Wohnen in Gutleutmatten-Ost

Das Gebäude orientiert sich eindeutig zur Eschholzstraße hin und wird folgerichtig auch von dieser Längsseite über zwei Eingänge erschlossen. Ein mittig platzierter Rücksprung im Dachgeschoss führt zu einer Betonung der Gebäudeecken und verleihen dem Gebäude eine kräftige städtische Erscheinung, die dieser Stelle angemessen ist. Leider wird dieser Gestaltungsansatz nicht in der Sockelzone fortgeführt, die Zugänge in das Haus sind leider nur sehr lapidar formuliert. Dies betrifft in gleichem Maß auch die Freiflächengestaltung in diesem Bereich.

Die Erschließung der nur 16 Wohneinheiten über zwei Treppenhäuser mit je einem Aufzug erfüllt sämtliche Anforderungen an Barrierefreiheit und die Rettungswege. Allerdings geht dies zu Lasten der Wirtschaftlichkeit.

Die Wohnungen sind funktional und gut belichtet, allerdings wird die Situierung von Schlafzimmern zur Eschholzstraße hin kritisch bewertet, der Schallschutz kann nur durch zusätzliche technische Lüftungsanlagen gewährleistet werden. Außerdem entspricht das angebotene Wohnungsgemenge nicht den Vorgaben, es fehlen vor allem die kleineren Wohnungen.

Sämtliche Nebenräume wie Fahrradabstellplätze, Kinderwagen, Müll werden ausschließlich im UG angeboten, was nicht den alltäglichen Nutzungsgewohnheiten entspricht. Das großzügige Angebot an Flächen im UG wird durch die unterirdische Überschreitung des Baufensters erreicht. Dies führt dazu, dass der Innenhof von der sogenannten Planstraße her nicht barrierefrei erschlossen werden kann.

Die Aussagen zur Freiraumgestaltung sind sehr pauschal formuliert, eine durchgehende Gestaltidee ist nicht zu erkennen. Während die Vorzone entlang der Eschholzstraße auch im Blick auf die Wohnqualität der EG-Wohnungen zu überdenken ist, scheint der Innenhof zunächst gut zoniert. Die Freifläche der Kita ist in der weiteren Bearbeitung einzuzäunen, Vorschläge für Standorte und Gestaltung des notwendigen Spielplatzes und gemeinschaftlich zu nutzender Fläche zu formulieren.