen genutzt werden. Die radial und tangential verlaufenden Parkwege stellen neue Bezüge zu den angrenzenden Wohngebieten her und vernetzen die öffentliche Grünanlage mit ihrem städtischen Umfeld.
Am Wasserturm entsteht eine große befestigte Fläche, die für temporäre Veranstaltungen genutzt werden kann. Lange, geschwungene Sitzelemente grenzen den Platz zu den Rasenflächen ab.
Den Übergang zwischen Park und dem Baufeld des Porsche Design Tower markiert ein etwa 10m breiter Streifen, der durch geschnittene Hecken gegliedert ist. Es entsteht eine Sequenz unterschiedlich gestalteter Räume - Staudenbeete, Spielflächen, Rasenteppiche mit Skulpturen, Sitznischen. Zierkirschen sind in disperser Anordnung darüber verteilt. Der Heckenstreifen bietet attraktive Aufenthaltsorte und schafft gleichzeitig eine diskrete Distanz zwischen dem öffentlichen Park und dem Entree zum Gebäude.
Die Parkwege und der Platz um den Wasserturm werden mit epoxydharzgebundenen Splittdecken hergestellt. Für die Eingangsbereiche des Porsche-Towers hingegen sind großformatige Betonplatten vorgesehen.
Die Rasenflächen sind weitgehend frei von Bepflanzung und Möblierung, sodass sich der Eindruck eines weitläufigen Parks mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten einstellt. Zum Bahndamm hin verdichtet sich die Gehölzbepflanzung und bildet gemeinsam mit der Böschung einen grünen Raumabschluss aus.


Qualität der inneren und äußeren Erschließung für Fußgänger und Fahrzeuge

Der Haupteingang zum blvd Mitte wird als Einschnitt in der „Skulptur“ ausformuliert. Auf ein rein dekoratives Vordach, oder eine stilvoll gestaltete Eingangstüre zur Kennzeichnung des Haupteingangs kann so verzichtet werden. Ein schöner, aufgeweiteter Vorplatz wird entstehen, wobei somit das Haus selbst seine Bewohner und Gäste durch eine elegante Geste in Empfang nimmt und herzlich willkommen heisst.
Die Hauptlobby, die Büroeinheiten, die Driving-Range, sowie der öffentlichen Durchgang zur Parkanlage nach Süden sind von hier zu erreichen. Die Aufzüge zu den Wohngeschossen sind zur Fassade nach Westen hin orientiert, gut belichtet und ideal einsehbar für den Concierge.
Die Rampe zu den Parkebenen des 1. - 4. Obergeschosses ist vom blvd Mitte erreichbar. Im 1. Obergeschoss wird die Rampe integraler Bestandteil der Gebäudeskulptur und formuliert für den Ausgang nach Süden zum Park ein großzügiges und schönes Vordach aus.


Qualität Wohnungsgrundrisse und der inneren Erschließung

Die Vorbereiche der Aufzüge der Obergeschosse sind zur Außenfassade nach Osten hin orientiert. Erreicht man das gewünschte Geschoss erhält man bereits von hier einen phantastischen Blick zur Frankfurter Skyline. Die Flure der Wohngeschosse sind natürlich belichtet und haben jeweils einen Bezug und freien Blick ins Freie.
Der Porsche Design Tower bietet einen reichhaltigen Mix an unterschiedlichen Wohnungen. Alle Wohneinheiten sind als Art „Loft-style“ entwickelt und bieten durch das offene und flexible Layout eine Vielzahl von unterschiedlichen, später noch festzulegenden Ausbaustandards. Jede Wohneinheit hat einen großzügigen Außenraumbezug über großzügige mit der Möglichkeit einer individuellen, natürlichen Belüftung der Räume.