Baakenhafen Baufeld 89

Die Arbeit zeichnet sich durch eine Fassade aus, die durch ihre Einfachheit ausdrucksstark und kraftvoll in Erscheinung tritt. Insbesondere die Gebäudefront zur Baakenallee überzeugt: Das leichte „Herausklappen“ der nordöstlichen Ecke zum Quartiersplatz sorgt für eine angenehme Variation und Lebendigkeit des Baukörpers. Der östliche Gebäudeflügel am Quartiersplatz hingegen ist durch eine allzu stark aufgelöste Fassadengliederung gekennzeichnet, die die große Höhe des Gebäudes zusätzlich unterstreicht und insgesamt zu monoton wirkt. Den südlichen Baukörpern wiederum fehlt es an Besonderheit und sie werden so ihrer exponierten Lage an der Elbe nur wenig gerecht. Die Anforderungen an Grundrisse und Flächenvorgaben sind weitestgehend erfüllt. Insbesondere die Grundrisslösungen für die Erdgeschosszone an der Baakenallee werden positiv gewertet. Die Lage der Maisonette-Wohnungen zur Elbe wird gewürdigt, auch wenn diese im östlichen Gebäudeteil zu einer weniger offenen und lebendigen Fassade führt. Ebenso werden die in den Obergeschossen ausschließlich als Balkon geplanten Freisitze gerade an der Elbe kritisch gesehen, da diese an der wenig geschützten Seite keinen ausreichenden Windschutz gewährleisten. Der hohe Anteil zumeist zurückgesetzter Fenster sorgt zwar für eine gute Belichtung und eine „Leichtigkeit“ gerade bei der hohen baulichen Dichte, der hohe Fensteranteil wird aber im Hinblick auf die Erstellungs- und Unterhaltungskosten kritisch gesehen. Insgesamt legen die Verfasser eine funktional wie gestalterisch sehr überzeugende Arbeit vor, die in ihrer Anmutung einen schlüssigen Beitrag zu einem hellen Quartier am Wasser leistet und zugleich den Nutzern auch gut belichtete, attraktive Wohnungen bietet. Besonders gelungen ist der ruhige und angemessen akzentuierte Auftritt an der Baakenallee, der auch auf der Hofseite gute Qualitäten bietet.