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Offener Wettbewerb (nur für Studenten) | 10/2015

JOHANNES-GÖDERITZ-PREIS 2015: Stadt & Silhouette - Konzepte für das Dresdner Elbufer

ein 3. Preis

Preisgeld: 250 EUR

Melanie Bauer

Student*in Architektur

Saskia Remmler

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Die Pirnaische Vorstadt östlich der Altstadt Dres¬dens ist aufgrund der Zerstörung 1945 und dem an¬schließenden schnellen Wiederaufbau in den 50er und 60er Jahren hauptsächlich geprägt von lan¬gen, anonymen Wohnzeilen in Tafelbauweise, einer im Dresdner Vergleich geringen Bebauungsdichte und einer zersplitterten Vernetzung. In diesem Entwurf werden die ursprünglichen Straßenverläufe aufge¬griffen und verdichtet und konsequent bis zur Alt-stadt gezogen. Das Herzstück des Entwurfs ist je¬doch der grüne Keil, welcher das Gebiet nach Norden und Süden in zwei gleichmäßige Gebiete teilt, die ebenfalls wieder in öffentliches und Wohnquartier unterteilt sind. Der Park dient als momentan noch fehlende Verbindung der Grünflächen in Dresdens Osten – somit werden Blüherpark, Großer Garten und Elbraum mit grünen Bändern vernetzt und bie¬ten dadurch dem Gebiet eine hohe Aufenthaltsquali¬tät. Der Park dient hinzukommend der Verbesserung der Nachhaltigkeit des Gebiets. Durch grüne Flächen sollen örtliche Überhitzungen vermieden werden und durch Wasserflächen bzw. Retentionsflächen das regionale Stadtklima verbessert werden. Die Retentionsflächen dienen ebenfalls der Nutzung des anfallenden Regenwassers und können somit auch als Gegensteuerung gegen Hochwasser genutzt werden. Das reichhaltige Grün des Gebiets spiegelt sich auch in der Silhouette wieder: im Gegensatz zur steiner¬nen Altstadt hält sich hier die Bebauung hinter dem üppigen Baumbestand zurück und bildet dadurch einen eigenen Charakter aus. Weiterhin wird im Gebiet die gegenwärtige Bildungsdichte weiter aus¬gebaut durch zusätzliche Schulen und universitäre Einrichtungen erweitert. Entlang der Hauptachse oberhalb des Parks ordnen sich verschiedene öffentliche Ein-richtungen, wie etwa Restaurants, Einkaufsmärk¬te und Cafés an, die zum Flanieren und Verweilen einladen. In den öffentlichen Quartieren nahe der Altstadt finden sich diverse Museen, ein Schwimm¬bad und Büros. Die Anbindung an das Zentrum Dres¬dens erfolgt durch die Linie 62, welche durch das Areal geführt wird. Durch diese Maßnahmen wird die Pirnaische Vorstadt wieder zu einem belebten und lebenswerten Teil der Stadt Dresden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser nennen ihre Arbeit „Grüne Vernetzung“ und meinen damit das Grün am Elbufer, einem keilförmigen Stadtpark mit Friedhof in der Mitte und das Grün in den inneren, teils geöffneten Hausblöcken.

Die Uferpromenade erhält eine klare neue, in ihrer Höhe angemessene Kante, die sehr gekonnt perspektivisch zusammen mit der Altstadtkulisse dargestellt ist.

Beide Brückenköpfe erhalten eine neue städtebaulich-räumliche angemessene Gestaltung, wobei der Bereich mit der neuen Bebauung an der Carolabrücke mit Begegnungszentrum und Schwimmhalle sehr massiv erscheint. Dadurch wird aber das bestehende Hochhaus geschickt in die neue Baustruktur eingebunden.

Durch die neue Bebauung wird zwar einerseits wenig Rücksicht auf die bestehende Bebauung genommen. Andererseits werden Block- und Punkthäuser angemessen gemischt und sehr gut miteinander kombiniert. So schafft der zentrale Park eine neue
Qualität für die daran anschließenden Vierspänner-Stadtvillen und die dahinter angeordnete kleinteiligere Bebauung.

Die unterschiedlichen Gebäudetypologien bieten Wohnqualitäten für unterschiedliche Bewohnergruppen, die jeweils Zugang zu sehr differenzierten öffentlichen und privaten Frei- und Grünräumen haben.

Insgesamt stellen die Verfasser in hoher Qualität ihre konsequent ausgearbeiteten Ideen dar.