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Konkurrierendes Verfahren im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung | 09/2006

Tempelhofer Hafen

2. Preis

häfner jiménez betcke jarosch landschaftsarchitektur gmbh

Landschaftsarchitektur

  • Mitarbeitende:

    Prof. Inga Hahn, Christian Sommer , mit: ARUP, Dinnebier-Licht, Lichtkunst: Hans Peter Kuhn

Erläuterungstext

Die Idee

Lagen am Wasser besitzen eine hohe Attraktivität, die Oberfläche spiegelt die Umgebung wider. Wasser ist gemäß Tages- und Jahreszeit bewegt, zieht an und weckt Emotionen.
Dieses elementare Potential des Tempelhofer Hafens wird in seiner Größe und Wirkung erhalten und akzentuiert. Die historische Symmetrie des Hafenbeckens wird wieder hergestellt und so das denkmalgeschützte Ensemble aus Speicher und Hafenbecken gestärkt.

Die klar gefasste Wasserfläche, wirkt wie ein Spiegel in der sich nicht nur Speicher und Ullsteinhaus spiegeln, sondern auch die Kräne der ehemaligen Hafennutzung. Ein lebendiges Bild entsteht, das von Historischer Kaimauer und den beiden Molen symmetrisch gerahmt wird.
Der Entwurf arbeitet die vorhandenen Qualitäten dieses einmaligen Stadtraumes heraus und macht ihn nutzbar. Nach den großen Schiffen kommt nun der Mensch als Neuer Nutzer an diesen Ort. Neben der mehr als 2m über dem Wasserspiegel liegenden Verladeebene wird eine zusätzliche Nutzungsebene auf Wasserniveau für den Menschen eingeführt.
Ein Holzsteg, als das Becken veredelnder Rahmen, führt den Menschen auf Tuchfühlung an das Wasser. Der Mensch wird so zum Teil des gerahmten Bildes.


Der Rahmen

Der umlaufende Holzsteg betont die klare, lineare Gestalt des Historischen Beckens und ordnet sich ihm in seiner schlichten Formensprache unter. Ausgeführt als Schwimmsteg bleibt er beweglich und hält die historische Kaimauer frei.
Die Wasserfläche wird als großes bespielbares Plateau für Bootliegeplätze, temporäre und saisonale Veranstaltungen wie Wasserkonzerte, Restaurant- und Badeschiffe oder Miniaturbootrennen verstanden. Der Rahmen bildet die Tribüne. Die Böschungen an der Ost- und Westseite treppen sich als großzügige Betonsitzstufen von der Kaiebene auf den Steg. Entlang der Kaimauer erschließt eine lange Sitzbank aus Holz den Blick auf Hafenbecken und Ullsteinhaus. Holzbänke auf den erhabenen Molen bilden ihr Pendant im schattigen Bereich. Der offene Charakter der Wasserfläche wird erhalten.


Platz am Tempelhofer Hafen / Die Metallwolke

Passiert der Autofahrer auf dem Tempelhofer Damm den ehemaligen Hafen, fängt eine großzügige Metallwolke seinen Blick. Als Schattendach inszeniert und akzentuiert sie den Blick der Ankommenden auf die Freianlagen am Hafenbecken. Eine verästelte Stahlkonstruktion ist mit einem Metallgewebe umspannt. In ihrer Ausrichtung fasst sie den geplanten Glaskörper. Die Metallwolke wird auf Straßenniveau zum markanten Merkzeichen für den tiefer gelegenen Tempelhofer Hafen. Die Platzfläche wird für flexible Nutzungen, wie z.B. Markt, offen gehalten. Technikanschlüsse können in die Stahlkonstruktion integriert werden. Stufen im oberen Bereich strukturieren die Fläche.


Der Rundgang

Holzsteg und Historische Kaiebene verbinden sich über zwei lang gezogene Rampen zu einem abwechslungsreichen Rundweg mit ständig wechselnden Blick- und Sichtbeziehungen um das Hafenbecken. Die klare Rahmenform bietet Orientierung. Die Rampen schneiden sich in die großzügigen Betonsitzstufen und führen so an den Sitzenden vorbei. Zwei Blätterdächer aus geschnittenen Platanen auf den Molen offerieren schattigen Raum zum Boule spielen und für Außengastronomie.


Die Erschließung

Der Tempelhofer Hafen integriert sich mit einer neuen Brücke in die Wegeverbindung des Grünzuges am Teltowkanal. Eine Rampe leitet im Nordosten über die Ordensmeisterstraße Richtung Franckepark.
In direktem Anschluss an den U-Bahnhof Ullsteinstraße führt eine großzügige Stahltreppe vom Tempelhofer Damm auf das Hafenniveau. Der Zugang vom Platz ist u.a. barrierefrei 24h über den Glaskubus gewährleistet.


Lichtkonzept

Die Elemente des Entwurfs werden zu Selbstleuchtern, die Metallwolke aus ihrem Metallgewebe heraus, die Sitzstufen mit Einbauleuchten und der Steg auf dem Wasser schwebend mit einem Unterwasserlicht. Eine Lichtlinie entlang seiner Außenkante definiert den Übergang zum Wasser. Ein besonderer Akzent sind farbige Leuchten an den Kränen.