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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2015

Erweiterungsbau für das Staatsarchiv

2. Preis

Preisgeld: 13.000 EUR

Grellmann, Kriebel, Teichmann & Partner

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit beinhaltet auf wohltuend zurückhaltender Darstellungsbasis alle grundsätzliche Anforderungen wie Nutzflächen und Laufmeter Regallänge. Der Entwurf fußt auf einer logischen und konsequent durchgehaltenen städtebaulichen Grundhaltung, die die wichtigen im Bestand vorhandenen Bezugslinien aufnimmt, dabei aber durch das bewusste oberirdische Abrücken vom Bestandsbau aus den 60er Jahren eine den Straßenraum belebende Platzsituation erzielt. Die aus dem Schwarzplan ablesbare Einfügung in die Feinkörnigkeit der Umgebung ist herausragend.

Die Baulinie wird eingehalten.
Durch die effektive Ausnutzung des Raumvolumens im Untergrund fällt es der Arbeit leicht, die Traufhöhe des historischen Archivgebäudes zu unterschreiten.
Der gewonnene Freiraum auf Straßenhöhe trägt zur Erhaltung von grünen Freiräumen im Hain bei.
Die Baukörperhöhe vermittelt ebenso zur umgebenden Wohnbebauung, wie auch die nördliche und südliche Baukörperkante.

Durch die großflächige Anordnung von zwei Tiefgeschossen gelingt es ein im Maßstab quartierverträgliches und eindeutig dem historischen Altbau untergeordnetes Bauwerk zu schaffen, dass aufgrund der, von den Untergeschossenen betrachteten zentralen Erschließung, eine sehr wirtschaftliche und funktional ausgestattete Grundrißorganisation zeigt. Der im 2. OG fehlende Übergang zwischen Bestandsgebäude und Neubau wird als erheblicher Mangel empfunden. Eine, für das 2. UG erforderliche zusätzliche vertikale Erschließung kann problemlos eingezogen werden.

Die feingliedrige Fassadengestaltung nimmt deutlichen Bezug auf die Geschossigkeit ohne sich übertrieben der historischen Lochfassadenumgebung anzubiedern. Die Massivität des Wandaufbaus wird aus Sicht der Nachhaltigkeit als sehr positiv bewertet. Die zu geringe Raumhöhe im Geschoß unter der Freifläche zwischen Bestand und Neubau genügt nicht den Anforderungen.

Die Luftverteilung im Boden wird Nutzerseitig abgelehnt. Die Energieversorgung über ein Blockheizkraftwerk erscheint nicht sehr sinnvoll und es ist keine Nutzung regenerativer Energien erkennbar.
Die Technikflächen sind knapp bemessen.

Aus wirtschaftlicher Sicht muss die Realisierbarkeit der beiden Tiefgeschosse im Kostenrahmen nachgewiesen werden.