AntoniterQuartier - Kirche.Platz.Leben in der Stadt

Die Arbeit zeigt eine explizit urbane Haltung, indem sie sämtliche Freiräume als öffentliche Platz- und Straßenräume mit allseitig gleichwertigen Raumkanten ausbildet. Diese Haltung erfährt im Preisgericht besondere Würdigung. Der südlich der Antoniterkirche ausgebildete Platz ist angenehm großzügig be-messen. Die neue räumliche Verbindung zur Antoniterstraße ergänzt logisch das städtische Gefüge; an der Cäcilienstraße fehlt derzeit allerdings noch ein adäquater Zielpunkt. Fraglich ist, ob alle am Verbin-dungsweg angegliederten Einzelhandelsflächen ausreichend nachgefragt werden. Sämtliche kirchlichen Funktionen sind nachvollziehbar in einem freistehenden Gebäude (Solitär) über vier Geschosse ange-ordnet mit gutem Zugang von der Antoniterkirchenseite. Durch die vertikale Anordnung der Flächen sind der Flexibilität und Nutzbarkeit möglicherweise Grenzen gesetzt. Sehr prominent im EG und 1. OG ist das Café positioniert. Es wird eine besonders hohe Anzahl von Wohnungen angeboten, welche gut organisiert im östlichen Baukörper zu finden sind. Die Lage der großen Wohnungen ist allerdings in schalltechnischer Hinsicht nicht optimal. Kritisch wird die durchgängig gleichförmige Fassadengestal-tung gesehen, welche nicht die Besonderheiten kirchlicher Nutzungen widerspiegelt. In baulich-konstruktiver Hinsicht scheint die Wirtschaftlichkeit des Projektes gegeben; die dargestellte Umsetzung in Bauabschnitten erscheint realistisch. Insgesamt handelt es sich um eine eigenständige städtebauli-che Lösung, welche besondere Würdigung im Preisgericht erfährt.