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2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Wohnbebauung Lokstedter Höhe

Blick auf den Quartiersplatz

Blick auf den Quartiersplatz

3. Rang

TCHOBAN VOSS Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAULICHES KONZEPT ::
Wohnungsbau direkt und parallel zur U-Bahn-Haltestelle Hagenbecks Tierpark ist schon eine Herausforderung!
Die aus Schallschutzgründen erforderlichen Einschränkungen bei der Grundrissgestaltung bestimmen im Wesentlichen den Gebäudetypus (Baustein) entlang des Bahndamms.
Um einen optimalen Schallschutz für das gesamte Baugebiet zu erreichen, haben wir eine durchgängige, in der Gebäudetiefe leicht verspringende Bauzeile mit 4- und staffelgeschossiger Bauweise entlang der Bahn angeordnet .
In der 2. Reihe - etwas verkürzt - ist ein 3-geschossiger Baukörper mit Staffelgeschoss vorgesehen im Übergang zu den geplanten 3-geschossigen Bauzeilen auf dem Baufeld B entlang der Julius-Vosseler-Straße.
Der Baukörper entlang der Bahn ist in seinem Nordteil abgeknickt und schirmt dadurch auch das Grundstück von der nördlichen Koppelstraße ab. Hier bildet sich durch die zurückgezogene zweite Gebäudezeile auf der Ostseite des Grundstücks ein Quartiersplatz heraus, der über einen Durchgang von Westen erschlossen ist.
Der gesamte städtebauliche Vorschlag stellt schon eine eigenständige und selbstverständliche Kubatur dar, die sich durch die sich nach Süden abstaffelnden Gebäudehöhen in dem heterogenen Umfeld einordnet, aber auch deutlich die Chancen einer Verdichtung wahrnimmt.
Fritz Schumacher hätte sich gefreut: Verdichtung an den U-Bahn-Haltestellen.


BAULICHES KONZEPT ::
Unser Konzept sieht vor, die Baumasse der beiden Gebäudezeilen derart zu gliedern, dass einzeln ablesbare Gebäude mit eigenem Charakter und eigener Adresse entstehen.
Die Gliederung wird zum Einen erreicht durch das Höhengliederung der Baukörper durch die Abstaffelung nach Süden und durch das Herstellen von starken vertikalen Linien durch leichte Vor- und Rücksprünge in den Fassaden. Zum Andern durch das Herausarbeiten der verschiedenen Einzelhauscharaktere mit eigenen "Gesichtern" durch wechselnde Fassadenmaterialien - Klinkerriemchen und Putz und durch Variationen prägnanter Details, wie z.B. Balkongeländer und Absturzsicherungen.

Durch die Beschränkung auf wenige Varianten und durch die Wiederholung gleicher Elemente zerfallen die Gebäudezeilen strukturell jedoch nicht in völliger Beliebigkeit, sondern eine ordnende und verbindende Handschrift bleibt klar erkennbar: Trotz der thematischen Varianz erscheinen die Zeilen aus einem Guss.
Wir sind überzeugt, dass durch diese Vielfalt eine leichte Identifikation der Bewohner mit "ihrem" Hauser möglich wird.

GRUNDRISSKONZEPT ::
Die Gebäudezeile entlang der Bahn ist so organisiert, dass die Schlafräume auf der dem Lärm abgewandten Seite liegen. Durch die Orientierung der Treppenhauskerne zur Bahn ist hier ein 3-Spänner möglich. In der 2. Reihe sind weitgehend 4-Spänner vorgesehen, wobei die Treppenhäuser nun nach Osten orientiert sind und alle Wohnzimmer und Balkone zur Grünen Mitte nach Westen.
Alle Grundrisse entsprechen den Vorschriften des geförderten Wohnungsbaus.

KONSTRUKTION + MATERIAL ::
Die Gebäude können in konventioneller Bauart als Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken ausgeführt werden. Die Realisierung von den in den Wohnungsbau üblichen Wand- und Deckenstärken ist auf Grund der kleinteiligen Grundrisse natürlich ohne Weiteres möglich.
Die Fassaden werden als WDVS-Fassaden mit Putz- bzw. Riemchenoberflächen ausgeführt.
Die Fenster sind wo möglich als bodentiefe Fenster mit außenliegender Absturzsicherung geplant, eine Variante mit Brüstungsriegel und absturzsichernder Festverglasung ist auch vorstellbar. Die Balkone werden als Betonfertigteile mittels Isokörben an den Geschossdecken befestigt, die Balkongeländer sind verzinkte Vertikalstabgeländer, optional mit textiler Bespannung auf der Innen- oder Außenseite.
Der Innenausbau erfolgt gemäß Baubeschreibung der IFB Hamburg.

ERSCHLIESSUNG ::
Das Grundstück der ehemaligen P+R-Anlage ist im Norden von der Straße Lokstedter Höhe und im Süden von der kleinen Stichstraße Julius-Vosseler-Straße öffentlich erschlossen. Beide Erschließungen werden für die Feuerwehr genutzt. Der ruhende Verkehr ist in der Tiefgarage angeordnet, die über die Lokstedter Höhe erschlossen ist.

Die geforderten drei Besucherparkplätze werden von der südlichen Stichstraße erschlossen,die beiden Carsharing-Parkplätze sind in der Tiefgarage untergebracht, ebenso der Großteil der notwendigen Fahrradstellplätze

Als öffentliche Fußwegverbindung durch das Wohnquartier vom U-Bahnhof zur Stichstraße Julius-Vosseler-Straße ist ein neuer Steg vom Bahnhof auf der Westseite der Wohnbebauung über den Quartiersplatz (durch das Torhaus) auf die Ostseite der 2. Zeile hin zur Stichstraße gelegt worden. Dadurch bleibt der Freiraum - die grüne Mitte - frei von einer öffentlichen Durchwegung. Gleichzeitig stellt die öffentliche Fußwegverbindung einen abwechslungsreichen Weg dar.

Die auf der Westseite entlang der Bahn und auf der Ostseite an entlang der Grundstücksgrenze geführten Fußwege erschließen zugleich die Eingänge zu den Häusern.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entscheidung der Verfasser, die Erschließung der Gebäude jeweils von Westen bzw. von Osten, auf den voneinander abgewandten Gebäudeseiten anzuordnen wird von der Jury bezüglich der Auffindbarkeit und der nachbarschaftlichen Qualität als weniger gute Lösung bewertet. Die Hierarchie der verschiedenen Wege, einschließlich der Verbindung zum Bahnhofsvorplatz ist nicht klar definiert.
Lageplan

Lageplan

Blick auf das Torhaus

Blick auf das Torhaus

Abgabeplan 01

Abgabeplan 01

Abgabeplan 02 - Ansichten + Grundrisse

Abgabeplan 02 - Ansichten + Grundrisse

Abgabeplan 03 - Ansichten + Grundrisse

Abgabeplan 03 - Ansichten + Grundrisse

2. Rang 3 / 3