Einladungswettbewerb | 07/2015
Neubebauung auf dem GelÀnde der ehemaligen Hauptpost
©Max Dudler
ein 1. Preis
Preisgeld: 45.000 EUR
Architektur
TGA-Fachplanung
Leonhardt, AndrÀ und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG
Tragwerksplanung
Modellbau
ErlÀuterungstext
STĂDTEBAU
TĂŒrme und DĂ€cher
Das Stadtbild von NĂŒrnberg ist stark geprĂ€gt durch seinen historischen Kern und seiner charakteristischen Architektur der TĂŒrme und DĂ€cher. Alle stĂ€dtebaulichen Entwicklungen nehmen direkt oder indirekt darauf Bezug. So auch die Lage und Ausrichtung des Hauptbahnhofs in der VerlĂ€ngerung der KönigsstraĂe, mit direkter Verbindung in die Altstadt zum weltbekannten âNĂŒrnberger Christkindlesmarktâ. Diese Verbindung besteht jedoch weniger optisch, vielmehr funktional in Form eines unterirdischen Tunnels. Der darĂŒber liegende, dreiecksförmige Bahnhofsplatz hingegen verliert seine ursprĂŒngliche Sinnhaftigkeit als Ort des Ankommens, Verweilens und visuellen Vermittlung.
Unser Entwurf fĂŒr die Sanierung und Neubebauung des GrundstĂŒcks der ehemaligen Hauptpost in NĂŒrnberg versucht diese unbefriedigende stĂ€dtebauliche Disposition zu korrigieren. Dies gelingt vor allem durch eine neue stĂ€dtebauliche Setzung des Hochhauses östlich vom BahnhofsgebĂ€ude. Entgegen der bisherigen Bebauung des âErgo Hochhausesâ direkt an der BahnhofstraĂe wird der Hochpunkt weit von dieser zurĂŒckgesetzt. Dies bewirkt eine rĂ€umliche Aufweitung des Bahnhofvorplatzes, der bis in das neue Quartierinnere hineingezogen wird.
GebÀudefigur und Korrelation
Das neue Hochhaus wird weniger als SolitÀr, sondern als Teil einer komplexen und zusammenhÀngenden GebÀudefigur betrachtet. Zusammen mit einem Zweiten, etwas niedrigeren Hochpunkt bildet er eine Torsituation in Richtung Altstadt sowie in das Quartierinnere. Es entsteht eine stÀdtebauliche Korrelation zwischen Alt- Stadt und Neu- Stadt.
Kolonnaden und Adressbildung
Die stĂ€dtebaulich einladende Geste des Quartiers wird unterstĂŒtzt durch Anordnung von KolonnadengĂ€ngen zum Bahnhofsplatz und zum Quartierinneren. Die Adressbildung wird durch Oberlichtdecken im Abendlicht noch verstĂ€rkt.
Der Rundbau wird Teil der GebĂ€udefigur und der Rauminszenierung. Seine dynamische Form wird durch sein neues Vis a Vis unterstrichen. Durch die versetzte Anordnung der GebĂ€udeköpfe und der Ăffnung des Quartiers zum Bahnhofsplatz entsteht eine attraktive Adressbildung auch fĂŒr die Nutzung in âin der 2. Reiheâ.
Funktionshof und Plattform
Die AuĂenrĂ€ume werden durch die komplexe GebĂ€udefigur im Grundriss und Schnitt konsequent in 2 Bereiche geteilt: in eine FuĂgĂ€ngerzone zum Bahnhofsplatz und Innenhof am Rundbau mit hoher AufenthaltsqualitĂ€t und AuĂenbestuhlung sowie in einen Funktionshof fĂŒr Anlieferungs- und Parkierungsverkehr. Der Wertstoffhof wird im Untergeschoss angeordnet mit ĂŒberdeckter Zufahrtsrampe, ebenfalls erschlossen ĂŒber den Funktionshof. Damit wird die LĂ€rm- sowie Geruchsbelastung weitestgehend aus dem Quartier herausgehalten.
Der Innenhof am Rundbau wird als erhöhte Plattform ausgebildet, welche als Terrasse fĂŒr das Hotel und den Konferenzbereich genutzt werden kann. Ebenso wird durch diese MaĂnahme eine âHinterhofsituationâ vermieden. Auch dient diese Plattform fĂŒr die Aufnahme der Dachkonstruktion des darunterliegenden Wertstoffhofes.
Optionales GebÀudevolumen
Als Variante fĂŒr den Fall, dass die KonferenzflĂ€chen entfallen, soll die GebĂ€udetiefe des hinteren GebĂ€udeflĂŒgels am Bahndamm reduziert werden. Durch den Entfall der hohen Konferenzgeschosse kann wiederum GeschossflĂ€che gewonnen werden.
ARCHITEKTUR
Die neue Architektur nimmt eine vermittelnde Rolle ein zwischen dem historischen Kontext und einer zeitgemĂ€Ăen Bauweise. Die vorhandene Lochfassadentypologie wird aufgenommen und modern interpretiert. Die vertikalen Lisenen erhalten eine sich nach oben hin verjĂŒngende, polygonale Profilierung. Dadurch bekommt die Fassade ein rationaleres und leichteres Erscheinungsbild, ohne den gewĂŒnschten Ăffnungsanteil von 50 % zu ĂŒberschreiten.
Die polygonale Fassadenprofilierung wird auf die GebĂ€udefigur so angewendet, dass eine Drehbewegung â ein âSogâ - in das Quartierinnere entsteht. Im Bereich des Eingangstores weisen die GebĂ€ude d.h. in unterschiedliche Richtungen. Diese subtile Fassadendetaillierung lĂ€sst die GebĂ€udeteile in ihrer Abfolge noch differenzierter erscheinen.
Dachmotiv
âNĂŒrnberg ist die Stadt der DĂ€cherâ. Diese allgegenwĂ€rtige Motivik des GebĂ€udeabschlusses soll seine Entsprechung in der neuen Architektur erhalten. Als Idee hierzu dient uns die Verdichtung der Fassade nach oben. Ein eher massives, geschlossenes Dachvolumen als Art âHaubeâ soll in das vorhandene Fassadensystem eingewoben werden. Durch Versetzen und Verdoppeln des StĂŒtzenrasters in den oberen 3 bis 4 Geschossen wird ein GebĂ€udeabschluss mit offenem Eckrisalit geschaffen, der an eine Krone oder einen Dachaufbau erinnert.
Hochhaustypologie
Das Hochhaus wird in seiner aufstrebenden Wirkung betont, indem 2 Geschosse optisch zu einem zusammengefasst werden. Es erhÀlt eine klassische Fassadengliederung in Sockel, Mittelteil und Abschluss.
TĂŒrme und DĂ€cher
Das Stadtbild von NĂŒrnberg ist stark geprĂ€gt durch seinen historischen Kern und seiner charakteristischen Architektur der TĂŒrme und DĂ€cher. Alle stĂ€dtebaulichen Entwicklungen nehmen direkt oder indirekt darauf Bezug. So auch die Lage und Ausrichtung des Hauptbahnhofs in der VerlĂ€ngerung der KönigsstraĂe, mit direkter Verbindung in die Altstadt zum weltbekannten âNĂŒrnberger Christkindlesmarktâ. Diese Verbindung besteht jedoch weniger optisch, vielmehr funktional in Form eines unterirdischen Tunnels. Der darĂŒber liegende, dreiecksförmige Bahnhofsplatz hingegen verliert seine ursprĂŒngliche Sinnhaftigkeit als Ort des Ankommens, Verweilens und visuellen Vermittlung.
Unser Entwurf fĂŒr die Sanierung und Neubebauung des GrundstĂŒcks der ehemaligen Hauptpost in NĂŒrnberg versucht diese unbefriedigende stĂ€dtebauliche Disposition zu korrigieren. Dies gelingt vor allem durch eine neue stĂ€dtebauliche Setzung des Hochhauses östlich vom BahnhofsgebĂ€ude. Entgegen der bisherigen Bebauung des âErgo Hochhausesâ direkt an der BahnhofstraĂe wird der Hochpunkt weit von dieser zurĂŒckgesetzt. Dies bewirkt eine rĂ€umliche Aufweitung des Bahnhofvorplatzes, der bis in das neue Quartierinnere hineingezogen wird.
GebÀudefigur und Korrelation
Das neue Hochhaus wird weniger als SolitÀr, sondern als Teil einer komplexen und zusammenhÀngenden GebÀudefigur betrachtet. Zusammen mit einem Zweiten, etwas niedrigeren Hochpunkt bildet er eine Torsituation in Richtung Altstadt sowie in das Quartierinnere. Es entsteht eine stÀdtebauliche Korrelation zwischen Alt- Stadt und Neu- Stadt.
Kolonnaden und Adressbildung
Die stĂ€dtebaulich einladende Geste des Quartiers wird unterstĂŒtzt durch Anordnung von KolonnadengĂ€ngen zum Bahnhofsplatz und zum Quartierinneren. Die Adressbildung wird durch Oberlichtdecken im Abendlicht noch verstĂ€rkt.
Der Rundbau wird Teil der GebĂ€udefigur und der Rauminszenierung. Seine dynamische Form wird durch sein neues Vis a Vis unterstrichen. Durch die versetzte Anordnung der GebĂ€udeköpfe und der Ăffnung des Quartiers zum Bahnhofsplatz entsteht eine attraktive Adressbildung auch fĂŒr die Nutzung in âin der 2. Reiheâ.
Funktionshof und Plattform
Die AuĂenrĂ€ume werden durch die komplexe GebĂ€udefigur im Grundriss und Schnitt konsequent in 2 Bereiche geteilt: in eine FuĂgĂ€ngerzone zum Bahnhofsplatz und Innenhof am Rundbau mit hoher AufenthaltsqualitĂ€t und AuĂenbestuhlung sowie in einen Funktionshof fĂŒr Anlieferungs- und Parkierungsverkehr. Der Wertstoffhof wird im Untergeschoss angeordnet mit ĂŒberdeckter Zufahrtsrampe, ebenfalls erschlossen ĂŒber den Funktionshof. Damit wird die LĂ€rm- sowie Geruchsbelastung weitestgehend aus dem Quartier herausgehalten.
Der Innenhof am Rundbau wird als erhöhte Plattform ausgebildet, welche als Terrasse fĂŒr das Hotel und den Konferenzbereich genutzt werden kann. Ebenso wird durch diese MaĂnahme eine âHinterhofsituationâ vermieden. Auch dient diese Plattform fĂŒr die Aufnahme der Dachkonstruktion des darunterliegenden Wertstoffhofes.
Optionales GebÀudevolumen
Als Variante fĂŒr den Fall, dass die KonferenzflĂ€chen entfallen, soll die GebĂ€udetiefe des hinteren GebĂ€udeflĂŒgels am Bahndamm reduziert werden. Durch den Entfall der hohen Konferenzgeschosse kann wiederum GeschossflĂ€che gewonnen werden.
ARCHITEKTUR
Die neue Architektur nimmt eine vermittelnde Rolle ein zwischen dem historischen Kontext und einer zeitgemĂ€Ăen Bauweise. Die vorhandene Lochfassadentypologie wird aufgenommen und modern interpretiert. Die vertikalen Lisenen erhalten eine sich nach oben hin verjĂŒngende, polygonale Profilierung. Dadurch bekommt die Fassade ein rationaleres und leichteres Erscheinungsbild, ohne den gewĂŒnschten Ăffnungsanteil von 50 % zu ĂŒberschreiten.
Die polygonale Fassadenprofilierung wird auf die GebĂ€udefigur so angewendet, dass eine Drehbewegung â ein âSogâ - in das Quartierinnere entsteht. Im Bereich des Eingangstores weisen die GebĂ€ude d.h. in unterschiedliche Richtungen. Diese subtile Fassadendetaillierung lĂ€sst die GebĂ€udeteile in ihrer Abfolge noch differenzierter erscheinen.
Dachmotiv
âNĂŒrnberg ist die Stadt der DĂ€cherâ. Diese allgegenwĂ€rtige Motivik des GebĂ€udeabschlusses soll seine Entsprechung in der neuen Architektur erhalten. Als Idee hierzu dient uns die Verdichtung der Fassade nach oben. Ein eher massives, geschlossenes Dachvolumen als Art âHaubeâ soll in das vorhandene Fassadensystem eingewoben werden. Durch Versetzen und Verdoppeln des StĂŒtzenrasters in den oberen 3 bis 4 Geschossen wird ein GebĂ€udeabschluss mit offenem Eckrisalit geschaffen, der an eine Krone oder einen Dachaufbau erinnert.
Hochhaustypologie
Das Hochhaus wird in seiner aufstrebenden Wirkung betont, indem 2 Geschosse optisch zu einem zusammengefasst werden. Es erhÀlt eine klassische Fassadengliederung in Sockel, Mittelteil und Abschluss.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der stĂ€dtebauliche Auftritt ĂŒberzeugt: Als kraftvolles Pendant zum Ergo-Hochhaus formulieren die Verfasser zwei leicht gegeneinander versetzt GebĂ€udevolumina â das 2-/3-Sterne-Hotel in Front am Bahnhofsplatz und ein etwas zurĂŒck liegendes Eingangsbauwerk des 4-Sterne-Hotels in der Alten Post. Aus dieser Positionierung gewinnt der Entwurf besondere rĂ€umliche QualitĂ€ten: hervorzuheben sind hier insbesondere die sensible rĂ€umliche Komposition, der attraktive Vorplatz fĂŒr beide Hotels und die Einleitung des öffentlichen Raums in den Innenhof der Anlage. So gelingt es den Verfassern mit einfachen Mitteln und prĂ€zisen Setzungen, den Bahnhofsplatz als erste Adresse fĂŒr die Hotels wie auch fĂŒr die BĂŒros und LĂ€den zu kultivieren.
Der Entwurf zeigt auch im Hinblick auf den Denkmalschutz die höchste AufenthaltsqualitĂ€t im Innenhofbereich. Der etwas unklare Ăbergang zum Baudenkmal im Dachbereich ist zu diskutieren. Positiv zu bewerten ist die ErschlieĂung des Baudenkmals von der Giebelfassade her da die StraĂenfassade unangetastet bleibt. zu hinterfragen sind die beiden Gaupenreihen zur StraĂenfassade, die die DachflĂ€che dominieren. Die denkmalgeschĂŒtzten TreppenhĂ€user werden durch das Einstellen der AufzugschĂ€chte verunklart.
Die vertikal geschichtete Architektur â mit den Kolonaden im Erdgeschoss, der Lochfassade und der âHaubeâ als Interpretation der NĂŒrnberger Dachlandschaft â formuliert einen tektonisch angemessen Auftritt am wichtigsten NĂŒrnberger Stadteingang. Im architektonischen Detail sieht die Jury Entwicklungspotential: so ist der Anschluss an das Baudenkmal bei den Kolonaden zu wuchtig ausgefallen und im Dachbereich noch vom Optimum entfernt. Zu ĂŒberprĂŒfen wĂ€re auch die sehr prĂ€gnante Interpretation der Dachlandschaft. Kritisiert wird insbesondere die gestalterische Gleichbehandlung beider âDachhaubenâ wie es auch Wechsel in der Vertikalen bei an sich gleicher Nutzung im GebĂ€udeinneren (Hotelzimmer).
Die Grundrissdisposition ĂŒberzeugt weitgehend. EingĂ€nge und Foyers sind gut auffindbar. Gastronomie und Post sind optimal platziert. Der Anschluss an das Parkhaus vermeidet geschickt Nutzungskonflikte. Die Lastabtragung im Bereich des Wertstoffhoff ist ungeklĂ€rt.
Beim Postverteilzentrum ist die Fahrradanbindung nicht gelöst. Die Grundrissorganisation des Einzelhandels im Untergeschoss ist zu verbessern. Die Zufahrten funktionieren, sind jedoch mit den ĂŒbereinander liegenden Rampenbauwerken etwas kompliziert geraten.
Die innere Organisation der Hotels erfĂŒllt die organisatorischen Anforderungen. Kritisch zu bewerten ist die FlĂ€cheneffizienz des 2-/3-Sterne-Hotels bedingt durch den groĂflĂ€chigen Kern. Auch die offene Galerie im 4-Sterne-Hotel ist schwierig, da die Nutzung in Konflikt zum Ruhebedarf in den benachbarten Zimmern treten könnte.
Das ErschlieĂungssystem erfĂŒllt die Funktionen. Die PlatzverhĂ€ltnisse an der BahnhofstraĂe sind etwas knapp ausgefallen und werden vor allem durch den östlichen Hochbau eingeschrĂ€nkt. Die Vorfahrt mĂŒsste nach Osten aus der FuĂgĂ€ngerquerung herausgeschoben werden. Die U-Bahn-Anbindung erscheint machbar, wĂ€re aber noch im Detail zu prĂŒfen.
Der FuĂweg in den Hof wird mit LĂ€den und Gastronomie begleitet und verspricht mit seiner besonderen AtmosphĂ€re eine Bereicherung des NĂŒrnberger Stadtlebens. Auch der gemeinsam mit der Gastronomie auf einer Empore angesiedelte Kongressbereich partizipiert von diesem Angebot.
Mit den wirtschaftlichen Daten liegt der Wettbewerbsbeitrag im mittleren Bereich der eingereichten BeitrĂ€ge Insgesamt gestalten die Verfasser ein rĂ€umlich prĂ€gnantes Ensemble, das mit seiner volumetrischen Komposition ebenso ĂŒberzeugt wie mit seinem architektonischen Auftritt â wobei eine sensible Weiterentwicklung der Fassadendetails anzustreben wĂ€re. Die von den GebĂ€uden gerahmten StadtrĂ€ume formulieren gute Adressen und versprechen einen Mehrwert fĂŒr Mitarbeiter, GĂ€ste und Passanten.
Der Entwurf zeigt auch im Hinblick auf den Denkmalschutz die höchste AufenthaltsqualitĂ€t im Innenhofbereich. Der etwas unklare Ăbergang zum Baudenkmal im Dachbereich ist zu diskutieren. Positiv zu bewerten ist die ErschlieĂung des Baudenkmals von der Giebelfassade her da die StraĂenfassade unangetastet bleibt. zu hinterfragen sind die beiden Gaupenreihen zur StraĂenfassade, die die DachflĂ€che dominieren. Die denkmalgeschĂŒtzten TreppenhĂ€user werden durch das Einstellen der AufzugschĂ€chte verunklart.
Die vertikal geschichtete Architektur â mit den Kolonaden im Erdgeschoss, der Lochfassade und der âHaubeâ als Interpretation der NĂŒrnberger Dachlandschaft â formuliert einen tektonisch angemessen Auftritt am wichtigsten NĂŒrnberger Stadteingang. Im architektonischen Detail sieht die Jury Entwicklungspotential: so ist der Anschluss an das Baudenkmal bei den Kolonaden zu wuchtig ausgefallen und im Dachbereich noch vom Optimum entfernt. Zu ĂŒberprĂŒfen wĂ€re auch die sehr prĂ€gnante Interpretation der Dachlandschaft. Kritisiert wird insbesondere die gestalterische Gleichbehandlung beider âDachhaubenâ wie es auch Wechsel in der Vertikalen bei an sich gleicher Nutzung im GebĂ€udeinneren (Hotelzimmer).
Die Grundrissdisposition ĂŒberzeugt weitgehend. EingĂ€nge und Foyers sind gut auffindbar. Gastronomie und Post sind optimal platziert. Der Anschluss an das Parkhaus vermeidet geschickt Nutzungskonflikte. Die Lastabtragung im Bereich des Wertstoffhoff ist ungeklĂ€rt.
Beim Postverteilzentrum ist die Fahrradanbindung nicht gelöst. Die Grundrissorganisation des Einzelhandels im Untergeschoss ist zu verbessern. Die Zufahrten funktionieren, sind jedoch mit den ĂŒbereinander liegenden Rampenbauwerken etwas kompliziert geraten.
Die innere Organisation der Hotels erfĂŒllt die organisatorischen Anforderungen. Kritisch zu bewerten ist die FlĂ€cheneffizienz des 2-/3-Sterne-Hotels bedingt durch den groĂflĂ€chigen Kern. Auch die offene Galerie im 4-Sterne-Hotel ist schwierig, da die Nutzung in Konflikt zum Ruhebedarf in den benachbarten Zimmern treten könnte.
Das ErschlieĂungssystem erfĂŒllt die Funktionen. Die PlatzverhĂ€ltnisse an der BahnhofstraĂe sind etwas knapp ausgefallen und werden vor allem durch den östlichen Hochbau eingeschrĂ€nkt. Die Vorfahrt mĂŒsste nach Osten aus der FuĂgĂ€ngerquerung herausgeschoben werden. Die U-Bahn-Anbindung erscheint machbar, wĂ€re aber noch im Detail zu prĂŒfen.
Der FuĂweg in den Hof wird mit LĂ€den und Gastronomie begleitet und verspricht mit seiner besonderen AtmosphĂ€re eine Bereicherung des NĂŒrnberger Stadtlebens. Auch der gemeinsam mit der Gastronomie auf einer Empore angesiedelte Kongressbereich partizipiert von diesem Angebot.
Mit den wirtschaftlichen Daten liegt der Wettbewerbsbeitrag im mittleren Bereich der eingereichten BeitrĂ€ge Insgesamt gestalten die Verfasser ein rĂ€umlich prĂ€gnantes Ensemble, das mit seiner volumetrischen Komposition ebenso ĂŒberzeugt wie mit seinem architektonischen Auftritt â wobei eine sensible Weiterentwicklung der Fassadendetails anzustreben wĂ€re. Die von den GebĂ€uden gerahmten StadtrĂ€ume formulieren gute Adressen und versprechen einen Mehrwert fĂŒr Mitarbeiter, GĂ€ste und Passanten.
©Max Dudler
©Max Dudler
©Max Dudler