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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2015

Neubau Mehrzweckhalle

2. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

Caruso Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau / Entwurf:

Zentrales Anliegen des Entwurfes ist die Schaffung eines klar definierten
Ortes im ansonsten heterogenen Umfeld. Die Lage der neuen Mehrzweckhalle,
direkt an der westlichen Kopfseite der bestehenden Sporthalle, ist die Reaktion
auf Einflussfaktoren in unmittelbarer Umgebung der Halle:

1. Lage und Zugang zur Grundschule vom Laugasserfeld
2. Zugang + Eingangssituation vom neuen Parkplatz im Süden
3. Zugang vom Ortsteil Nierderschopfheim
4. Schaffung eines neuen Platzes unter Berücksichtigung der Schallproblematik
5. Synergieeffekt

Ziel: kompaktes Gebäude mit unmittelbarer Anbindung an den Bestand.

Durch die kompakte Anordnung der Mehrzweckhalle an der Sporthalle reagiert
der Entwurf auf alle Einflussfaktoren / Problemstellungen und führt zu
nachfolgendem Ergebnis:

1. Der Zugang zur Grundschule wird durch die Aufweitung des Zuwegs zum Platz
wesentlich verbessert. Die Mehrzweckhalle verbaut mit ihrer Lage weder den
Zugang noch den Blick zur Grundschule.
2. Die Mehrzweckhalle öffnet sich in Richtung Süden zum neu geschaffenen Grün-
bereich und den Parkplätzen. Durch die Anordnung eines Platzes zwischen
Grünbereich und Mehrzweckhalle, wird eine attraktive Eingangssituation
geschaffen, die auch dem Vorbereich der Grundschule zugute kommt.
3. Durch die Kompaktheit des Gebäudes entsteht in Richtung Laugasserfeld-
Straße ausreichend Abstand für eine befestigte Fläche, welche die Personen,
die von Niederschopfheim kommen, aufnimmt und bis zum Eingang / Platz auf
der Südseite führt. Diese Fläche ist leicht ansteigend und weitet sich nach
Süden hin trichterförmig auf.
4. Aufgrund der Anordnung des Platzes auf der Südseite, bildet die neue
Mehrzweckhalle einen baulichen Schallschutz zur nördlchen Wohnbebauung.
Nach Osten, zum neu geplanten Baugebiet, bildet die Grundschule den baulichen
Schallschutz.
5. Durch die unmittelbare Anbindung der Mehrzweckhalle an die Sporthalle mit
gemeinsamen Foyer, erhält man den gewünschten Synergieeffekt.

Äußere Erschließung:

Die Mehrzweckhalle wird durch zwei Eingänge im Süden und im Norden
erschlossen. Der Haupteingang liegt im Süden und orientiert sich zum Platz,
dem Grünbereich und den Parkplätzen. Der Eingang im Norden dient primär dem
täglichen Sportbetrieb (Parkplätze Nordseite). Beide Eingänge werden über Frei-
treppen und barrierefrei über größere Rampen erschlossen. Die Anlieferung vom
Küchenlager / Müll erfolgt auf der Südseite und kann mit Fahrzeugen erfolgen.
Die Erschließung vom Ortsteil Niederschopfheim aus erfolgt entlang der
Lauggasserfeld-Straße über eine leicht ansteigende befestigte Fläche bis zum
südlichen Eingang. Als Orientierung dient dabei auch die auskragende Überdachung,
die beim südlichen Eingangsbereich beginnt und fast bis ans nördliche Ende des
Gebäudes läuft.

Innere Erschließung / Trennung beider Hallenteile:

Veranstaltungssaal und Sporthalle werden über das gemeinsame Foyer
erschlossen. Bei gleichzeitiger Nutzung der Sporthalle (Sportbetrieb) und
Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle, ist durch eine Tür beim Übergang
Foyer / Flur Umkleide eine Trennung möglich. Die Sportler können den Windfang
auf der Ostseite als Eingang nutzen.

Äußere Gestaltung:

Das Gebäude ist ein einfacher, kubischer Baukörper unterteilt in die Nebenraum-
zone (ca. 4.00m) und dem Veranstaltungssaal (ca. 6.50m).Die Strenge des
Baukörpers wird durch das Vordach, das sich aus dem Baukörper entwickelt,
weitestgehend aufgelöst und gibt dem Gebäude trotz seiner Massivität
Leichtigkeit. Der Veranstaltungssaal orientiert sich nach Westen in Richtung
Laugasserfeld-Straße, öffnet sich als Sport- und Kulturhalle nach außen, jedoch
mit einer gewissen Distanz (keine öffnende Elemente bis auf die Fluchttür). Über
ein Oberlichtband wird die Ostseite der Halle belichtet.

Die Mehrzweckhalle mit neuem Eingangsbereich / Foyer wurde bewußt vom
Bestandsgebäude über eine Glasfuge abgesetzt. Aufgrund der geänderten
Foyerhöhe (Bestand 2.50m jetzt ca. 3.20m) und des Materialwechsels, war dies
notwendig. Konsequenterweise steht dadurch auch das Gebäude zur Bestands-
fassade über.

Material :
Naturstein (Muschelkalk), unterschiedlich hoch gebändert. Glasfassade ALU-
Pfosten-Riegel-System anthrazit, senkrechte Fugen teilweise ohne sichtbares
Deckprofil, Gebäudetrennfuge Glas ohne sichtbares Alu Deckprofil in der Ansicht.

Innere Gestaltung

Veranstaltungssaal:
Decke Akustik-Holzlamellen / Weißtanne
Wand Wandvertäfelung aus Großtafeln / Weißtanne

Die Glasfuge im Foyer wird innräumlich zur Funktionsfuge. Sie wird Garderobe,
Infowand, Sponsorwand, Ausstellung usw. und wird innenräumlich wesentliches
Gestaltungselement. Sie sorgt für eine gute Belichtung auch im Innenbereich des
Foyers.

Decke Putz/Trockenbau weiss
Wand Putz/Trockenbau weiss oder teilweise Farbe

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser der Arbeit 1017 haben sich für eine eindeutige Orientierung und Erschließung der neuen, sowie der bestehenden Halle von Süden her entschieden, ohne darauf zu verzichten mit der Fassade des neuen Mehrzwecksaals zur Straße Laugassenfeld ein angemessenes Bild für die Adressbildung zu liefern. Die Gestaltung des Außenraums trägt hier ebenfalls auf eine legere Weise zur Lösung dieses Spagats, nämlich der Anordnung der Erschließung auf der dem Dorf abgewandten Seite anzuordnen beiläufig bei.
Das neue Foyer erschließt mit dem danach folgenden breiten Flur auf einfache Art die bestehende Halle und den neuen Mehrzwecksaal. Die geteilte Nutzung des Mehrzwecksaals ist ebenfalls ohne Abstriche möglich. Die Position der Küche kann auf kurzem Weg beide Hallen und den Außenbereich bedienen.
Als gelungen wird der recht tief liegende Anschluss des heutigen Foyerdachs an die Bestandshalle zukünftig mittels eines Oberlichtschlitzes bewertet. Alle sonstigen Nebenräume sind sinnvoll angeordnet.
Die Gliederung des Außenbereichs im Süden ist ebenfalls nicht nur auf die pure Anordnung der Parkplätze ausgerichtet, sondern stellt einen angemessenen Ortsabschluss Niederschopfheims Richtung Süden dar.
Insgesamt gelingt mit dem Beitrag eine kompakte, ökonomische und angemessene Lösung für die gestellte Aufgabe.