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Offener Wettbewerb | 10/2015

Neugestaltung der östlichen Theresienstraße und der Ludwigstraße

1. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

A24 Landschaft

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit schafft mit einem optisch abgesetzten Nutzungsband im Straßenraum attraktive Aufenthalts-, Gastronomie- und Spielflächen in der Fußgängerzone. Der tradierte Straßenquerschnitt mit ablesbaren Geh- und Fahrbereichen wird dabei allerdings aufgelöst. Mit dem Ausstattungsband wird die räumliche Eindeutigkeit des Straßenraums geschwächt und die Sichtbarkeit der gegenüberliegenden Erdgeschosszone vermindert. Allerdings werden durch das mittig liegende Nutzungsband die Fußgänger direkt vor die Schaufenster der Geschäfte geleitet. Der in den Stadtboden eingearbeitete urbane Code ist zurückhaltend, strukturiert den Belag und ist mit den eingearbeiteten Schriftbändern gut geeignet um historische Informationen zu transportieren. Der Kreuzungspunkt am Schliffelmarkt ist gut gelöst und wertet die städtebauliche Situation unter Erhalt des Bestandsbaumes auf. Diese Maßnahme unterstreicht auch die Bedeutung des Platzes als Knotenpunkt in der Platzfolge von Süd nach Nord (Mohrenkopf, Rathausplatz, neuer Schliffelmarkt, Franziskanerplatz) und der Fußgängerzone von Ost nach West. Das angebotene bodengleiche Wasserspiel am Schliffelmarkt schafft mit der angrenzenden langen Bank hohe Aufenthaltsqualität. Gleichzeitig wird mit dieser Maßnahme ein barrierefreier Zugang zur St. Moritz-Kirche geschaffen.

Die im Text aufgezeigten Flächen für die Feuerwehr lassen sich im Plan an einigen Stellen nicht nachvollziehen. Durch die durchgängige Dichte der Ausstattung im Nutzungsband sind Probleme im alltäglichen Lieferverkehr mit parkenden und überholenden Fahrzeugen zu erwarten. Durch die Tatsache, dass sich die Einrichtungen für das Stadtfest auf dem Nutzungsband befinden, ist hier ein hoher Umbauaufwand zur Vorbereitung des Festes zu erwarten. Die Entnahme der Bäume an der Mauthstraße wird kritisiert.

Die Gestaltung des Stadtbodens in seiner zurückhaltenden einheitlichen Ausbildung und in seiner Materialität wird positiv bewertet. Die angebotene Ausstattung greift den Bestand auf und ist angemessen. Angaben zu einer atmosphärischen Beleuchtung werden vermisst. Der vorgeschlagene Ausbau lässt eine wirtschaftliche Realisierung erwarten. Durch die werthaltigen Materialien und die funktionsgerechte Bauweise ist auch Nachhaltigkeit zu erwarten.

Insgesamt stellt die Arbeit einen wertvollen Beitrag unter dem Hauptaspekt Aufwertung und Belebung der Innenstadt dar.