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Verhandlungsverfahren | 12/2015

Neubau Stadtteilhalle Schwenningen, Gebäudeplanungsleistungen gem. § 33 HOAI

Neckarhalle Außen

Neckarhalle Außen

Zuschlag

Muffler Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Situation

Im Rahmen der durchgeführten Landesgartenschau im Jahr 2010 wurde auf dem freigewordenen Güterbahnhofareal der von Süden aus dem Schwenninger Moos hereinfliessende Grünzug bis in die Stadtmitte von Schwenningen fortgesetzt. Die bis dahin schon bestehenden Günbereiche im Bauchenberg und auf der Möglingshöhe wurden um den neu entwickelten Park ergänzt. Alle drei Bereiche wurden durch den wiederhergestellten Neckar miteinander verbunden. Hierdurch entstand der heute bestehende "Neckarpark".

Als Standort für die Planung der Neuen Stadtteilhalle für den Stadtbezirk Schwenningen wurde das, den Neckarpark nach Norden hin abschliessende Gelände der ehemaligen Metallwarenfabrik Jäckle, sowie die sich in dessen Umgriff befindlichen direkt nach Süden hin angrenzenden Flächen, deren Bebauung entlang der Neckarstrasse inzwischen entfernt wurde, gewählt. Das ausgewählte Grundstück wird über die bestehende Bahnunterführung im Westen der Fläche und über die vorhandene Wegebeziehung entlang des Neckar nach Norden an die Innenstadt von Schwenningen angebunden. Ebenso besteht eine gute Anbindung der Fläche zur östlich der Neckarstrasse bestehender städtischen Struktur. Das Grundstück weist eine gute Vernetzung mit seinem unmittelbaren Umfeld auf.

Durch die frühere Nutzung des Grundstücks, besteht eine Restbelastung des Baugrundes mit LHKW (Leichtflüchtige Halogenierte Kohlenwasserstoffe), sowie einem dadurch bedingten Grundwasserschaden. Eine Unterkellerung der Entwurfslösung ist daher nur begrenzt und in kleinem Rahmen für Hausanschlussräume möglich.

Im Rahmen der Vorentwurfsplanung wurden zwei grundsätzliche Varianten der Situierung und Ausrichtung der Gebäudekonzeption überprüft und im Stadtrat der Stadt Villingen-Schwenningen zur Diskussion gestellt. Im Rahmen der Entscheidung über die Vorentwurfsplanung wurde die Variante 2 zur Grundlage der Entwurfsplanung gewählt.


Ausrichtung des Baukörpers

Der Baukörper orientiert sich in Nord-Süd Richtung. Die Längsachse legt sich an die Neckarstrasse an. Hierdurch bleibt ein grosszügiger Aussenraum zum westlich angrenzenden Neckar, der Platz für die Weiterführung des bestehenden Neckarparks bis zum Neckartower hin lässt. Die bestehende Parkierungsanalage wird durch den Baukörper zum Neckarpark hin abgeschlossen. Eine räumliche Beziehung, durch die gegebenen landschaftsplanerischen Möglichkeiten, wird zum bestehenden Wegesystem des Landschaftsparks unterstützt. Es wird durch die Situierung des Baukörpers sowohl eine räumliche Anbindung des Parkplatzes und dessen Integration in das bauliche Gefüge, wie auch eine gute Verbindung zur Innenstadt von Schwenningen erreicht. Die bestehende Bahnunterführung wird mit dem Brückenschlag über den Neckar hinweg aufgenommen und zum Eingangsplatz weitergeführt. Durch eine Orientierung des Baukörpers, ist die Möglichkeit gegeben, den bestehenden Walnussbaum zu erhalten. Die notwendigen nach Baurecht benötigten 75 Stellplätze werden erreicht. Im Rahmen der Entwurfsplanung wurden 85 Stellplätze auf dem bestehenden Parkplatz nachgewiesen, 8 Stellplätze und 2 behindertengerechte Stellplätze sind im Bereich der Neckarstrasse für die Nutzung des geplanten Gebäudes nachgewiesen.

Bei der Situierung des Baukörpers wurde zum einen auf den Verlauf des bestehenden Hauptsammler und zum anderen auf einen geringstmöglichen Eingriff in die Restbelastungen des Baugrundes bzw. der bestehenden Grundwassersanierung geachtet. Dadurch wurden die entstehenden Kosten (Entsorgung des Aushubs für Fundamente, Notwendigkeit einer gasdichten Ausführung unter der Bodenplatte, Eingriffe in die Grundwasserreinigung) entsprechend positiv beeinflusst.


Baukörperausprägung und Nutzung

Das bauliche Gefüge der Entwurfs entwickelt sich in linearer Form, räumlich entlang der Neckarstrasse. Die Nebenraumspange bildet zu dieser den Übergangsbereich. Sie entwickelt sich über zwei Geschosse und nimmt im Erdgeschoss alle dienenden Räume wie Küche, Sanitärräume und Lagerflächen auf. Im Obergeschoss sind neben den Künstlerumkleideräumen und dem Hallenmeister alle notwendigen Technikräume zur Versorgung des Gebäudes untergebracht.

Der Saalbaukörper mit Foyer, Mehrzweckraum und Bühne wird über die Erschliessungsfläche getrennt an diesen angedockt. Foyer, Mehrzweckraum, Grosser Saal und Bühnenbereich organisieren sich linear von Süden nach Norden. Das Foyer wird über den Eingangsplatz erschlossen, welcher sich dem Neckarpark zuwendet. Der Raumbereich des Mehrzwecksaals ist über eine flexible Wandfläche vom Foyer abgetrennt. Der Grosse Saal ist vom Foyer über eine feststehende Wandfläche, mit entsprechenden Türöffnungen, getrennt. Der Innenraum des Grossen Saales öffnet sich zum Aussenraum nach Westen und nimmt dadurch Bezug zum Landschaftsraum und dem Verlauf des Neckars auf.

Der Bühnenbereich ist ca. 0,99 m über der Saalfläche angeordnet. Die Anlieferung der Bühne und des Küchenbereichs erfolgt über die Parkplatzfläche von Norden. Die jeweiligen Zugänge für Anlieferung, Küche und Künstlerzugang erhalten eine Überdachung, welche diese vor Witterungseinflüssen schützt. Die Erschliessung des Obergeschosses erfolgt über eine Treppenverbindung im Bühnenbereich. Ebenfalls ist eine Aufzugsanlage vorgesehen, die Künstlergarderoben, Bühne und die Erdgeschossfläche behindertengerecht anbinden. Eine Anbindung des Untergeschosses mittels Aufzug wird aus Kostengründen nicht gewünscht. Im Untergeschoss, welches über das Bühnentreppenhaus erschlossen ist, sind die Hausanschlussräume für Gas, Wasser und Elektro mit entsprechen notwendige Trafoanlage, untergebracht.

Ein zusätzliches Treppenhaus mit direktem Ausgang zur Neckarstrasse wird als Trennelement zwischen Sanitärbereich und dem Küchenbereich angeordnet. Die Küche gliedert sich in einen Umkleidebereich für das Personal, eine Allgemeinen Küchenbereich, eine Spülküche und eine separate Getränkeausgabe. Dem Allgemeinen Küchenbereich sind zwei Kühlräume (für Getränke und gekühlte Waren) direkt zugeordnet. Darüber hinaus steht noch ein ungekühlter Lagerraum zu Verfügung. Der Grosse Saal wird über einen Kellnergang vom Küchenbereich her erschlossen.

Problematik Schadstoffbelastungen

Der bestehenden Schadstoffbelastungen des Baufeldes wird durch die lineare Situierung zur Neckarstrasse zwangsläufig verkleinert und die für die Entsorgung zu erwartenden Kosten hierdurch reduziert.


Bestehender Baumbestand

Der auf dem Baugrundstück vorhandene Baumbestand (grosser Walnussbaum) wird in die Planung eingebunden. Durch die Situierung der Vorplatzes nach Süden wird der Baum in die Gesamtsituation des baulichen Entwurfs eingebunden und kann somit erhalten werden. Er dominiert den Eingangsplatz und bildet einen starken baulichen Bestandteil der Entwurfslösung.
Neckarhalle Innen

Neckarhalle Innen

Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss Untergeschoss

Grundriss Erdgeschoss Untergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Grundriss Obergeschoss

Längsschnitt

Längsschnitt

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West