Kindergarten mit Gemeindebereichen der ev. Johanneskirche

Der Aufgabe für die Pfarrgemeinde Merzhausen eine neue Kindertagesstätte mit Gemeindebereich zu erstellen, begegnen die Verfasser der Arbeit 1010 mit dem Vorschlag eines zusammenhängenden Ensembles von Kirche und KiTa mit Gemeinderäumen. Ein großzügiger Vorbereich mit einladender Treppenanlage und integrierter Rampe lässt eine der Bauaufgabe angemessene Vorzone erwarten. Ein neu eingefügtes Vordach verbindet die Kirche mit dem KiTa Gebäude. Die Erschießung ist über 2 Eingänge rechts und links der Kirche, vom Dorfbach aus und durch 2 separate Eingänge in die KiTa sehr üppig ausgefallen.
Das Foyer der Kirche wird nahezu belassen und stellt einen angemessenen Eingang in den Kirchenraum dar. Der große Saal wird nach Westen etwas erweitert, so dass eine gute Proportion entsteht und die gewünschte Erweiterung erfüllt wird. Die Belichtung des Saals erscheint allerdings als nicht ausreichend. Die neu zu erstellenden Gemeinderäume sind zusammenhängend im OG untergebracht und können zu der KiTa Nutzung abgeschlossen werden. Eine separate Treppe und Aufzugsanlage gewährleisten die Erschließung. Ein kleines Manko ergibt sich aus der ggf. gemeinsamer Nutzung des Aufzugs, auch für den KiTa – Bereich. Diese Nutzung ist zu erwarten, da der Mehrzweckraum im OG untergebracht ist. Hier überschneiden sich Funktionsbereiche.
Alle 3 KiTa – Gruppenräume und zugeordnete Nebenräume sind im EG platziert und haben auch aufgrund der verschiedenen Himmelsrichtungen unterschiedliche Raumqualitäten. Die Möglichkeit eines direkten Außenzugangs von den Gruppenräumen wird sehr geschätzt. Diese Grundrissorganisation wird etwas durch eine aufwändige Erschließung erkauft, die leider keinen Mehrwert durch einen zentralen Aufenthalts- und Spielort entstehen lässt. Im Obergeschoss ist neben den Büroräumen auch der Mehrzweckraum zu finden. Dieser ist weit weg von den Gruppenräumen und für kleine Kinderbeine nicht ganz einfach zu erreichen. Der Essbereich und die Küche liegen funktional sehr gut am Eingangsbereich.
Der Bauabschnitt 2 ist grundsätzlich möglich, durch die Winkelstellung in Süd – Ost Richtung und der damit verbundenen Lärmemission durch die Hauptstraße sind erhebliche Belastungen zu erwarten und Kompensationsmaßnahmen vorzusehen. Ohne den 2. Bauabschnitt wirkt der Baukörper etwas unvollendet.
Die Fassade zeigt sich nach Norden und Osten als geschlossene Lochfassade, nach Süden ist diese großzügig verglast, und zeigt gestalterische Qualitäten.
Die Kennwerte liegen mit Ausnahme der Verkehrsfläche im Durchschnittlichen Bereich und lassen eine wirtschaftliche Erstellung erwarten.
Die Arbeit zeig ihre Stärken vor allem in der Schaffung eines Ensembles und stellt einen guten Beitrag zu dem Wettbewerbsverfahren dar.