„Luther! 95 Menschen – 95 Schätze“ - Nationale Sonderausstellung 2017 im Augusteum/ Lutherhaus

Die Verfasser schaffen die Bildung von abgegrenzten Raumbereichen durch textile Raumfäden, die einerseits Rauminseln bilden und andererseits durch die Transparenz der Fäden den Gesamtraum erhalten. Es entstehen definierte Räume für gefasste Themenbereiche, die aneinandergereiht eine dramaturgische Abfolge der Inhalte ermöglichen.
Sehr positiv beurteilt wird auch der raumverbindende Einbau, der die eher kleineren Einzelräume im OG zu einer Raumfolge zusammenfasst und gestalterisch mit den großen Räumen zusammenschließt. Des Weiteren gelingt es, für jeden Ausstellungsteil einen eigenständig wahrnehmbaren Charakter zu erzeugen. Für den ersten Teil "95 Menschen" wird durch das Illuminieren der raumbildenden "Vorhang‐Fäden" eine helle Lichtstimmung erzeugt, während im zweiten Teil "95 Schätze" durch die nur punktartige Beleuchtung auf die Exponate der Gesamtraum eher im Dunklen bleibt und die Assoziationan eine Schatzkammer hervorgerufen wird.
Insgesamt besticht der Entwurf dadurch, dass durch das einfache Mittel der Vorhang‐Fäden ein räumliches Konzept entsteht, das durch die vorgeschlagene Illuminierung entsprechende emotionale Raumstimmungen zu erzeugen vermag.
Kritisch beurteilt wird der hohe Einsatz von elektronischen Medien wie zum Beispiel der Einsatz von I‐Pad‐Geräten zur Vertiefung von bildlichen und textlichen Aussagen. Hier müssen in angemessener Art und Weise die Ansprüche der zu erwarteten Besucher erfüllt werden.